Lettisch-literärische Gesellschaft

Lettisch-literärische Gesellschaft
Titelblatt des "Magazins der Lettisch-Literärischen Gesellschaft"

Die Lettisch-Literärische Gesellschaft (lett. Latviešu literāriskā biedrība) war eine 1824 von Deutsch-Balten gegründete Gesellschaft zur Erforschung der Sprache, Volkslieder und Kultur der Letten. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Riga und Mitau.

Gründer und Mitglieder der auch als "Gesellschaft der Lettenfreunde" (lett. Latviešu draugu biedrība) bezeichneten Gesellschaft waren vorwiegend deutschbaltische Gelehrte, meist Pastoren aus Kurland und dem südlichen Livland. Später gehörten dazu auch Pastoren, Literaten und andere gebildete Leute lettischer Nationalität.

Die Gesellschaft gab das "Magazin" heraus, welches quartalsweise erschien.

Inhaltsverzeichnis

Präsidenten

Ehrenmitglieder

  • August Johann Gottfried Bielenstein (1826-1907). Pastor zu Doblen, Ehrenpresident ab 1895
  • Auning, Robert. Pastor zu Seßwegen
  • Krišjānis Barons (Baron, Christian). Oberlehrer emer. zu Riga, Suworowstr. 7
  • Bezzenberger, Adalbert Dr.; Professor in Königsberg
  • Döbner, Theodor. Pastor zu Kalzenau
  • Hausmann, R. Professor emer. in Jurjew (Dorpat)
  • Heerwagen, Ludwig († 17. Sept. 1899). Pastor emer. in Riga, Nicolaistr. 41
  • Heyking, v. Alfons († 22. März 1900). Landesbevollmächtigter von Kurland a.D.
  • Hollman, Friedrich († 1.Sept.1900). General-Superintendent von Livland
  • Keyserling, Hugo. Graf; Landesbevollmächtigter von Kurland
  • Meyendorf, v. Friedrich. Landmarschall in Riga
  • Panck, Otto. General-Superintendent von Kurland
  • Recke, v.d. Carl. Gutsbesitzer zu Waldeck bei Mitau
  • Uwarowa, Praskowja. Gräfin; Präsidentin der Moskauer archäol. Gesellschaft

Bekannte Mitglieder

  • Āronu Matīss (Aron, Matthies) Journalist in Riga, Sprenkstr. 2. Q. 43
  • Ludis Bērziņš (Behrsin, Ludwig) Cand. Oberlehrer in Kiew
  • Gustav Brasche (1802-1883)
  • Jānis Endzelīna (Endzelin, Janis) Oberlehrer in Jurjew (Dorpat)
  • Matīss Kaudzīte (Kaudsit, Matthies) Lehrer in Alt-Pebalg
  • Jēkabs Lautenbahs (Lautenbach, Jacob) Mag., Privatdozent der vergl. Sprachkunde in Jurjew
  • Kārlis Mīlenbahs (Mühlenbach, Karlis) Oberlehrer in Riga
  • Jānis Čakste (Tschakste, Janis) Rechtsanwalt in Mitau

August Bielenstein über den Zweck der Gesellschaft

"Wir erfuhren damals den öffentlichen Vorwurf, daß wir (die Lettisch-literärische Gesellschaft) das lettische Volk und seine Sprache nur als ein Forschungsobjekt ansähen und das Resultat unserer Forschungen der internationalen Wissenschaft darböten, aber nicht des lettischen Volks Kenntnisse, Bildung und geistiges Wohlergehen förderten. .. Ich muß es ja anerkennen, daß meine Person besonders für die internationale Wissenschaft hat arbeiten wollen, aber ich bin mit ganzer Energie zugleich dafür eingetreten, daß unsre Gesellschaft in dem Namen der Lettenfreunde (Latviešu draugi) mehr als einen bloß leeren Titel führe.. " (Bielenstein A. 1986: Ein glückliches Leben. Selbstbiographie. 2. Auflage. Michelstadt: Neuthorverlag, 421).

Siehe auch

Literatur

  • Āronu Matīss. Latviešu Literāriskā (Latviešu Draugu) Biedrība savā simts gadu darbā. Ainas no latviešu un vāciešu attiecību vēstures. Rīga: A. Gulbis, 1929
  • Jürgen von Hehn. Die Lettisch-literärische Gesellschaft und das Lettentum. Königsberg (Pr.) Berlin, Ost-Europa-Verlag, 1938.
  • Literatur von und über die Lettisch-Literärische Gesellschaft im Gemeinsamen Verbundkatalog
  • Mitgliederverzeichnis in 1901
  • Bielenstein A. Ein glückliches Leben. Selbstbiographie. 2. Auflage. Michelstadt: Neuthorverlag, 1986

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