Leucopsar rothschildi

Leucopsar rothschildi
Balistar
Balistar (Leucopsar rothschildi)

Balistar (Leucopsar rothschildi)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeres)
Familie: Stare (Sturnidae)
Unterfamilie: Sturninae
Gattung: Leucopsar
Art: Balistar
Wissenschaftlicher Name
Leucopsar rothschildi
Stresemann, 1912

Der Balistar oder Bali-Mynah (Leucopsar rothschildi) ist eine hochgefährdete Vogelart aus der Familie der Stare (Sturnidae).

Inhaltsverzeichnis

Äußere Merkmale

Der Balistar wurde 1910 entdeckt und erstmals 1912 vom deutschen Ornithologen Erwin Stresemann beschrieben. Er erhielt seinen Namen nach dem britischen Adligen und Zoologen Lord Rothschild. Er erreicht eine Größe von cira 25 Zentimeter. Das Gefieder ist schneeweiß mit schwarzen Flügel- und Schwanzspitzen. Die nackte Gesichtshaut ist blau. Die Augen sind dunkelbraun. Der Schnabel ist bläulichgrau und gelb. Die Beine sind gräulichblau. Auf dem Kopf befindet sich eine weiße Federhaube. Ihre Nahrung besteht aus Ameisen, Termiten und Raupen sowie aus Früchten und Samen.

Brutverhalten

Über das Brutverhalten in freier Wildbahn ist nur wenig bekannt, jedoch weiß man aus Beobachtung in Gefangenschaft, dass die Männchen sehr aggressiv auf Artgenossen reagieren. In amerikanischen Zoos brüten die Paare zwischen Mai und Juni und legen gewöhnlich 3 bis 4 Eier. Die Nester werden in Spechthöhlen, Felsspalten oder Nistkästen angelegt und mit Stroh, Zweigen, Gras und Federn ausgepolstert. In freier Wildbahn ist die Brutzeit im Oktober/November.

Gefährdung

Der Balistar ist vor allem durch den illegalen Tierhandel akut vom Aussterben bedroht. Er gilt gerade bei den reichen Asiaten als hochbegehrter Käfigvogel. Im Jahre 1999 betrug der Schwarzmarktpreis ca. 2000 US-Dollar pro Vogel. Obwohl der Handel nach dem CITES-Abkommen untersagt ist, gelang es aufgrund von Korruption und schlechter Verwaltung bewaffneten Gruppen immer wieder, sich sogar in menschlicher Obhut geborene Tiere anzueignen und auf dem Schwarzmarkt weiterzuverkaufen. Bestandserhebungen sind wegen der Fluktuation nicht einfach. Beispielsweise zählte Birdlife 6 Vögel im Jahre 2001. Bei einer Expedition im einzigen geschützten Gebiet, dem Balai Barat National Park auf Bali, wo diese Art vorkommt, zählte man im März 2004 24 Exemplare. Auch die Bestandsangaben in Gefangenschaft sind aufgrund der vielen illegalen Haltungen nicht genau zu bestimmen. Der Zoo von Bristol geht zum Beispiel von einer Zahl von 900 Exemplaren in Zoologischen Gärten und Volieren aus, dazu zählen in Deutschland der Vogelpark Walsrode, der Tierpark Gettorf, der Kölner Zoo, der Zoo Wuppertal, der Allwetterzoo Münster, der Frankfurter Zoo, der Zoo Osnabrück und die Wilhelma in Stuttgart.

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