- Lev Ivanovich Yashin
-
Lew Iwanowitsch Jaschin (russisch Лев Иванович Яшин; * 22. Oktober 1929 in Bogorodskoje bei Moskau; † 20. März 1990 in Moskau) war ein sowjetischer Fußball- und Eishockeytorhüter.
Inhaltsverzeichnis
Karrierebeginn
Jaschin hätte beinahe gar nicht im Fußballtor gestanden. Eine ganze Zeit lang hoffte er, dereinst Schachweltmeister Michail Botwinnik ablösen zu können, gleichzeitig übte er sich auch im Fechten und im Basketball, im Tennis und im Wasserball und hütete das Eishockeytor. Eine glückliche Fügung brachte ihn dann aber in Kontakt mit Dynamo Moskau, wo er bereits 1952 zum Stammtorhüter aufrückte und wo er Zeit seines Fußballerlebens spielen sollte.
Karriere
Er spielte während seiner gesamten Fußballer-Laufbahn, von 1949-1971, bei FK Dynamo Moskau. Fünf mal gewann er die Fußball-Meisterschaft der UdSSR, dreimal den Sowjet-Pokal. 1963 wurde er Europas Fußballer des Jahres, womit er bis heute der einzige Torhüter ist, dem diese Ehrung zuteil wurde. Des Weiteren wurde er 1956 mit der UdSSR Olympiasieger und 1960 Europameister. 1964 nahm er ebenfalls an der EM teil. An Fußballweltmeisterschaften nahm er 1958, 1962, 1966 und 1970 teil. Die erfolgreichste seiner vier Weltmeisterschaften war die von 1966, als Jaschin die 1:2-Halbfinalniederlage gegen Deutschland (Tore: Heller, Beckenbauer)allerdings nicht verhindern konnte. Insgesamt stand er für die sowjetische Fußballnationalmannschaft 78 Mal zwischen den Pfosten und kassierte dabei gerade einmal 70 Gegentore. Bis 1970 hatte er 813-mal im Tor gestanden. Zu seinen weiteren Erfolgen zählen eine UdSSR-Vizemeisterschaft als Eishockeytorwart und die Vizepräsidentschaft des sowjetischen Fußballverbandes. Am 27. Mai 1971 feierte Jaschin, der „Schwarze Panther“ (oder auch „Schwarze Spinne“ und „Schwarze Krake“), wie er aufgrund seines schwarzen Dresses genannt wurde, vor 104.000 Zuschauern sein Abschiedsspiel.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1963: Europas Fußballer des Jahres
- 1969: Leninorden der Sowjetunion (als erstem und auch einzigem Fußballer).
- Welttorhüter des 20. Jahrhunderts
- Das neue Jahrtausend brachte Lew Jaschin unsterblichen Ruhm. Er wurde als Torhüter in die Fußball-Weltauswahl des 20. Jahrhunderts gewählt.
- Das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Wien wählte ihn ebenfalls als einen von elf Fußballern zum Sportler des Jahrhunderts.
- Ihm zu Ehren verleiht die FIFA seit 1994 bei jeder WM die Lew-Jaschin-Trophäe für den besten Torhüter.
- Im Moskauer Lushniki-Sportpark erinnert ein Denkmal an den Torhüter des Jahrhunderts.
Zitate
- „Der beste Torhüter aller Zeiten und Völker.“ (Eusébio)
- „Was an ihm vorbei geht, geht auch am Tor vorbei.“ (Fußballkommentator)
- „Für Tormänner hat sich nichts geändert. Sie dürfen immer noch kein Tor zulassen.“ (Lew Jaschin über moderne Fußball-Strategie)
- „Die Freude, Juri Gagarin durch das All fliegen zu sehen, wird nur durch die Freude eines gut gehaltenen Elfmeters übertroffen.“ (Lew Jaschin)
- „Es gab nur zwei Weltklasse-Torhüter. Einer war Lew Jaschin, der andere war der deutsche Junge, der in Manchester spielte – Trautmann.“ (Lew Jaschin)
Tod
Lew Jaschin starb 1990 an den Folgen einer Amputation, die nach einer Knieverletzung durchgeführt werden musste.
Siehe auch
Vorgänger
Europas Fußballer des Jahres
1963Nachfolger
Personendaten NAME Jaschin, Lew Iwanowitsch KURZBESCHREIBUNG russischer Fußballtorhüter GEBURTSDATUM 22. Oktober 1929 GEBURTSORT Moskau STERBEDATUM 20. März 1990 STERBEORT Moskau
Wikimedia Foundation.