Levi Madetoja

Levi Madetoja
Leevi Madetoja auf einer Briefmarke anlässlich seines 100. Geburtstags 1987

Leevi Antti Madetoja (* 17. Februar 1887 in Oulu; † 6. Oktober 1947 in Helsinki) war ein finnischer Komponist.

Madetoja ist neben Jean Sibelius, dessen bedeutendster Schüler er war, einer der wichtigsten Vertreter der finnischen Spätromantik. Aufgewachsen im Nordwesten Finnlands, studierte er ab 1906 in Helsinki und von 1910 bis 1912 in Paris, Wien und Berlin. Anschließend kehrte er in seine Heimat zurück und lehrte an der Sibelius-Akademie.

Anfangs schrieb Madetoja in einem allgemeinen spätromantischen Stil, beeinflusst insbesondere von Richard Strauss. Ein typisches Werk dieser frühen, eher eklektischen Periode ist die 1. Sinfonie. Mit der 2. Sinfonie findet Madetoja eine selbständigere Tonsprache. Das Werk, das den Kontrast der Schönheit der Natur mit dem Eindringen des Krieges verarbeitet, entstand unter dem Eindruck des Todes von Madetojas Bruders Yrjö sowie seines finnischen Komponistenkollegen Toivo Kuula im finnischen Bürgerkrieg 1918. 1923 komponierte er die finnische Nationaloper Die Ostbottnier (finnisch Pohjolaisia). Danach fand Madetoja zu einem leichteren, französisch inspirierten Stil, auch beeinflusst durch einen Aufenthalt in der Nähe von Paris 1926. Dort entstand die 3. Sinfonie, kurz darauf die Ballettsuite Okon Fuoko. Madetojas zweite Oper Juha (1935) erreichte nicht mehr den Erfolg der Ostbottnier. Nach der Kantate Lauluseppele 1938 führten Geldsorgen und eine sich verschlechternde Gesundheit zu einem Rückgang seiner Kompositionstätigkeit, es entstanden bis zu seinem Tod nur noch einige A-cappella-Chöre in den Jahren 1945 und 1946.

Werke

  • Klaviertrio E-Moll Op. 1
  • Sonatine für Violine und Klavier Op. 19
  • Kuoleman Puutarha ("Der Garten des Todes") für Klavier Op. 41
  • Lyrische Suite Op. 51
  • Kullervo, symph. Dichtung nach dem Kalevala (1913)
  • 1. Sinfonie (1914-16)
  • 2. Sinfonie (1916-18)
  • Comedy Ouvertüre (1923)
  • Oper Die Ostbottnier (Pohjolaisia) (1923)
  • 3. Sinfonie (1925-26)
  • Ballettpantomime Okon fuoko (1927)
  • Oper Juha (1935)
  • Kantate Lauluseppele (1938)
  • insgesamt 34 Chöre zwischen 1908 und 1946

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