- Levium
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Strukturformel Allgemeines Freiname Levomepromazin Andere Namen (R)-[3-(2-Methoxyphenothiazin-10-yl)- 2-methylpropyl]-N,N-dimethylamin
Summenformel C19H24N2OS CAS-Nummer - 60-99-1
- 1236-99-3 (Levomepromazin-Hydrochlorid)
PubChem 72287 ATC-Code N05AA02
DrugBank DB01403 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Nozinan®(CH), Neurocil®, Levium®
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 328,47 g·mol−1 pKs-Wert 9,19 [1]
Löslichkeit praktisch unlöslich in Wasser (20 mg·L−1 bei 25 °C) [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22-43 S: 22-36/37-45 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Levomepromazin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Phenothiazine, der in der Psychiatrie eingesetzt wird. Es handelt sich um ein niederpotentes (schwaches) Antipsychotikum, das eher als Schlaf- und Sedationsmittel dient.
Inhaltsverzeichnis
Klinische Erfahrung
In niedriger Dosis (10 bis 50 mg) wirkt Levomepromazin gut[3] zur Dämpfung von Panik- und Wutattacken, die mit schizoaffektiver Problematik einhergehen.
Wirkprofil
Als niederpotentes Neuroleptikum steht bei Levomepromazin die sedierende Komponente im Vordergrund des Wirkspektrums; die antipsychotischen Eigenschaften sind eher gering.
Aufgrund seines ungünstigen Nebenwirkungsprofils und dem Vorhandensein moderner Substanzen ist die Verordnung von Levomepromazin als Langzeitmedikation eher selten.
Angezeigt ist Levomepromazin u.a. bei psychomotorischen Erregungszuständen, weshalb es oftmals, volkstümlich gesprochen, in Form von "Beruhigungsspritzen" verabreicht wird.
Indikationen
Levomepromazin ist zur Anwendung zugelassen bei Erregungszuständen, die im Rahmen psychotischer Störungen oder bei Manie auftreten.
Als Besonderheit unter den Phenothiazinen besteht daneben noch die Indikation für die Kombinationstherapie schwerer bzw. chronischer Schmerzen.
Darreichungsformen, Dosierung
Levomepromazin liegt als Handelspräparat [Neurocil®, Nozinan® (CH), sowie diversen Generika] in Form von Tabletten sowie als Tropfen/Lösung zum Einnehmen vor.
Die mittlere Tagesdosis beträgt 30–75 mg (stationär maximal 300 mg pro Tag). Die Tagesdosis soll dabei auf mehrere Gaben verteilt werden, wobei die Hälfte oder ein größerer Teil am Abend verabreicht werden soll.
Nebenwirkungen
- Sehr häufig: vor allem zu Behandlungsbeginn, bei hoher Dosierung oder parenteraler Verabreichung kann es zu vermehrter Müdigkeit, vegetativen Störungen mit ausgeprägter orthostatischer Dysregulation (Reaktion bei Lageänderungen), tiefen Blutdruck, Tachykardie (anhaltend beschleunigter Puls) und EKG-Veränderungen kommen.
- Häufig: extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen wie Frühdyskinesien (Zungen-Schlund-Krämpfe, Schiefhals, Kiefermuskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Versteifung der Rückenmuskulatur), Parkinson-Syndrom (Hypomimie, Tremor, Rigor, Akinese, Hypersalivation), Akathisie (Bewegungsdrang, Unfähigkeit, sitzen zu bleiben). In diesen Fällen ist eine Reduzierung der Dosierung und die Komedikation mit einem Antiparkinsonmedikament wie Biperiden (Akineton®) in Erwägung zu ziehen. Vegetative Begleiterscheinungen wie Akkommodationsstörungen, trockener Mund, Gefühl verstopfter Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks, Obstipation und Miktionsstörungen treten häufig auf, ebenso Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe und Appetitverlust.
- Gelegentlich: allergische Reaktionen, allergische Hautreaktionen und Photosensibilität, ferner Pigmenteinlagerungen in Cornea und Linse, schwere Leberfunktionsstörungen, Abfluss-Störungen der Galle, Ikterus (Gelbsucht), Unruhe, Erregung, Benommenheit, depressive Verstimmung, Lethargie, Schwindelgefühl, Exazerbation psychotischer Symptome, seltener Zeichen von Erregung und Verwirrtheit – insbesondere unter Kombination mit anticholinerg-wirksamen Arzneimitteln – und cerebrale Krampfanfälle sowie Regulationsstörungen der Körpertemperatur.[4][5]
Chemie
Die Synthese von Levomepromazin ist in der Literatur[6] beschrieben. Levomepromazin kommt ausschließlich als enantiomerenreiner Arzneistoff in der (R)-Form in den Handel.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Levomepromazin bei ChemIDplus
- ↑ Safety Data Sheet for LEVOMEPROMAZINE HYDROCHLORIDE CRS – European Pharmacopoeia (Ph. Eur.) 7. August 2008
- ↑ Psychopharmakaberatung des Bundesverbandes Psychiatrie-Erfahrener, tel:+492346405102, Auskunft vom 15. Oktober 2007
- ↑ Fachinformation Levomepromazin-neuraxpharm (Injektionslösung)
- ↑ Florian Holsboer ; Gerhard Gründer ; Otto Benkert: Handbuch der Psychopharmakotherapie: mit 155 Tabellen. Springer, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-20475-6
- ↑ Pharmaceutical Substances, Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dieter Reichert, 4. Auflage (2000) 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, siehe dort Seite 1168-1169, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
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