Leymus arenarius

Leymus arenarius
Strandroggen

Strandroggen (Leymus arenarius)

Systematik
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Strandroggen (Leymus)
Art: Strandroggen
Wissenschaftlicher Name
Leymus arenarius
(L.) Hochst.

Der Strandroggen (Leymus arenarius), auch Blauer Helm genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Er wird häufig zur Befestigung von Dünen angepflanzt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Strandroggen ist eine ausdauernde Pflanze und bildet große, graugrün bis blaugrau gefärbte Horste mit langen unterirdischen Ausläufern sowie vielen Erneuerungssprossen. Diese wachsen manchmal innerhalb der untersten Blattscheiden hoch, meist durchbrechen sie die Blattscheiden aber mit ihren Knospen. Die Halme werden 60 bis 120, selten auch bis 200 cm hoch, sind aufrecht und kahl. Die Blattscheiden sind gerieft, kahl und bis zum Grund offen. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum von bis einem Millimeter Länge. Die Blattspreiten sind 20 bis 60 cm lang und 8 bis 12, selten bis 20 mm breit. Sie sind flach ausgebreitet, bei Trockenheit auch zusammengerollt. In Knospenlage sind sie gerollt. Die Blätter sind steif und stechend, an der Oberseite stehen auf den Rippen etliche Reihen langer Stachelhaare, wodurch die Oberfläche rau erscheint. Die Unterseite ist glatt. Das Blatt besitzt zwei sichelförmige, kahle Öhrchen, die oft aufwärtsgebogen sind.

Der Blütenstand ist eine 15 bis 30 cm lange, dichte und aufrechte Ähre. Die Ährchen sind ungestielt und stehen meist zu zweit an der Ährenspindel, in der Mitte der Ähre auch zu dritt. Die Ährchen bestehen aus 3 bis 4 (selten 6) Blüten und sind 20 bis 30 mm lang. Die Hüllspelzen sind gleichartig, dreinervig, 20 bis 30 mm lang, von lanzettlicher, zugespitzter Form. Sie sind derbhäutig und haben einen Kiel, der zerstreut bewimpert ist. Die Deckspelzen besitzen 7 Nerven, sind 15 bis 25 mm lang, wobei die oberen kürzer sind als die unteren. Ihre Form ist spitz breit-lanzettlich, sie sind derbhäutig und dicht kurz behaart. Die Vorspelzen sind zweinervig und so lang wie die Deckspelzen. Sie sind lanzettlich und auf den Kielen kurz behaart. Die Staubbeutel sind 7 bis 8 mm lang. Die Blütezeit ist von Juni bis August.

Die Karyopsen sind 6 bis 8 mm lang und am oberen Ende behaart. Sie sind mit Deck- und Vorspelze verwachsen. Zur Reifezeit zerfallen die Ährchen über den Hüllspelzen und zwischen den Blütchen, die Hüllspelzen bleiben stehen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56.

Verbreitung und Standorte

Der Strandroggen ist an den Küsten West- und Nordwest-Europas heimisch. In vielen anderen Gebieten wurde er eingeschleppt.[1]

In Deutschland ist der Strandroggen an den Küsten von Nord- und Ostsee weit verbreitet. Im Binnenland wird er manchmal angepflanzt.

Er wächst an den Küsten im Bereich des oberen Spülsaums, am Fuß von Steilufern, am Strandwall, auf Dünen und Vordünen. Er ist auch eingebürgert auf den Steinpackungen der Deiche, auf Binnendünen und in den Orten der Geestinseln. Er wächst meist auf lockerem Dünensand. Er ist leicht stickstoffliebend und erträgt Salz. Er ist ein Ausläuferpionier und eine Lichtpflanze. Er wächst zusammen mit den Dünen hoch und befestigt dabei den Sand.

Pflanzensoziologisch ist er eine schwache Assoziationscharakterart der Strandhafer-Weißdünen-Gesellschaften (Elymo-Ammophiletum arenariae).

Krankheiten

Die Pflanzen werden häufig vom Brandpilz Ustilago hypodytes befallen. Auf dem Halmen werden keine Ähren mehr gebildet, an ihrer Stelle entstehen dicke Lagen schwarzer Pilzsporen.[1]

Bedeutung

Der Strandroggen wird als Dünenbefestigung angepflanzt, dazu werden meist Rhizomteile verwendet.

Belege

Neben den in den Einzelnachweisen aufgeführten Quellen beruht der Artikel auf folgenden Unterlagen:

  • H. J. Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin, Wien 2000, S. 84. ISBN 3-8263-3327-6

Einzelnachweise

  1. a b C.E. Hubbard: Grasses. A Guide to their Structure, Identification, Uses and Distribution in the British Isles. Penguin, London 1992, S. 269, ISBN 0-14-013227-9

Weblinks


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