Libeled Lady

Libeled Lady
Filmdaten
Deutscher Titel: Lustige Sünder
Originaltitel: Libeled Lady
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1936
Länge: 99 Minuten
Originalsprache: Englisch
Stab
Regie: Jack Conway
Drehbuch: Maurine Watkins,
Howard Emmett Rogers,
George Oppenheimer
Produktion: Lawrence Weingarten
für MGM
Musik: William Axt
Kamera: Norbert Brodine
Besetzung

Lustige Sünder (Original: Libeled Lady) ist ein US-amerikanisches Screwball Comedy aus dem Jahr 1936 mit einer All-Star Cast, die Jean Harlow, William Powell, Myrna Loy und Spencer Tracy umfasste. Die Regie führte Jack Conway.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die überaus verwickelte Handlung beginnt mit dem vergeblichen Versuch der Redaktion der Boulevardzeitung The New York Evening Star die Druckmaschinen noch zu stoppen, ehe eine erfundene Geschichte über die bekannte Erbin, das Playgirl Connie Allenbury erscheint, in dem diese als Ehemanndiebin bezeichnet wird. Die Zeitung unter ihrem Chefredakteur Dan Haggarty hat jetzt eine $5.000.000 Schadensersatzklage wegen Verleumdung am Hals und Haggarty bekommt zu allem Überfluss noch Ärger mit seiner Dauerverlobten Gladys, die er wegen der Zwischenfälle wieder einmal direkt vor dem Altar hat warten lassen. Haggarty, dessen Herz bei aller Liebe für Gladys, einem ehemaligen Showgirl mit einem Herz aus Gold, doch stets zuerst für die Zeitung schlägt, versucht alles, um die Klage der Allenbury abzuwenden. Dabei kommt ihm eine ebenso einfache wie aberwitzige Idee: der überaus charmante Bill Chandler, ein Lebemann und Frauenheld, soll Gladys zum Schein heiraten, sich dann an Connie Allenbury ranmachen und so die Behauptung, Connie würde anderen Frauen den Ehemann stehlen, mit Tatsachen unterlegen. Die Klage wäre damit grundlos. Der Plan geht jedoch nur teilweise auf. Zum einen verliebt sich Gladys nach anfänglichem Zögern in Bill, der sie stets mit Respekt und Achtung behandelt und dabei so ganz anders auftritt als Dan Haggarty. Gleichzeitig verliebt sich jedoch auch Bill in sein Opfer Connie. Die Dinge verkomplizieren sich noch zusätzlich, als folgendes rauskommt: Dan ging davon aus, dass Gladys sich hat legal von ihrem ersten Mann in Yucatan scheiden lassen. Deshalb können Bill und Connie auch nicht heiraten, ohne dass Bill der Bigamie schuldig wäre. Wie die Beteiligten jedoch einige Zeit später erfahren, sind Scheidungen, die in Yucatan ausgesprochen wurden, illegal. Connie und Bill sind überglücklich über die Entdeckung, als Gladys, die plötzlich ohne Ehemann und ohne Aussicht auf eine baldige Ehe mit Dan da steht, alle überrascht. Sie hat sich tatsächlich noch einmal in Reno scheiden lassen und ist somit tatsächlich legal mit Bill Chandler verheiratet. Die Dinge nehmen noch etliche Wendungen, ehe alle Paare sich ordnungsgemäß in den Armen liegen können, Dan und Gladys sowie Bill und Connie.

Hintergrund

Jean Harlow war Mitte 1932 nach einer unbefriedigenden ersten Karriere unter Vertrag bei Howard Hughes zu MGM gewechselt. Das Studio baute die Schauspielerin, die für ihre platinblonden Haare berühmt war, rasch zu einem seiner größten Stars auf. Harlow wurde durch Auftritte in Read-Headed Woman und an der Seite von Clark Gable in Red Dust innerhalb der nächsten Monate so populär, dass sie sogar der Skandal um den Selbstmord ihres Ehemannes Paul Bern unbeschadet überstehen konnte. MGM präsentierte Harlow in der Folgezeit zunehmend als Komödiantin und sie fand mit William Powell nicht nur den idealen Leinwandpartner, sondern auch einen neuen Mann an ihrer Seite im Privatleben.

1936 befanden sich die beiden Schauspieler auf dem Gipfel ihrer Popularität, als das Studio sie neben zwei weiteren Topstars, Myrna Loy und Spencer Tracy in der Screwball Comedy Libeled Lady einsetzte. Alle Beteiligten hatten bereits miteinander gedreht und kannten sich daher auch persönlich gut. Harlow und Powell spielten in zwei vorherigen Filmen zusammen: Harlow und Loy waren Rivalinnen um die Liebe von Clark Gable in Wife Vs. Secretary, Loy und Tray wirkten in Whipsaw nebeneinander. Harlow und Tracy waren gemeinsam in Riffraff vor die Kamera getreten, einem etwas verqueren Film, der die Liebesgeschichte der Helden einbettet in eine Geschichte über Gewerkschaftler und wilde Streiks in einer Fischfabrik.Gleichzeitig markierte der Film für Harlow die Rückkehr zu dem Image aus den Anfängen ihrer Karriere: die etwas vulgäre, sehr sinnliche Frau, die sich lautstark mit ihrem Freund streitet und doch treu an seiner Seite steht.

Die Handlung des Film kombiniert etliche Konstanten aus anderen Komödien der Zeit: eine reiche verwöhnte Erbin, Liebesgeplänkel in der High-Society, Seitenhiebe auf die Sensationspresse und eine Frau zwischen zwei Männern. Bei Libeled Lady wird das Thema sozusagen noch zu einem doppelten Dreieck erweitert, in dessen Mittelpunkt hier ausnahmsweise ein Mann – Bill Chandler – steht.

Eine später oft kopierte Einstellung zu Beginn des Streifens wurde besonders populär. Gladys und Bill heiraten zum Schein. Der Priester fordert jetzt die beiden Eheleute auf, sich zu küssen, was sie mit einer sehr keusche, sehr kurzen Handlung auch tun. Gleich darauf fällt Gladys Dan, der als Trauzeuge fungierte in die Arme und küsst ihn lange und mit zunehmender Leidenschaft. Bill lächelt etwas schief und meint dann entschuldigend zum ratlos dreinblickenden Priester:

A good friend of the family.

Nachdem sich Gladys und Dan danach noch heftiger küssen, meint Bill trocken

A very GOOD friend.

Der Film wurde ein großer finanzieller Erfolg und spielte am Ende über $ 2.7 Mio. an der Kinokasse ein. Er erhielt eine Nominierung als Bester Film des Jahres. Das Studio drehte 1946 mit dem populären Duo Esther Williams und Van Johnson in den Rollen von Powell und Loy ein Remake unter dem Titel Easy to Wed, bei dem Lucille Ball und Keenan Wynn die Parts von Harlow und Tracy übernahmen.

Jean Harlow und William Powell standen selber mehrfach fast vor dem Traualtar, doch verzögerte die Familie von Harlow die Ehe. Gut ein Jahr später verstarb die Schauspielerin an einer nicht behandelten Nierenentzündung.

Auszeichnungen

Der Film erhielt eine Oscarnominierung in der Kategorie Bester Film des Jahres.

Kritik

Der Film erhielt teilweise glühende Kritiken.

So schrieb Frank S. Nugent am 31. Oktober 1936 in der New York Times:

[..] A sardonic comedy [..], it takes several freedoms with the press, liberties with the statutes and jousts at justice—all in the merriest of moods. And offhand we can think of a dozen reasons why you should find it a thoroughly agreeable entertainment.The first four reasons are obvious, being Jean Harlow, Myrna Loy, William Powell and Spencer Tracy, who are just about as perfect a light-comedy foursome as you will encounter anywhere between the rockbound coast of Maine and the sun-kissed shores of California. […] and we are so pathetically grateful to Metro for restoring Miss Harlow to her proper metier that we could have forgiven even more serious lapses.

Weblinks


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