- Ansleich
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Oslac ist die altenglische Namensvariante eines gemeingermanischen Namens, der altnord. Asleikr, latinisiert in einer westfränkischen Quelle Ansleicus (vermutlich ahd. *Ansleich)[1] heißt. Etymologisch wird der erste Bestandteil des Namens Os-, As- auf das Göttergeschlecht der Asen, der zweite hingegen auf das germanische Wort *laikaz bezogen, das gotisch laiks "Tanz", altnord. leikr "Spiel, Saitenspiel, Kampfspiel" und altengl. lac "Spiel, Tanz, Opfergabe" bedeutet (vergleiche auch althochdeutsch leich "Melodie, Ton"), weshalb der Name in der ursprünglichen germanischen Bedeutung vermutlich eine besondere Beziehung des Trägers zum Kult der Asen anzeigt[2].
Oslac ist der Name folgender Personen:
- Oslac, bezeugt in Manuskript E der Angelsächsischen Chronik für das Jahr 617 als Sohn von König Aethelfrith von Bernicia
- König Oslac (Oslac rex), † um 767, geschichtlich nicht sicher identifizierbar, bezeugt durch einen Gedenkeintrag für den 29. Juli northumbrisch-angelsäschsicher Provenienz im Kalender des Hartbert von Lobbes[3]
- Oslac von Sussex, bezeugt 780 als Herzog von Sussex (dux Suthsaxorum)[4]
- Oslac (ca. 820), Großvater mütterlicherseits von Alfred dem Großen, siehe Æthelwulf
- Oslac (bezeugt um 975), Herzog (dux et vir magnificus) von Deira[5]
- Als Verschreibung für "Oslac" wurde zuweilen auch der Name eines König "Osiai" (Osiai rex) gedeutet, der um 765 als Zeuge in einer Urkunde von König Ealdwulf von Sussex erscheint[6]
Anmerkungen
- ↑ Miracula sancti Richarii, II, für das Jahr 864: "Ansleicus, de propagine Danorum progenitus" (Acta Sanctorum, Apr. III, Sp. 456C); im 10./11. Jh. auch "Anslec": Dudo Viromandenis, De moribus et actis primorum Normanniae ducorum, III, PL 141,689D und 694B; "Anslech": Willelmus Calculus, Historiae Northmannorum, IV, 2, PL 149,811B
- ↑ Dennis Howard Green, Language and History in the Early Germanic World, Cambridge University Press, Cambridge [u.a.] 2000, ISBN 0-521-79423-4, S. 20f.
- ↑ Jan Gerchow, Die Gedenküberlieferung der Angelsachsen, mit einem Katalog der libri vitae und Necrologien, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1988 (= Arbeiten zur Frühmittelalterforschung, 20), S. 216ff.
- ↑ S 1184, elektronischer Text: [1]
- ↑ Gerchow, Die Gedenküberlieferung der Angelsachsen, S. 217
- ↑ S 50, elektronischer Text: [2]
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