Liduina die Dulderin

Liduina die Dulderin
Holzschnitt mit dem Sturz Lidwinas, aus der Vita des Johannes Brugman, Ausgabe von 1498

Lidwina die Dulderin, oder Liduina, (* 18. März 1380 in Schiedam, bei Rotterdam; † 14. April 1433 ebenda) ist eine niederländische katholische Heilige.

Leben

Lidwina wuchs in einer armen Familie mit acht Geschwistern auf. Ihr Vater hatte als Nachtwächter ein karges Einkommen.

Als sie als 15-jähriges Mädchen auf Eis stürzte, brach sie sich eine Rippe. Als Komplikation trat Gangrän auf. Dadurch musste sie den größten Teil ihres Lebens das Bett hüten.

Der Überlieferung nach war Lidwina sehr gläubig und betete viel, vor allem zur Heiligen Jungfrau Maria, zu der sie eine große Liebe und Verehrung hegte, und ertrug ihr großes Leiden mit Würde und sogar Freude. Sie bekam Geschwülste, und blutende Wunden, darunter auf den Händen und Füßen die Stigmata (die Wunden in der Form der Kreuzwunden Christi). Als Blut aus Lidwinas Wunden floss, und sie andere Kranke zu Besuch hatte, wurden diese durch die Berührung mit Lidwinas Blut oft wundersam geheilt. Auch wusste Lidwina viele ihre Besucher mit Worten oder nur dadurch, dass diese Lidwina sahen, zu trösten und aufzumuntern. Auch dabei traten wundersame Heilungen auf.

Liduina hatte auch oft Visionen. Immer blieb ihre Lebensfreude und ihr Glaube erhalten, wie schmerzlich ihre Qual auch war. Immer mehr Menschen besuchten Liduina, die zeitlebens schon als Heilige galt. Nach 38 Jahren starb sie, ohne je ein unschickliches Wort gesagt zu haben.

Schon bald nach ihrem Tode wurde der Lidwina, die seitdem als Patronin der Kranken und Leidenden gilt, eine Kapelle gebaut. Auch wurde ihr Leben von mehreren Autoren aufgezeichnet. Die bekannteste dieser Hagiografien wurde das Werk von Johannes Brugman, das in drei Fassungen zwischen 1433 und 1456 erschien.

Während des Achtzigjährigen Krieges wurden ihre Gebeine von den protestantischen Behörden aus Holland entfernt. Ein Teil ihrer Gebeine wurde am Ende des 19. Jahrhunderts, als der katholische Glaube in den Niederlanden wieder gleichberechtigt war, nach Schiedam zurückgebracht.

Am 14. März 1890 wurde Lidwina vom Papst Leo XIII. heilig gesprochen. Seitdem ist ihr in Schiedam eine Kirche geweiht. Diese Kirche wurde 1990 vom Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben.

Ihre Gedenktage sind, je nach Region oder Tradition, der 18. März, der 14. April oder der 14. Juni.

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