Liederbach (Main)

Liederbach (Main)
Liederbach
Liederbach in Frankfurt-Unterliederbachzwischen Wasgaustraße und Hunsrückstraße

Liederbach in Frankfurt-Unterliederbach
zwischen Wasgaustraße und HunsrückstraßeVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2492
Lage Hessen, Deutschland
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Main → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Rombach und Reichenbach bei Königstein im Taunus
50° 10′ 56,7″ N, 8° 27′ 16,9″ O50.1824166666678.4547055555556320
Quellhöhe ca. 320 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung bei Höchst (im Industriepark Höchst) in den Main
50.093958.5439593

50° 5′ 38″ N, 8° 32′ 38″ O50.093958.5439593
Mündungshöhe ca. 93 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 227 m
Länge ca. 16 km
(mit Reichenbach 20,9 km)dep1[2]
Einzugsgebiet 37,51 km²[2]
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ: 308,2 l/s
Großstädte Frankfurt
Kleinstädte Königstein, Kelkheim,
Liederbach,
Fließgewässersystem Liederbach

Fließgewässersystem Liederbach

Liederbach in Niederhofheim

Liederbach in Niederhofheim

Der Braubach unterquert die Hauptstraße von Liederbach

Der Braubach unterquert die Hauptstraße von Liederbach

Der Liederbach ist ein etwa 16 km langer, rechter Nebenfluss des Mains in Hessen, der den Vordertaunus im Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und das Stadtgebiet Frankfurts am Main durchfließt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Namensbestandteil Lieder kommt von ahd. liodar Rauschen, Geräusch Liederbach bedeutet demnach soviel wie rauschender Bach[3] (siehe hierzu auch Loreley).

Verlauf

Zusammenfluss von Rom- und Reichenbach zum Liederbach

Der Liederbach entsteht westlich von Königstein im Taunus aus dem Zusammenfluss von Rombach und Reichenbach. Nach etwa 16 Kilometern mündet der Liederbach auf dem Gelände des Industrieparks Höchst westlich der Leunabrücke in den Main. Zuflüsse des Liederbachs sind der oberhalb des Kelkheimer Ortsteils Hornau, aber noch innerhalb der Gemarkung Bad-Soden-Altenhain einmündende Braubach und der im Liederbacher Ortsteil Niederhofheim einmündende Schmiehbach. Im Bereich von Niederhofheim wird der Liederbach auch Braubach genannt

Im Unterlauf durchfließt der Bach dichtbesiedeltes Gebiet und ist teilweise kanalisiert. Am Höchster Bahnhof unterquert er in einer Unterführung (den „Liederbach-Tunnel“) die Bahnanlagen. Danach verläuft er auf dem Gelände des Industriepark Höchst oberirdisch bis zu seiner Mündung in den Main, etwa 100 Meter unterhalb der Leunabrücke.

Charakter und Daten

Der Liederbach entwässert die Südabdachung des Hochtaunus mit Kleinem Feldberg und Altkönig und durchfließt dann die tektonische Senke der Hornauer Bucht. Typisch für einen Gebirgbach ist, dass der Liederbach im Mittel- und Unterlauf über mächtige, wasserdurchlässige Schotterkörper fließt. Während längerer regenarmer Zeiten im Sommer kann er daher fast trocken fallen, wogegen er bei stärkeren Regenfällen über dem Taunus in kürzester Zeit so stark anschwellen kann, dass das eingeschnittene Bachbett bis an die Oberkante mit schnell fließendem Wasser gefüllt ist.

Wassergüte

Der Liederbach ist fast auf seiner gesamten Länge der Gewässergüteklasse II (mäßig belastet) zugeteilt, im Bereich der Mündung in den Main der Klasse II-III (kritisch belastet).[4]

Abflussmenge

Der Liederbach weist folgende mittlere Abflussmengen (MQ) auf:[2]

  • oberer Liederbach 272,2 l/s
  • unterer Liederbach 308,2 l/s

Flusshistorie

Der Liederbach zwischen Höchst und Nieder-Liederbach: Hochwasserkataster von 1723

„Liederbach-Delta“

Ursprünglich verzweigte sich der Liederbach in seinem Unterlauf in mehrere Arme, die dem Main zuflossen. Der östliche Arm, der in Höchst über das Gebiet des heutigen Schloßplatzes floss, wurde in diesem Bereich bereits im Mittelalter zugeschüttet. Das Bachwasser wurde anfangs in den Burggraben geleitet, später in den Graben um die Stadtmauer.

Frühe Regulierungen

Bereits im späten 16. Jahrhundert erfolgte eine erste Regulierung des Liederbachs in der Unterliederbacher Gemarkung mittels eines Wehrs, um Höchst vor den regelmäßigen Hochwässern des Baches zu schützen. Ein Teil des Wassers wurde dabei auch in den Höchster Mühlgraben umgeleitet. Da das Wehr Überschwemmungen auf Unterliederbacher Feldern verursachte, wurde es aufgrund der folgenden, bis ins 18. Jahrhundert andauernden Streitigkeiten zwischen Höchst und Unterliederbach mehrfach verlegt.

Mit dem Wachstum Unterliederbachs und Höchsts im 19. Jahrhundert wurde der Liederbach kanalisiert und in seinen heutigen Verlauf gebracht. Die restlichen Bacharme wurden zugeschüttet. Der Mühlgraben, der noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts parallel zur Königsteiner Straße floss, wurde mit der Betriebsstillegung der Höchster Mainmühle ebenfalls verfüllt und überbaut.

Nebenflüsse

Zu den Nebenflüssen des Liederbaches gehören (flussabwärts betrachtet)[2]:

Name GKZ Länge
(km)
Zuflussrichtung Einmündung
bei km
Mündungshöhe
(m ü. NN)[5]
Mündungsort Bemerkung
Rombach 249220 4,2 rechts 16,0 320 Königstein rechter Quellbach
Reichenbach 249200 4,9 links 16,0 320 Königstein linker Quellbach (manchmal als Teil des Liederbaches angesehen)
Braubach 249236 2,1 rechts 12,3 230 Bad Soden-Altenhain
Gimbach 249252 2,1 rechts 10,1 194 Kelkheim mündet unterirdisch
Schmiehbach 249254 3,6 links 7,7 155 Kelkheim-Münster
Augraben 249294 1,4 links 4,5 123 Liederbach-Oberliederbach

Orte am Liederbach

Literatur

  • Otto Kammer: Unterliederbach. Spuren der Vergangenheit – Linien in die Gegenwart. Frankfurt am Main 1977: Frankfurter Sparkasse von 1822 (Polytechnische Gesellschaft)
  • Wolfgang Metternich: Die städtebauliche Entwicklung von Höchst am Main. Frankfurt-Höchst 1990: Stadt Frankfurt und Verein für Geschichte und Altertumskunde.

Einzelnachweise

  1. a b Topografische Karte 1:25.000
  2. a b c d Kartenservice zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen
  3. Für die Erklärung des Gewässernamens siehe den Artikel von Marieluise Petran-Belschner: Die Gewässernamen des Main-Taunus-Gebietes
  4. Landschaftsplan UVF vom 13.12.2000
  5. TK25 und Google Earth

Weblinks

 Commons: Liederbach (Main) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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