Lill Babs

Lill Babs
Lill-Babbs

Lill Babs (bürgerlich Barbro Margareta Svensson, * 9. März 1938 in Järvsö, Gemeinde Ljusdal, Schweden) ist eine schwedische Schlagersängerin.

Biografische Angaben

Bereits mit 15 Jahren wurde Lill Babs, die sich schon als Kind für amerikanische Musikfilme begeisterte, von Simon Brehm als Sängerin entdeckt. Der namhafte schwedische Orchesterchef engagiert das junge Talent Anfang 1954 für eine seiner Volkspark-Tourneen. Noch im selben Jahr folgte Lill Babs' Debüt im Rundfunk und ihre erste Schellackplatte mit dem Titel Min mammas boogie.

In den folgenden Jahren veröffentlichte sie vor allem zahlreiche schwedische Coverversionen amerikanischer Hits wie Que Sera, Sera oder Kiss Me Honey Honey Kiss Me auf Schallplatte. 1960 erreichte der populäre Teenager-Star mit dem von Stikkan Anderson geschriebenen Titel Är du kär i mig ännu, Klas-Göran? Platz 1 der schwedischen Charts.

1961 vertrat Babs ihr Heimatland beim Eurovision Song Contest mit dem Schlager April, April, der es jedoch nur auf einen der letzten Plätze schaffte.

Zu diesem Zeitpunkt war der deutsche Musikmanager Stefan von Baranski schon damit beschäftigt, Lill Babs für den deutschen Markt zu entdecken. Baranski handelte noch im selben Jahr einen Vertrag bei der Polydor aus. Der von Werner Scharfenberger und Fini Busch komponierte Titel Wo finde ich den Mann?, der auf ihrer ersten deutschen Single erschien, fand zugleich in der Fernsehshow "Zu jung um blond zu sein" und im Schlagerfilm "Isola Bella" Verwendung.

In der ersten Hälfte der 1960er Jahren erschienen in Deutschland zahlreiche weitere Singles, wobei es sich dabei meist um harmlose Schlagerproduktionen handelte, die dem Talent der Schwedin nicht gerecht werden konnten. Aus dem deutschen Fernsehen war Lill Babs seinerzeit hingegen kaum wegzudenken. "Skandinavien-Import", "Das gibt's doch zweimal" (mit Thomas Fritsch) oder "12 x 2 in einer großen Stadt" (mit Peter Kraus) heißen die großen Fernsehshows, in denen sie auftrat. Außerdem unternahm Babs Tourneen mit Max Greger und Hazy Osterwald, bei denen sie ihre Live-Qualitäten unter Beweis stellen konnte.

Für Schlagzeilen sorgte damals ihre zunächst geheim gehaltene Beziehung mit dem Schlagerstar Peter Kraus, mit dem sie einige Duett-Aufnahmen einsang und 1964 eine Tournee durch die DDR absolvierte. Während sie sich Mitte der 1960er Jahre von Peter Kraus trennte und ihr Erfolg in Deutschland aufgrund der aufkommenden Beatmusik spürbar nachließ, blieb Lill Babs in Schweden ein gefragter Star.

Dort ging sie 1969 auf Tournee, trat 1974 als Hauptdarstellerin in dem Musical "Annie Get Your Gun" auf und stand 1977 bei dessen Skandinavien-Tour mit Sammy Davis jr. auf der Bühne. Ab 1995 trat Lill Babs im Rahmen einer großen Bühnen-Show mehrmals mit ihren Kolleginnen Siw Malmkvist, Wencke Myhre und Ann-Louise Hanson auf.

In Deutschland konnte sie hingegen mit Comeback-Versuchen wie der 1976 veröffentlichten Langspielplatte Willkommen auf Erden nicht an frühere Erfolge anknüpfen.

Deutsche Singles

  • Wo finde ich den Mann? / Heut' Nacht im Sternenschein, 1961
  • Amore, Amore, Amore / Good-Bye Cowboy, 1961
  • Yes, Mister Superman / Aber Du, 1962
  • Blue Boy / Heja, heja ein Sombrero, 1962
  • Das macht die Liebe / Weil es so schön ist bei Dir (beide mit Peter Kraus), 1962
  • Wir jungen Leute / Tschau, Tschau - Auf Wiederseh'n (beide mit Ted Herold), 1962
  • Holl-Dolly-Day / Das weiß sogar der kleinste Spatz, 1962
  • Glaub' an mich / Daß ich Dich liebe, 1963
  • Baby, laß Deine Sorgen Sorgen sein / Kleines Schiff auf großer Reise, 1963
  • Noch einmal und noch einmal / Belle Mademoiselle, 1963
  • Sonne, Pizza und Amore / Mein Liebling ist mir treu (beide mit Peter Kraus), 1964
  • Wow Wow Wee / Hand auf's Herz, Mon Ami, 1964
  • So sind alle Männer / Doch dann kam Rosamaria, 1965
  • Hopsassa / Wer hat meinen Jo geseh'n?, 1965
  • Weekend und Sonne / Andere sind genauso lieb wie Du, 1966
  • Willkommen auf Erden / Schlaf ein mein Kind, 1976

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