- Lincocin
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Strukturformel Allgemeines Freiname Lincomycin Andere Namen (2S,4R)-N-[(1S)-2-Hydroxy-1-[(3R,4S,5R,6R)-3,4,5-
trihydroxy-6-methylsulfanyloxan-2-yl]propyl]- 1-methyl-4-propylpyrrolidin-2-carboxamidSummenformel C18H34N2O6S CAS-Nummer 154-21-2 ATC-Code J01FF02
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Lincocin®, Lincorex®
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 406,54 g·mol−1 Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1]
unbekanntR- und S-Sätze R: ? S: ? Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Lincomycin (Lincomycin A) ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Lincosamide, isoliert aus Streptomyceten (Streptomyces lincolnensis).
Inhaltsverzeichnis
Chemie
Lincomycin A, besteht aus Propylprolin, einem Derivat der Aminosäure Prolin, und dem Aminozucker Methylthiolincosaminid, einem Derivat des C8-Zuckers Oktose, die über eine Amidbindung verbunden sind.
Verwendung findet das Lincomycinhydrochlorid Monohydrat (CAS-Nummer 7179-49-9).
Wirkung
Lincomycin hat ein ähnliches Wirkungspektrum wie Clindamycin, ist allerdings weniger potent. Es wirkt wie Makrolide über eine Bindung an die 50 S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen wodurch die Proteinsynthese der empfindlichen Erreger unterbunden wird. Das Antibiotikum ist insbesondere gegen gram-positive Erreger wie Staphylokokken und Streptokokken wirksam und wird vor allem bei Infektionen der Atemwege eingesetzt.
Nach der Gabe reichert sich das Antibiotikum in Makrophagen an und gelangt über diese zu Infektionsherden. Im Liquor cerebrospinalis werden keine ausreichenden Konzentrationen erreicht. Es wird in der Leber abgebaut und über Kot und Urin ausgeschieden.
Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Lincomycin ist bei Pflanzenfressern (z.B. Pferde, Wiederkäuer, Meerschweinchen, Kaninchen und Hamster) kontraindiziert, da es zu tödlichen Dickdarmentzündungen durch Lincomycin-resistente Clostridien führen kann.
Die intramuskuläre Injektion kann schmerzhafte Schwellungen an der Injektionsstelle hervorrufen. Bei zu schneller intravenösen Injektion können Thrombophlebitis, Blutdruckabfall und Herzstillstand auftreten. Bei oraler Gabe kann eine Gastroenteritis mit Erbrechen und blutigem Durchfall auftreten.
Zulassung
In der Tiermedizin wird Lincomycin als Monopräparat (Lincobel®, Lincocin®, Lincomycin®, Lincomysel®) oder in Kombination mit anderen Antibiotika (Albiotic®, Aviosan®, Lincospectin®, Lincocin Neo®, Pyanosid®, Spectolin®) angeboten. In der Humanmedizin ist Lincomycin in Deutschland nicht, wohl aber in den USA (Lincocin®, Lincorex®) und in Kanada (Lincocin®) zugelassen.
Siehe auch
- Clindamycin, ein halbsynthetisches Derivat von Lincomycin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Quelle Gefahrstoffkennzeichnung
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