Lions City

Lions City
MAN Lion’s City

MAN Lion’s City Wasserstoff
Technische Daten
Hersteller: MAN
Bauart: Linienbus
Produktionszeitraum: seit 1996 (seit 2004 als Lion’s City)
Breite: 2.500 mm
Vorgängermodelle: MAN A10
MAN A11
Ein A21 in Oslo
Ein A23 in Mülheim an der Ruhr
Ein Lion’s City Ü der RAB, hier mit Rollstuhlplatz.
Ein Lion’s City GÜ der ORN an der Westseite des Mainzer Hbf.
Lion’s City DD in Berlin

Lion’s City ist eine Modellreihe von Omnibussen der MAN Nutzfahrzeug-Gruppe. Unter dieser Bezeichnung werden seit 2004 die niederflurigen Varianten für den Stadt- und Überlandverkehr zusammengefasst, von denen der Typ A20 seit 1996, der A21 seit 1998 und der A23 seit 1999 serienmäßig produziert wird. Mit der Einführung des Namens Lion’s City wurden diese einem Facelift unterzogen.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Im September 1996 stellte MAN mit dem Überlandtyp A20 seinen ersten Omnibus der zweiten Niederflurgeneration vor. Der A21 wurde 1997 als Nachfolger des Typs A10 eingeführt. Nach dem Erscheinen des Konkurrenzmodells Citaro von Mercedes-Benz, dessen Gestaltung von der Fachpresse als gelungenener angesehen wurde, brachte MAN 1998 eine optisch überarbeitete Serie auf den Markt. 1999 erschien mit dem A23 eine Ausführung als Gelenkbus, die den A11 ablöste. Im Jahr 2000 kamen der A26, eine 15-Meter-Solobusversion, der A76 als erste von mehreren Midibus-Varianten und der 15 Meter lange Überlandbus A25 heraus. Neben der Erweiterung des Angebots um zwei Low-Entry-Ausführungen und einen Doppeldeckerbus wurden 2004 alle bisherigen Modelle neu gestaltet. Seither werden die Fahrzeuge unter dem Namen Lion’s City vermarktet. 2006 erschien der verlängerte Gelenkbus Lion’s City GL, Ende 2007 wurde der vierachsige Gelenkbus Lion’s City GXL produziert. Die ersten und einzigen Fahrzeuge dieses Typs wurden im Frühjahr 2008 an die Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallen ausgeliefert.[1] Die weitere Entwicklung dieses Omnibusses wurde eingestellt.[2]

Ausführungen

Die Lion’s City-Modellreihe umfasst die folgenden Ausführungen. Bis zur Einführung der überarbeiteten Versionen unter dem Namen Lion’s City im Jahr 2004 wurden die Busse unter der angegebenen Modellbezeichnung verkauft, deren dreistellige Nummer der PS-Zahl abzüglich 3 entspricht (so steht beispielsweise NG 363 für Niederflur-Gelenkbus der 3. Omnibusgeneration mit einer Motorleistung von 360 PS).

Bezeichnung Typ Modell Ausführung Länge Achsen Türen
Lion’s City A21 NL xx3 Solobus 11.980 mm 2 2 oder 3
A371 3
Lion’s City Ü A20 NÜ xx3 Überlandbus 11.980 mm 2 2
Lion’s City G A23 NG xx3 Gelenkbus 17.980 mm 3 3 oder 4
Lion’s City GL A23 NG xx3-18,75 Gelenkbus 18.750 mm 3 3, 4 oder 5
Lion’s City GXL Gelenkbus 20.450 mm 4 4
Lion’s City M A76 NM xx3.2 Midibus 9.300 mm 2 2
A66 NM xx3.2 10.500 mm 2
A351 NM xx3.3 9.665 mm 2 oder 3
A471 NM xx3.3 10.500 mm 3
Lion’s City LL2 A26 NL xx3-15 Solobus 14.705 mm 3 3
Lion’s City ÜLL2 A25 NÜ xx3-15 Überlandbus 14.705 mm 3 2 oder 3
Lion’s City T A78 EL xx3 Low-Entry-Bus 11.857 mm 2 2 oder 3
Lion’s City TÜ A78 EL xx3 Low-Entry-Überlandbus 11.950 mm 2 2
Lion’s City DD A39 ND 313 Doppeldeckerbus 13.730 mm 3 3

1 stehender Motor
2 wird zur Zeit nicht angeboten (Stand: Januar 2008)

Weitere Längenvarianten sind im Vertrieb der Fa. Göppel, Augsburg, zu finden, die auch Umbauten zu Anhängerzugfahrzeugen (Busanhänger) anbietet. Außerhalb Deutschlands wird von MAN ein auf dem Lion’s City basierendes Modell namens Lion’s Single angeboten.

Im Lieferprogramm finden sich nahezu alle Varianten des Lion’s City auch mit alternativen Antrieben. Der Lion’s City und seine Vorgänger führen den deutschen Markt im Bereich der gasangetrieben Linienbusse an.

Motoren und Getriebe

Lieferbar sind folgende Motorentypen (Stand 2007):

  • Dieselmotor D 0836 LOH (6871 cm³ Hubraum) mit Leistungen von 176/206 kW (240/280 PS; Euro 4) oder 206 kW (280 PS; Euro 5/EEV) (nur Lion’s City mit stehendem Motor)
  • Dieselmotor D 2066 LUH (10.450 cm³ Hubraum) mit Leistungen von 199 bis 265 kW (Euro 4) oder 280 bis 350 PS (Euro 5 /EEV) (270/280 PS nur in 12 m-Bus, 257/265 kWE (360/350PS) nicht im 12-m-Bus.
  • Erdgasmotor E 2866 LUH (11.967 cm³ Hubraum) mit Leistungen mit 178/180/228 kW (242/245/310 PS; im Gelenkbus nur 228 kW)
  • Flüssiggasmotor G 2866 LUH (11.967 cm³ Hubraum) mit Leistungen von 175/180 kW (238/245 PS) (vorzugsweise in Fahrzeugen der Marke Gräf & Stift, Österreich)
  • Wasserstoffmotor H 2876 UH01 (12.816 cm³ Hubraum) mit einer Leistung von 150 kW (nur für Wasserstoff-Demonstrationsprojekte). Eine Turboversion als H 2876 LUH01 und einer Leistung von 200 kW ist in Vorbereitung.

Im Programm wurden verschiedene Varianten des D 2866 in Euro-3-Norm als Vorgänger des D 2066 ausgeliefert.

Diese Motoren können mit folgenden Getriebevarianten kombiniert werden:

Ausstattung

Die Fahrzeuge sind als Rechts- und Linkslenker verfügbar und können z. B. mit einer Rollstuhlrampe, mit Klimaanlage, Videoüberwachung, einer Absenkungsfunktion (Kneeling) und/oder einem Fahrgastzählgerät ausgerüstet werden.

Der Lion’s City ist mit einem eigens von MAN entwickelten Fahrerarbeitsplatz ausgestattet, da das Unternehmen Continental (ehemals VDO) als Monopolist auf diesem Gebiet den Preis des Standard-VDV-Arbeitsplatzes praktisch frei bestimmen kann. Gegen Aufpreis ist das Standard-VDV-Fahrercockpit auch für diesen Bustyp erhältlich.

Forschung

Die Anlage auf dem Dach ist der Erdgastank.

Der Lion’s City wird seit Beginn der Produktion auch mit Erdgas- und Flüssiggas-Motoren angeboten. Dies soll die Wirtschaftlichkeit verbessern und vor allem den Schadstoffausstoß reduzieren. Bisher gibt es auch eine ältere, über Brennstoffzellen angetriebene Version des Busses von MAN.

Ein NG 313 CNG wird unter anderem seit November 1998 in Saarbrücken und seit März 2003 in Frankfurt (Oder) mit dem CNG-Erdgasmotor 2876 LUH 1 betrieben, der bei gleicher Leistung mit 12,8 l Hubraum nach dem Mager-Mix-Konzept die ab 2008 gültigen Emmissionsgrenzwerte der Norm Euro 5 erfüllt.[3]

Ein weiteres Fahrzeug wurde Mitte 2007 auf dem UITP-Kongress in Helsinki mit Hybridtechnologie (Dieselmotor und Super-Cap-Speicher; siehe auch Hybridantrieb) vorgestellt. Im Rahmen des EU-weiten Projektes „HyFleet CUTE“ entstanden als neueste Entwicklung Lion’s City mit Wasserstoff-Verbrennungsmotoren. Diese befinden sich im Linieneinsatz bei den Berliner Verkehrsbetrieben (Stand 7/2007).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erste Lion's Citys GXL gehen in die Schweiz
  2. "Stadtverkehr", Ausgabe 11/08, Seite 8
  3. siehe Meldungen vom ersten Halbjahr 2003 der Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) mbH)

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