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Lismore (schottisch-gälisch: Lios Mòr = Großer Garten) ist eine Insel an der schottischen Westküste. Sie liegt im Loch Linnhe und ist rund 16 Kilometer lang und etwa zwei Kilometer breit. Lismore gehört zur Grafschaft Argyll bzw. zum Verwaltungsbezirk Argyll and Bute. Der höchste Berg ist der 127 Meter hohe Barr Mòr.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Auf der Insel leben etwa 160 Menschen, die überwiegend Schottisch-Gälisch sprechen. Die meisten Bewohner arbeiten auf dem Festland, da in der Landwirtschaft nur noch wenige Arbeiter benötigt werden und der Steinbruch geschlossen wurde. Im Mittelalter war die Insel ein Zentrum, weil man Zugang zum Meer hatte. Im 17. Jahrhundert lebten noch rund 1.500 Menschen auf der Inseln. Heute ist die geografische Lage aber eher isoliert, so dass viele, insbesondere junge Menschen, abwandern. Daher liegt das mittlere Alter über dem Landesdurchschnitt.
Ein Grund hierfür ist auch die mangelhafte Bildungsinfrastruktur. Die Kinder können nur in Oban zur Oberschule gehen und kehren nach dem Schulabschluss oft nicht mehr zurück.
Die Zuwanderung wird auch durch die hohen Immobilienpreise behindert, die es weniger attraktiv machen, auf die Insel zu ziehen.
Geschichte
562 kamen christliche Missionare erstmals auf die Insel. Noch heute gehen drei Familiennamen der Einheimischen auf diese Missionare zurück. Um 1150 wurde Lismore Verwaltungssitz des Bistums Argyll und blieb dies 350 Jahre lang. Die heutige Kirche ist ein Teil der Kathedrale aus dieser Zeit.
Infrastruktur
Es gibt auf der Insel wenige öffentliche Einrichtungen. Das einzige Geschäft im Dorf ist die Post, der auch ein Warenladen angeschlossen ist.
Verkehr
Einziger öffentlicher Zufahrtsweg ist eine Autofähre von Oban aus, die zweimal täglich zum Festland fährt, und eine Personenfähre von Port Appin, die jeden Tag außer Sonntag jeweils zur vollen Stunde fährt.
Bildung
Die Insel hat eine Grundschule, die von der 1. bis zur 6. Klasse reicht. Diese beinhaltet auch einen Kindergarten. Insgesamt besuchen 2007 rund zehn Kinder die Einrichtung. Die Schule wird von 2 Lehrkräften und einer Kindergärtnerin betrieben.
Gesundheit
Anders als viele andere schottischen Inseln hat Lismore eine Gemeindekrankenschwester, die täglich ihre Sprechstunde abhält. Sie hat Sonderbefugnisse, die sie dazu berechtigen, Rezepte auszustellen.
Internet-Pilotprojekt „Digital Communities“
Die regionalen Behörden versuchen, der Abwanderung entgegenzuwirken. Hierzu wurde im Jahr 2002 das Projekt „Digital Communities“ ins Leben gerufen. Auf 13 schottischen Inseln, darunter Lismore, erhielten die Bewohner kostenlos einen voll ausgerüsteten Computer sowie einen Internetanschluss. Dies soll die Isolation reduzieren und neue Arbeitsplätze schaffen. 75 Computer wurden auf Lismore ausgegeben, darunter die Mehrzahl an Menschen, die vorher noch nie mit einem Computer gearbeitet hatten. Einige Zuzüge und neue Arbeitsplätze über das Internet sind durch das Projekt zu verzeichnen. Das Gesundheitssystem profitiert am meisten davon, da durch die DSL-Leitungen auch Videokonferenzen mit Ärzten auf dem Festland möglich sind. Das verhindert in vielen Fällen, dass ein Arztbesuch auf dem Festland, für den mehrere Tage einkalkuliert werden müssten, nötig wird.
Kritiker des Projekts sehen die Vorteile allerdings eher bei den Sponsoren HP, Microsoft und British Telecom, die durch das Projekt mehr Nutzer gewonnen und damit auch höhere Einnahmen haben. Die Abwanderung jüngerer Inselbewohner konnte durch das Projekt nicht gestoppt werden.
Das langfristige Ziel des Projekts besteht in der Vernetzung des Bildungswesens, um so Unterricht online anbieten zu können und die bisher notwendige Abwanderung zum Besuch einer Oberschule unnötig zu machen. Erste Lehrmaterialien sind schon verfügbar.
Sehenswürdigkeiten
Es gibt Überreste eines piktischen Wehrturms aus dem 1. Jahrhundert sowie drei mittelalterliche Burgruinen.
Weiterhin findet sich auf der Insel ein Heimatmuseum.
Weblinks
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56.516666666667-5.5Koordinaten: 56° 31′ N, 5° 30′ W
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