- Liparidae
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Scheibenbäuche möglicherweise Elassodiscus tremebundus,
gefangen im östlichen BeringmeerSystematik Reihe: Knochenfische (Osteichthyes) Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii) Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei) Unterordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii) Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes) Familie: Scheibenbäuche Wissenschaftlicher Name Liparidae Gill, 1861 Die Scheibenbäuche (Liparidae) sind Fische aus der Ordnung der Panzerwangen (Scorpaeniformes). Die 29 Gattungen und 344 Arten leben im gemäßigten, kalten und arktischen Bereichen von Atlantik und Pazifik von Gezeitentümpeln bis in Tiefen von bis zu 7700 Metern.[1]
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Bauchflossen sind bei ihnen zu einer Saugscheibe umgebildet. Rücken- und Afterflosse bilden lange Säume. Die Haut ist schuppenlos und schleimig, im englischen nennt man die Tiere "snailfish" (Schneckenfisch). Die meisten Scheibenbäuche sind sehr kleine Fische und ähneln damit in Form und Schwimmbewegungen einer großen Kaulquappe. Viele Arten erreichen gerade mal eine Länge von vier Zentimeter, die größte Art wird 70 Zentimeter lang. Ihre Farbe ist meist gelbbraun oder rötlich, pelagische Arten sind oft transparent.
Flossenformel: Dorsale 28-82, Anale 24-76
Lebensweise
Die Scheibenbäuche galten bisher als eher schlechte Schwimmer. Für die Tiefseeformen nahm man an, dass sie sich ähnlich wie die Blobfische der verwandten Familie Psychrolutidae eher langsam fortbewegen, um Energie und Sauerstoff zu sparen. Neuere Forschungserkenntnisse scheinen den Ruf als langsame Fische jedoch zu widerlegen. Vielmehr sind die Tiere sehr aktiv und leben in Gruppen (wahrscheinlich im Familienverband) zusammen. Es gibt auch seit kurzem Filmaufnahmen eines japanischen Forschungsteams, das die Tiere direkt bei der Nahrungsaufnahme in knapp 8000 m Tiefe zeigen. Sie ernähren sich dort von Aas. Es gelang ebenso einem britischem Forscherteam Filmaufnahmen in einer Tiefe von ungefähr 7700 m von Scheibenbäuchen zu machen.[2]
Systematik
Die Scheibenbäuche gehören zur Unterordnung der Groppenverwandten (Cottoidei), sind die Schwestergruppe der Seehasen (Cyclopteridae) und werden mit ihnen in die Überfamilie Cyclopteroidea vereint.
Gattungen
- Acantholiparis (Gilbert & Burke, 1912)
- Allocareproctus (Pitruk & Fedorov, 1993)
- Careproctus (Krøyer, 1862)
- Crystallias (Jordan & Snyder, 1902)
- Crystallichthys (Jordan & Gilbert in Jordan & Evermann, 1898)
- Edentoliparis (Andriashev, 1990)
- Eknomoliparis (Stein, Meléndez C. & Kong U., 1991)
- Elassodiscus (Gilbert & Burke, 1912)
- Eutelichthys (Tortonese, 1959)
- Genioliparis (Andriashev & Neyelov, 1976)
- Gyrinichthys (Gilbert, 1896)
- Liparis (Scopoli, 1777)
- Lipariscus (Gilbert, 1915)
- Nectoliparis (Gilbert & Burke, 1912)
- Notoliparis (Andriashev, 1975)
- Odontoliparis (Stein, 1978)
- Osteodiscus (Stein, 1978)
- Palmoliparis (Balushkin, 1996)
- Paraliparis (Collett, 1879)
- Polypera (Burke, 1912)
- Praematoliparis (Andriashev, 2003)
- Prognatholiparis (Orr & Busby, 2001)
- Psednos (Barnard, 1927)
- Pseudoliparis (Andriashev, 1955)
- Pseudonotoliparis (Pitruk, 1991)
- Rhinoliparis (Gilbert, 1896)
- Rhodichthys (Collett, 1879)
- Squaloliparis (Pitruk & Fedorov, 1993)
- Temnocora (Burke, 1930)
Literatur
- Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
Einzelnachweise
- ↑ "Undersea film reveals deepest fishes", www.guardian.co.uk, 7. Okt. 2008.
- ↑ "Spiegel Online Video"
Weblinks
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