Liposarkome

Liposarkome
Klassifikation nach ICD-10
D17 Gutartige Neubildung des Fettgewebes
D17.9 Lipom
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Ein Lipom (oder Fettgeschwulst) ist ein gutartiger Tumor der Fettgewebszellen.

Inhaltsverzeichnis

Charakteristik

Lipom der Unterhaut

Lipome sind die häufigsten mesenchymalen Tumoren des Menschen und zeichnen sich meist durch ihre oberflächliche Lage, gute Abgrenzung und langsames Wachstum aus. Meistens treten Lipome im Unterhautfettgewebe von Nacken und Rücken, Armen, Bauchmitte und Oberschenkeln auf. In seltenen Fällen können sie auch im Fettgewebe in Muskeln und inneren Organen auftreten. Meist handelt es sich um weiche Fettpölsterchen, bei größeren Exemplaren können sie auch eine gelappte Struktur aufweisen. Enthalten sie viel Bindegewebe, können sie auch hart sein. Lipome des Unterhautfettgewebes sind im kleinen Zustand durch Ertasten als harte Stelle unter der Haut zu erspüren, größere Tumore treten deutlich als Beule auf der Haut hervor. Die Größe schwankt von Millimetergröße bis zu Faustgröße. Lipome wachsen sehr langsam und erreichen oft erst nach Jahrzehnten eine endgültige Größe.

Selten sind sie bereits bei der Geburt als Hibernome vorhanden oder entwickeln sich in den ersten Lebensjahren. Am häufigsten treten Lipome im Alter von 20 bis 25 Jahren das erste mal auf, wachsen dann über die Jahre und werden bei entsprechender Veranlagung zahlreicher. Wenn eine Vielzahl von ihnen auftritt, spricht man von einer Lipomatose.

Die Ursachen für die Bildung von Lipomen sind nach heutigem Wissensstand noch nicht gesichert. Die Verteilung zwischen den Geschlechtern ist gleich.

Lipome sind gutartige Tumore, entarten fast nie und bedürfen keiner ärztlichen Behandlung. In seltenen Fällen kann die Wucherung jedoch bösartig, ein Liposarkom, sein. Kennzeichen hierfür sind schnelles Wachstum, Schmerzen bei Druck und nicht verschiebbare Struktur, da sie mit dem umliegenden Gewebe verwachsen sind. Besonders ab etwa dem 50. Lebensjahr können bösartige Lipome vor allem im Rücken und Nackenbereich auftreten. Sie sollten im Verdachtsfall histologisch untersucht werden.

Behandlung

Mehrere bis zu 2cm große Lipome nach der Entfernung

Wenn die Lipome unter der Hautoberfläche keine mechanischen Beschwerden (beispielsweise Druck auf Sehnen oder Nervenbahnen) verursachen, ist eine Behandlung lediglich aus kosmetischen, jedoch nicht aus medizinischen Gründen notwendig.

Eine Behandlung ist nur durch Operation möglich. Nach heutigem Wissensstand gibt es keine Möglichkeit, Lipome zum Beispiel durch Ernährungsumstellung, Abnehmen oder Massage zu verhindern, noch auf deren Wachstum durch Salben oder Medikamente Einfluss zu nehmen.

Behandelt werden Lipome nicht beim Hautarzt, sondern beim Chirurgen. Die Behandlung erfolgt bei oberflächlichen Tumoren durch chirurgische Exzision meist zur Diagnosesicherung oder auch aus kosmetischen oder mechanischen Gründen. Ein operatives Herausschneiden ist meist leicht möglich, da die Lipome hautnah und klar abgegrenzt sind. Dabei wird die Geschwulst unter lokaler Betäubung entfernt und einer histologischen Untersuchung zugeführt. Die Operation hinterlässt meist deutlich sichtbare Narben, und in vielen Fällen ist die Narbe optisch auffälliger als das ursprüngliche Lipom.

Neuerdings kann eine Entfernung durch Absaugverfahren erfolgen, das deutlich kleinere Narben hinterlässt. Mit diesem Verfahren ist es jedoch schwieriger, alle Zellen vollständig zu entfernen, besonders bei harten Lipomen mit viel Bindegewebeanteil. In diesem Fall ist ein Herausschneiden zu empfehlen, da sonst aus zurückgebliebenen Zellen erneut Lipome entstehen können.

In seltenen Fällen können Lipome tief in der Muskulatur oder im Bauchraum lokalisiert sein, hier ist eine Abgrenzung von den malignen Fettgewebstumoren, den Liposarkomen, notwendig; diese kann nur histologisch erfolgen.

Subtypen

Es gibt eine Vielzahl von histologisch definierten Subtypen des Lipoms, die sich durch bevorzugte Lokalisationen, Altersgruppen und ein teils spezielles biologisches Verhalten unterscheiden können, hierzu zählen:

Quellen

Literatur

  • Riede/Schäfer Pathologie ISBN 3-1368-3303-1

Weblinks

Gesundheitshinweis
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