Liste bekannter Fender-Produkte

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Kopfplatte an einer Fender Stratocaster

Die Firma Fender Musical Instruments Corporation wurde 1946 von Leo Fender und seinem Partner George Fullerton unter dem Namen Fender Electric Instrument Manufacturing Company gegründet und ist einer der anerkanntesten Hersteller für E-Gitarren, E-Bässe und Gitarrenverstärker.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Fender Telecaster

Das Stammunternehmen ist im amerikanischen Scottsdale (Arizona) angesiedelt und hat Fertigungsstätten im kalifornischen Corona, aber auch außerhalb der USA in Mexiko, Korea und Japan. Ursprünglich stammt das Unternehmen aus Fullerton in Kalifornien. 1965 verkaufte Leo Fender sein Unternehmen an den amerikanische Medienkonzern Columbia Broadcasting System (CBS). Zwanzig Jahre später, im Jahre 1985, übernahm der bis dahin leitende Angestellte William C. Schultz (1926-2006) die Firma, gab ihr den heutigen Namen und führte Fender zu der heutigen Größe mit eigenen Produktionsstätten und als Konzern- und Vertriebsholding.

Im Jahr 2005 trat William C. Schultz im Alter von 79 Jahren als Generaldirektor von „Fender Musical Instruments“ zurück, verblieb aber in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender. Die Rolle des Generaldirektores übernahm Bill Mendello. Am 21. September 2006 verstarb William C. Schultz in Arizona.

Die Bedeutung und der Ruf von Fender gründet vor allem auf den Pionierleistungen dieser Firma in den 1950er und 1960er Jahren. So war das erste Modell, die Telecaster, die erste in Serienfertigung hergestellte Solid-Body-E-Gitarre der Welt. Der ebenfalls von Leo Fender erfundene Precision Bass war der erste Bass mit Bundstäbchen.

Die damals futuristische Stratocaster ist eine weitere Ikone der Musikgeschichte, und gilt zusammen mit der Telecaster als meistkopierte Gitarre. Auch von Verstärkern, dem ersten Geschäftsfeld Leo Fenders, stammt dieser Ruhm. So diente zum Beispiel der Schaltplan des Fender Bassman als Vorlage für die Entwicklung der ersten Vox- und Marshall-Verstärker.

Charakteristisch für Fender-Gitarren ist deren deutliche Auslegung für die Massenproduktion, die damit verbundene Einfachheit und Robustheit und die fast ausschließliche Verwendung von Singlecoils.

Heute ist Fender ein Hersteller von Gitarren und Bässen aller Art, seien sie nun akustisch, halbakustisch oder elektrisch verstärkt. Die Angebotspalette umfasst aber auch Gitarrenverstärker und Zubehör wie Saiten. Nach der Übernahme von Harold Rhodes' Firma im Jahre 1959 stellt Fender ab 1965 auch das berühmte Rhodes Piano her. Zu Fender gehören unter anderem die Musikinstrumentehersteller Guild, Gretsch, Squier.

Da Fender-Gitarren mit der Zeit die meist kopierten Gitarren wurden, beschloss Fender die Urheber- und Patentrechte zu kaufen und eine eigene Firma zu gründen, welche preiswertere Fender-Imitate herstellt. Seit 1982 ist allein die Firma Squier berechtigt Fender-Instrumente im Originaldesign zu kopieren und die Markenbezeichnungen Stratocaster, Telecaster Showmaster, Precisions Bass und Jazz Bass zu benutzen. Squier-Gitarren sind bewusst eher im Amateur- und Anfängerbereich angesiedelt. Durch die Produktion in Billiglohn-Ländern, die Auswahl der Bauteile und den Verzicht auf kostspielige Extras sind Squier-Gitarren dabei meist wesentlich preiswerter als Fender-Gitarren. Trotzdem können sie von der Qualität im Einzelfall durchaus mit Fender-Instrumenten konkurrieren, sieht man mal vom durchaus im Preis enthaltenen Image einer echten Fender ab.

Fender hat eine sehr fein differenzierte Preisabstufung die unter anderem vom Produktionsort der Gitarre und der Wertigkeit der verwendeten Materialien und Zurüstteile abhängt. Dies lässt allerdings nur bedingt direkte Rückschlüsse auf die Qualität der Gitarren zu.

Fender Gitarren

Fender Stratocaster

Leo Fender, gilt neben Lester William Polfus (Les Paul) als einer der Pioniere bei der Entwicklung von Solidbody-E-Gitarren (Korpus aus Vollholz). Bemerkenswert ist dabei, dass Leo Fender nicht Gitarre spielen konnte.

Auch wenn Fender fast alle möglichen Arten von elektrischen und akustischen Saiteninstrumenten produziert, so ist der Bekanntheitsgrad der Marke vor allem durch seine E-Gitarren bestimmt. Es gibt wohl kaum einen bekannten Rock-Gitarristen, der nicht mindestens eine Fender-Gitarre besitzt. Dabei gilt die Fender Stratocaster praktisch als der Prototyp der modernen E-Gitarre und ist wohl die am meisten kopierte Gitarre der Welt. Älter ist allerdings noch die Fender Telecaster. Diese war im Prinzip eine Weiterentwicklung der von Fender produzierten Hawaii-Gitarre und hieß in ihren ersten Versionen noch Esquire und dann Broadcaster.

Vom traditionellen Hauptkonkurrenten Gibson (z.B. Gibson Les Paul, SG) unterscheiden sich Fenders Gitarren in der Regel vor allem durch einige kleine aber entscheidende konstruktive Details:

So ist der Hals bei fast allen Fender-Modellen an den Korpus angeschraubt, während er bei Gibson normalerweise in den Korpus eingeleimt wird. Auch die Mensur (Saitenlänge) von 648 mm unterscheidet sich in der Regel von der kurzen Gibson-Mensur (625 mm). Außerdem sind die Stimmmechaniken bei den meisten Fender-Gitarren, im Gegensatz zur Akustik- und Gibsongitarre, alle nebeneinander an einer Seite der Kopfplatte angebracht. Abweichungen von diesen Merkmalen gibt es je nach Baureihe bei beiden Herstellern.

Zudem verwendet Fender in der Regel leichtere Hölzer wie Erle oder Esche für den Korpus (Gibson meist Mahagoni, Palisander oder Ahorn für akustische Gitarren bzw. Gitarren mit Resonanzkörper, und einen Mahagoni-Korpus mit aufgeleimter Decke aus Ahorn für Gibsons populärstes Modell, die Les-Paul-Solidbody-Gitarre). In den ursprünglichen Modellen kommen fast ausschließlich Singlecoil-Tonabnehmer zum Einsatz. All diese Details tragen in Verbindung der Fender eigenen Verstärker zum bekannten „Fender-Sound“ bei, der in der Regel mit dem Klang einer klaren Glocke verglichen wird.

Fender Bässe

Auch in der E-Bassherstellung gehörte die Firma Fender zu den Pionieren. So galt der 1951 herausgebrachte Precision Bass lange Zeit als der erste Solid-Body-Bass überhaupt. Tatsächlich aber hatte die Firma Audiovox Manufacturing & Co. einen solchen Bass bereits vor dem 2. Weltkrieg gebaut (siehe E-Bass Geschichte); die Firma Fender wurde durch ihre Werbung, in der sie meinte den ersten E-Bass der Welt gebaut zu haben, auch schon mehrmals verklagt. Allerdings ist Fender wohl die erste Firma, die einen solchen Bass in großen Stückzahlen produzierte. Der Name Precision rührt dabei von der Verwendung von Bundstäbchen auf dem Griffbrett her, was zur damaligen Zeit eigentlich unüblich war. Bei bundlosen Bässen war das präzise Greifen der Töne ein kompliziertes Unterfangen, doch mit den Bundstäbchen wurde es "präziser".

Auch wenn technisch der Schritt von der E-Gitarre zum E-Bass nur noch klein schien, so war der P-Bass, wie er oft genannt wird, doch ein ganz neues Instrument und für die Entwicklung der modernen Rock- und Pop-Musik ein echter Meilenstein. Das klassische Rock-Trio mit E-Bass, E-Gitarre und Schlagzeug wäre ohne diese Erfindung nicht denkbar. Einige Details, die für diesen Bass entwickelt wurden, wie zum Beispiel das zweite Cutaway, wurden später bei der Stratocaster-Gitarre übernommen.

Da der Precision nur mit einem einzigen Splitcoil-Tonabnehmer (ein gesplitteter Singlecoil) ausgestattet war, war er soundmäßig naturgemäß etwas eingeschränkt. Dieses Manko wurde 1960 beim Jazzbass (J-Bass) behoben, der mit zwei Singlecoils ausgestattet war und auch vom Design und Handling einige Neuerungen brachte. Der Jazzbass ist bis heute einer der weitverbreitetsten und beliebtesten Bässe überhaupt.

Auch wenn Fender noch einige andere Bassmodelle entwickelte wie z.B. den Telecaster Bass, konnten diese sich nie in der Masse durchsetzen. Bis heute werden bei Fender Precision- und Jazzbass-Modelle in unterschiedlichsten Ausführungen produziert.

Fender Verstärker

Da Leo Fender in die Musik-Branche quasi durch sein Interesse an der Elektrotechnik eingestiegen war, verwundert es nicht, dass sich die Firma Fender auch auf dem Gebiet der Verstärkertechnik einen schon legendär zu nennenden Ruf erworben hat. Besonders in der Anfangszeit der elektrisch verstärkten Instrumente, also auch der von Fender produzierten Hawaiigitarren, galt es, eine adäquate Möglichkeit für die Verstärkung dieser Instrumente anzubieten. Oft wurden die Gitarren zusammen mit dem Verstärker im Set verkauft. Fender baute sowohl die Instrumente, als auch die dazu passenden Verstärker. In den späten 1940er und frühen 1950er Jahren erwarben sich die damals tweedverkleideten Geräte, die in der zu dieser Zeit vorherrschenden Röhrentechnik gebaut waren, den Ruf, besonders robust und kraftvoll zu sein.

Ein Meilenstein in der Geschichte der Gitarrenverstärker war - wie bereits in der Firmengeschichte erwähnt - der 1951 herausgebrachte Bassman. Dieser war ursprünglich als Verstärker für den Precision Bass entwickelt worden, erfreute sich aber zunehmender Beliebtheit bei Gitarristen und wurde zum Vorbild für eine ganze Generation neuer Röhren-Gitarrenverstärker. Ungefähr mit der Stratocaster kam dann mit dem Twin ein weiterer bis heute beliebter Gitarrenverstärker auf den Markt. Charakteristisch für diesen Röhrenverstärker von Fender ist ein sehr klarer Klang im unverzerrten Bereich, der auch heute noch als Maßstab für viele andere Verstärker gilt. Dadurch ist der Fender Clean Sound bis heute zu einem stehenden Begriff unter Gitarristen geworden.

In der CBS-Zeit wurde dann auch bei Fender neben der Röhrentechnik immer mehr auf die modernere Transistor-Technik gesetzt. Die ersten Transistor-Versionen der bekannten Verstärkermodelle erwiesen sich als technischer und kommerzieller Fehlschlag: im Gegensatz zu den älteren Röhrenverstärkern, von denen viele bis heute noch täglich im Bühneneinsatz sind, wurde die Produktion der unzuverlässigen Transistormodelle bald wieder eingestellt. Außerdem wurden an einigen der Röhren-Modelle Veränderungen vorgenommen, die sich teilweise negativ auf den Klang oder die Qualität der Geräte auswirkten.

Heute bietet Fender erfolgreich ein breites Spektrum von Transistor- und Röhren-Verstärkern an und setzt z.T. auch Digitaltechnik (Modeling-Amps) ein. Besonders die alten Fender-Verstärker aus der Zeit vor der Übernahme durch CBS haben dagegen teilweise nicht nur einen recht hohen Sammlerwert, sie werden auch immer noch gerne eingesetzt.

Bekannte Fender-Produkte

Neben dem Fender Rhodes-Piano ist das Unternehmen eher bekannt für seine Gitarren:

Auswahl bekannter E-Gitarrenmodelle

Auswahl E-Bassmodelle

Fender-Gitarristen

Auf einer Fendergitarre spielten nicht nur schon verstorbene Musiker wie Jimi Hendrix oder Kurt Cobain. Auch der „musikalische Nachwuchs“ wie Avril Lavigne und Bands wie Silbermond nennen oder nannten so eine Gitarre ihr eigen.

Viele weitere Musiker spielen oder spielten auf einer Fender Stratocaster und Telecaster.


Siehe auch

Weblinks


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