- Liste der Könige von Deira
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Deira war ein anglisches kleines Königreich im England, das im 6. Jahrhundert historisch fassbar wurde. Im Laufe dieses Jahrhunderts wurde das britische Königreich Ebrauc absorbiert und im frühen 7. Jahrhundert das ebenfalls britische Königreich Elmet. Zusammen mit dem nördlich gelegenen Bernicia bildete Deira das spätere Northumbria.
Es erstreckte sich vom Humber bis zum Tyne. Jedoch war die Gegend nördlich des Tees unbewohnt. Der Name Deira ist britischen, das heißt keltischen, Ursprungs und ist entweder von dem Wort deifr (Wasser) oder daru (Eiche) abgeleitet.[1]
Über den Zeitpunkt der Errichtung der ersten anglischen Siedlungen ist wenig bekannt. Anglische Eroberer eroberten wohl im dritten Viertel des 5. Jahrhunderts das Tal des Flusses Derwent und legten den Grundstein für das spätere Deira. Dass sich das angelsächsische Deira aber aus einer schon bestehenden politischen Einheit britischen Charakters entwickelt hat, wird gemeinhin angenommen.[2] York scheint in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts durch das Königreich Deira eingenommen worden zu sein.[3]
Der erste überlieferte König war Aella, der der Angelsächsischen Chronik zufolge im Jahre 560 König wurde.[4] Nach seinem Tod um 588 fiel Deira zunächst an Aethelric und dann an Aethelfrith von Bernicia, der beide Königreiche vereinte und so die Voraussetzung für den Aufstieg von Northumbria schuf. Deira war unter König Edwin ein Bestandteil Northumbrias. Auch nach der Vereinigung behielt Deira jedoch vorläufig seine eigene Identität. Einzelne, eigene Könige von Deira nach der Vereinigung mit Bernicia zu Northumbria sind belegt. [5] In Zeiten der Schwäche Bernicias konnten sich in Deira in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts immer wieder eigene Könige etablieren. Dies geschah nachdem König Edwin 633 gefallen war und Northumbria in zwei Teile geteilt wurde, wobei Deira unter König Osric kurzzeitig wieder selbständig wurde.[6] Nach dem Tod König Oswalds in der Schlacht von Maserfeld 642, erlangte Deira ein gewisses Maß an Unabhängigkeit unter seinem eigenen König Oswine.[7] Selbst nachdem Deira unter der Herrschaft Oswius endgültig in das Königreich Northumbria absorbiert worden war, bestand diese Tendenz zur Eigenständigkeit fort, da Deira für mehrere Jahrzehnte nicht direkt von der Zentralgewalt regiert wurde, sondern seine eigenen Unterkönige hatte, die dem König von Northumbria untergeordnet waren. Erst im Laufe der Herrschaftszeit König Ecgfriths wurde diese Sonderrolle Deiras endgültig beendet.
Könige von Deira
Die Jahresangaben[8] sind ungefähre Werte und können von den korrekten Angaben leicht abweichen.
- Aella 560–588/590
- Aethelric 589–593
- Aethelfrith 604–616
- Edwin 616–633
- Osric 633–634
- Oswald 634–642 (Deira unter Kontrolle Bernicias)
- Oswine 642/643–651
- Oswiu 651–670 (endgültige Vereinigung zum Königreich Northumbria)
- Aethelwald c.651–655 (Unterkönig in Deira)
- Alchfrith c.655–664 (Unterkönig in Deira)
- Ecgfrith c. 664–670 (Unterkönig in Deira, ab 670 König von Northumbria)
- Aelfwine 670–679 (Unterkönig in Deira)
Einzelnachweise
- ↑ N. J. Higham, The Kingdom of Northumbria AD 350-1100, p. 81
- ↑ ebd., p. 80
- ↑ F. M. Stenton, Anglo-Saxon England, p. 74
- ↑ ASC, s.a. 560
- ↑ J. Campbell, The Anglo-Saxons, p. 53
- ↑ HE, III, 1
- ↑ HE, III, 14
- ↑ The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England, p. 503
Literatur
Quellen
- The Anglo-Saxon Chronicle: MS A v. 3, Janet Bately (Hrsg.), Brewer, Rochester (NY) 1986, ISBN 0-8599-1103-9.
- Bede's Ecclesiastical History of the English People, B. Colgrave & R.A.B. Mynors (Hrsg.), Clarendon, Oxford 1969, ISBN 0-1982-2202-5.
Sekundärliteratur
- Steven Basset (Hrsg.): The Origins of Anglo-Saxon Kingdoms. Leicester University Press, Leicester 1989, ISBN 0-7185-1317-7.
- John Blair et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Blackwell, Oxford 1999, ISBN 0-6311-5565-1.
- James Campbell (Hrsg): The Anglo-Saxons. Phaidon, London 1982, ISBN 0-7148-2149-7.
- Nicholas J. Higham: The Kingdom of Northumbria. AD 350 - 1100. Sutton, Stroud 1993, ISBN 0-8629-9730-5.
- D. P. Kirby: The Earliest English Kings. Unwin Hyman, London 1991, ISBN 0-0444-5691-3.
- Frank M. Stenton: Anglo-Saxon England. 3. Aufl., Oxford University Press, Oxford 1971, ISBN 0-1928-0139-2.
- Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of Early Anglo-Saxon England. Seaby, London 1990, ISBN 1-8526-4027-8.
Siehe auch
Weblinks
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