- Antidorcas
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Springbock Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Gazellenartige (Antilopinae) Gattung: Antidorcas Art: Springbock Wissenschaftlicher Name der Gattung Antidorcas Sundevall, 1847 Wissenschaftlicher Name der Art Antidorcas marsupialis (Zimmermann, 1780) Der Springbock (Antidorcas marsupialis) ist eine afrikanische Antilope aus der Gruppe der Gazellenartigen. Er bildet eine eigene Gattung.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Springbock erinnert im Aussehen an die Thomson-Gazelle. Wie diese hat er einen dunklen, rotbraunen Streifen, der die gelbbraune Oberseite von der weißen Bauchseite trennt. Am weißen Kopf erstreckt sich ein dünner Streifen von den Augen bis zum oberen Maulwinkel. Die verlängerten Rückenhaare kann man nur sehen, wenn das Tier „prunkt“, das heißt, mit steifen Beinen und gekrümmten Rücken emporspringt – das namengebende Verhalten. Beide Geschlechter tragen geringelte, leierförmige Hörner; die der Weibchen sind allerdings schlanker.
Die Gestalt gleicht der einer echten Gazelle. Der Springbock wird dennoch einer anderen Gattung zugeordnet, da sein Gebiss von dem der Gazellen abweicht: er hat im Unterkiefer zehn Mahlzähne, Gazellen dagegen zwölf.
Lebensweise
Der Name „Springbock“ rührt von den senkrechten Sätzen, mit denen sich diese Antilope in die Höhe schnellt, wenn sie erschreckt wird. Diese Sprünge aus dem Stand können Höhen von 3,5 m erreichen. Bei diesem „Prunken“ bleiben die Beine steif, der Rücken wird nach außen gewölbt, und aus einer Hautfalte im Rücken treten die langen, weißen Haare hervor, die weithin zu sehen sind. Dieses Verhalten könnte dazu dienen, die Artgenossen zu warnen, wenn ein Raubtier wahrgenommen wurde. Allerdings vollführen auch Jungtiere im Spiel immer wieder diese Sprünge. Eine alternative Hypothese sagt, dass die Signale den Raubtieren selbst gelten sollen: ihnen wird angezeigt, dass sie bemerkt worden sind, und dass ein Angriff sinnlos ist. Sollte es doch zu einem Angriff kommen, kann ein Springbock mit einer Geschwindigkeit von fast 90 km/h fliehen. Damit gehört er zu den schnellsten Säugetieren überhaupt: Mit dem Gabelbock und der Hirschziegenantilope ringt er um den zweiten Platz hinter dem Geparden. Er gilt jedoch als spurtschnellstes Landtier. Nach 2 Sekunden erreicht er schon 62 km/h, womit er manches Rennauto übertrifft. Springböcke leben zur Trockenzeit in kleineren Verbänden, die sich in der Regenzeit zu gewaltigen Herden vereinen. Diese Herden, in denen die Tiere Wanderungen zu besseren Nahrungsgründen unternehmen, konnten in früheren Jahrhunderten über eine Million Tiere umfassen. Heute bestehen die größten Herden aus etwa 1500 Springböcken. In der Trockenzeit bilden die Weibchen mit ihren Jungen kleine Herden aus etwa hundert Tieren. Separate Herden bilden junge Männchen; diese Junggesellenverbände bestehen aus etwa fünfzig Tieren. Männchen sind territorial. Sie unterhalten Reviere mit einer Fläche von 10 bis 40 Hektar und versuchen, die darin befindlichen Weibchen dort zu halten.
Verbreitung
Der Springbock kommt auf den Territorien Südafrikas, Namibias, Angolas und Botswanas vor. Das Habitat ist die offene Savanne.
Sonstiges
Der Springbock ist das Wappentier der Republik Südafrika. Bei internationalen Sportwettbewerben nennen sich südafrikanische Teams oft nach diesen Tieren; so heißt das erfolgreiche Rugby-Team Südafrikas „the Springboks“. Diese Verbundenheit mit dem Springbock lässt jedoch nach, da die Antilope im Bewusstsein des neuen Südafrika mit dem Wappen des alten Apartheid-Staates verknüpft ist. So entfernte South African Airways 1997 den Springbock aus ihrem Logo; springbok ist allerdings nach wie vor das ICAO-Rufzeichen (callsign) der Fluggesellschaft.
Trotz dieser Berühmtheit wurde der Springbock lange massiv bejagt. Einerseits wurde sein Fleisch geschätzt, andererseits hielt man ihn für einen Schädling, da die Herden die Getreidefelder zertrampelten. Durch organisierte Massenabschüsse schaffte man es im 19. Jahrhundert sogar, den Springbock in Südafrika ganz aussterben zu lassen; im 20. Jahrhundert wurden die Tiere allerdings aus den Nachbarstaaten wieder eingeführt. Die Gesamtpopulation wird heute auf 600.000 Tiere geschätzt.
Weblinks
- Antidorcas marsupialis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Antelope Specialist Group, 1996. Abgerufen am 11. Mai 2006
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