Liu Schao-tschi

Liu Schao-tschi
Liu Shaoqi

Liú Shàoqí (chin. 劉少奇 / 刘少奇; * 24. November 1898 in Huaminglou, Provinz Hunan; † 12. November 1969) war Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und Präsident der Volksrepublik China.

Leben

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Der Sohn reicher Bauern absolviert seine Ausbildung an der gleichen Lehrerbildungsanstalt wie zuvor Mao Zedong. Im Jahre 1917 ist er Gründungsmitglied der Gesellschaft für Neue Volksstudien, der auch Mao angehört. Statt nach einem Vorbereitungsjahr sein Studium in Frankreich fortzuführen, schreibt er sich an der Fremdsprachenschule in Shanghai ein, die auf eine Initiative der Komintern zurückgeht. Von 1921 bis 1922 hält er sich in Moskau auf, wo er an der Universität der Arbeiter des Ostens studiert. Gleichzeitig wird er Mitglied der neu gegründeten Kommunistischen Partei Chinas.

Bei seiner Rückkehr wird er auf Anweisung der Partei im Kohlerevier von Anyuan, Provinz Jiangxi, aktiv und ist bis 1925 maßgeblich an der Organisation von Streiks und Gewerkschaften beteiligt. Zwischen 1925 und 1927 führt er diese Arbeit fort, unter anderem in Hubei und Shanghai. Am bemerkenswertesten ist die Entwicklung in Wuhan, wo 1926 innerhalb zweier Monate 300.000 Arbeiter in 200 neu gegründeten Gewerkschaften Mitglied werden. Auf dem 5. Kongress der Kommunistischen Partei 1927 wird er in das Zentralkomitee aufgenommen. Damit beginnt eine steile Karriere, im Rahmen derer er zahlreiche Ämter bekleiden soll, darunter:

  • 1928 auf dem 6. Parteikongress in Moskau Direktor der Arbeiterabteilung des Zentralkomitees,
  • 1931, auf dem 5. Internationalen Arbeiterkongress gewählt, Mitglied im Exekutivbüro und, auf dem 4. Plenum der KPCh, Mitglied des Politbüros,
  • 1931, als die Chinesische Sowjetrepublik ausgerufen wird, Mitglied ihres Zentralen Exekutivrates,
  • 1932, Generalsekretär der KPCh in der Provinz Fujian
  • 1933, Stellvertretender Kommissar für Arbeit im Rat der Volkskommissare,
  • 1934, Mitglied des Ständigen Präsidiums

1934 nahm er am Langen Marsch teil und unterstützte Mao Zedong während der Konferenz von Zunyi. Nach der Ankunft in der Provinz Shaanxi 1935, die das Ende des Langen Marsches markiert, wurde er in Peking Leiter der Nordchina-Sektion. 1936 war er KPCh-Generalsekretär für Nordchina und leitete die anti-japanische Bewegung in diesem Gebiet. Von 1937 bis 1938 bestimmte er die Personalpolitik der Organisationsabteilung mit und dozierte am Marx-Lenin-Institut.

Weitere Stationen waren:

  • 1941: Leiter des Zentral-China Büros; Politkommissar der Vierten Armee
  • 1943: Stellvertretender Vorsitzender des Revolutionären Volksmilitärrates und Generalsekretär der KPCh
  • 1945: Stellvertretender Parteivorsitzender
  • 1948: Ehrenvorsitzender des Verbandes für Arbeit
  • 1949: Stellvertretender Vorsitzender des Weltbundes der Gewerkschaften und des Volksregierungsrates
  • 1954: Vorsitzender des Nationalen Volkskongresses.

Von 1939 bis 1945 bedient er sich der Schriftform, um seine politischen Ansichten zu veröffentlichen. Nach der Ausrufung der Volksrepublik China wurde Liu vom Zweiten und Dritten Volkskongress zu deren Präsidenten gewählt. In den frühen 1950er Jahren trug er zu den wirtschaftlichen Entwicklungen Chinas bei. 1959, nach dem Rücktritt Maos, übernahm er das Amt des Staatspräsidenten der Volksrepublik China und reiste in dieser Funktion nach Moskau, Indonesien, Burma, Kambodscha, Nordkorea, Pakistan und Afghanistan. Auch seine innenpolitische Position konnte er stärken. Er schaute vorher durch eine Reise in sein Heimatdorf, während der er die Auswüchse des durch Planwirtschaft etc. gekennzeichneten Großen Sprungs kennenlernte. Auf einem Treffen aller führenden Personen Chinas erreichte er durch eine vorher in anderer Form eingereichte Rede, in der er Mao kritisierte, dass andere ihm, obwohl Lin Biao dies nicht tat, nachfolgten und Mao so dazu bewegt wurde, seine Ämter niederzulegen.

In den 1960er Jahren half er, die durch den Großen Sprung hervorgerufene wirtschaftliche Katastrophe zu überwinden. Zu Beginn der Kulturrevolution 1967 wurde er schließlich festgenommen. Zwei Jahre später verstarb er in der Haft in Kaifeng und wurde erst 1980 postum rehabilitiert.

Auf privater Ebene ging Liu Shaoqi fünf Verbindungen ein. Zunächst mit einer Russin, als er 1921 seine Studien in der Sowjetunion fortsetzt. 1922 heiratet er He Baozhen, die 1933 in Nanjing hingerichtet wird. Von der dritten Liaison sind keine Details bekannt. Aus seiner vierten Ehe, 1940–1945 mit Wang Jian, gingen ein Sohn (Liu Yunzhen) und eine Tochter (Liu Tao) hervor. 1946 heiratete er Wang Guangmei, mit der er zwei Töchter hatte.

Werke

  • Wie man ein guter Kommunist wird (1939), Peking: Verlag für fremdsprachliche Literatur 1965
  • Über den innerparteilichen Kampf, 1941
  • Internationalismus und Nationalismus, 1948

Weblinks


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