Loburg (Ostbevern)

Loburg (Ostbevern)
Frontansicht des Schlosses

Das Schloss Loburg ist ein Wasserschloss in der Nähe von Ostbevern im Münsterland. Schloss Loburg wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert erfuhr es eine Erweiterung um eine Teilbefestigung und im Jahr 1760 wurde es nach den Plänen von Johann Conrad Schlaun zum barocken Vergnügungsschloss umgebaut. Heute beherbergt das nach einem Brand im Jahre 1900 im neobarocken Stil wiederaufgebaute Schloss eine Schule mit zugehörigem Internat. Im Schlossgarten findet sich eine Rhododendronanlage, durch den angrenzenden Wald führt der Loburger Kreuzweg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1294 wird die Loburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie ist im Besitz der Schulzen von „Lohove“. Eine urkundliche Erwähnung 1412 nennt das „castrum Johannes de Beveren“, eine Ritterburg mit befestigtem Herrenhaus.

1760 wird die reparaturbedürftige Burg abgerissen. Nach Plänen von Johann Conrad Schlaun entsteht 1766 ein kleines Barockschloss mit ovalem Hofraum und breiten Gräften, über die drei Zugbrücken führen. Das Schloss selbst ist zweistöckig mit Mansarddach, hat vor der Mittelfront eine Flügeltreppe und einen dreiseitig vorspringenden Mittelrisaliten. 1785 muss der Sohn des Erbauers, Johann Kaspar von Nagel, das Schloss Loburg aus finanziellen Gründen zwangsversteigern lassen. Der Käufer ist Friedrich Clemens von Elverfeld.

Durch einen Blitzschlag gerät das Schloss 1899 in Brand und wird bis auf die Grundmauern zerstört. Schon ein Jahr später wird es durch einen neubarocken Bau des Architekten Hermann Schaedler aus Hannover ersetzt. 1903 wurde ein englischer Landschaftsgarten angelegt.

Das Schloss wird 1951 mit allen Nebengebäuden an das Bistum Münster verpachtet. Die freiherrliche Familie bezieht die ehemalige Rentei (Lütke Loburg). Bischof Michael Keller gründet das Collegium Johanneum, ein freies katholisches Internatsgymnasium. 1973 werden die Vorgebäude des Schlosses abgerissen und durch Neubauten ersetzt.

Das Internat war bis zum Schuljahr 2000/01 ein reines Jungeninternat. Seit dem Schuljahr 2001/02 wächst die Anzahl der Mädchen auf dem Internat beständig. In der Schule wurden Mädchen bereits ab dem Schuljahr 1994/95 aufgenommen, wobei von Beginn an eine möglichst gleiche Anzahl von Mädchen und Jungen angestrebt und auch erreicht wurde. Der letzte Abiturjahrgang auf der reinen Jungenschule (1993/94) feierte seinen Abschied unter dem Motto „No woman, no cry – die letzten wa(h)ren Loburger“, während der erste gemischte Jahrgang (1994/95) das Motto „Ladies & Gentlemen“ wählte.

Veranstaltungsort

Zu den jährlichen Höhepunkten zählen unter anderem das Sommerfest am Sonntag vor Schuljahresende in Nordrhein-Westfalen sowie der Adventsbasar am 1. Advent, der Loburger Waldlauf, an dem sich jährlich tausende Grundschüler versammeln, um den Schnellsten auf der ca. 800m langen Strecke zu ermitteln und um die bei diesem Ereignis traditionell ausgeschenkte Erbsensuppe zu genießen. Innerhalb des Schuljahres wird die Loburg öfter Veranstaltungsort von Theateraufführungen, die teilweise aus dem eigenen Hause und zum anderen Teil von professionellen Bühnen stammen, und Konzerten, zu denen nicht selten Spitzenmusiker eingeladen werden.

Präses

  • 1982–1988, Ferdinand Schumacher, heute Stadtdechant von Münster
  • seit 1988, Günter Witthake

Bekannte Absolventen

  • Georg Ferdinand Freiherr von und zu Brenken, Präsident des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken
  • Erwin Josef Ender, Erzbischof, ehem. Nuntius des Heiligen Stuhls in Deutschland

Weblinks

52.0458333333337.86027777777787Koordinaten: 52° 2′ 45″ N, 7° 51′ 37″ O


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