Lochstreifenschreibautomat

Lochstreifenschreibautomat

Der Schreibautomat (engl. Automatic Typewriter oder Lochstreifenschreibautomat = Flexowriter) ist ein Vorläufer der Textverarbeitung.

Bestandteile des Automaten waren eine elektrische Schreibmaschine, ein Lochstreifenstanzer und ein oder zwei Lochstreifenleser, diese mit einer Transistor/Relaislogikschaltung miteinander verkoppelt.

Die Aktionen des eingebenden Bedieners an der Schreibmaschine wurden mit elektromechanischen, elektronischen oder optischen Kontakten abgefragt über die Logikschaltung auf einen Lochstreifen codiert. Die Lochstreifendaten konnten mit einem Lochstreifenleser über Logik in Steuersignale, mit denen die Schreibmaschine per Elektromagneten automatisch angesteuert wurde, recodiert (getippt) gewerden.

Friden Flexowriter

In den 1950er Jahren tauchten die ersten Schreibautomaten (später Textverarbeitungssysteme genannt) auf.[1] Es handelte sich dabei um Schreibmaschinen, die in der Lage waren, Texte auf Lochstreifen auszugeben bzw. von Lochstreifen zu lesen. Ein Beispiel für ein solches System ist der Friden Flexowriter.[2] Dieser erlaubte sogar das Arbeiten mit zwei Lochstreifen. Auf diese Weise konnte z. B. ein vorgefertigter Brief mit einer Empfängeradresse kombiniert werden (sog. Mailmerge). Damit ließen sich Serienbriefe erstellen, ohne jeden Brief einzeln tippen zu müssen.


Inhaltsverzeichnis

Lochstreifen

Der produktive Einsatz lochstreifengesteuerter Automaten erfolgte bis in die 1980er Jahre, da die Lochstreifentechnik mit sieben oder acht Lochungen per Spalte (ohne Transportlochung) Vorteile bot.

Korrektur

Beim Schreiben wurde der Lochstreifenstanzer eingeschaltet. Dieser codierte in der Regel mit sieben (mit Parity) oder acht Lochungen jede Stelle des Lochstreifens. Eine Korrektur wurde möglich, indem an die entsprechende Stelle des Streifens mit allen acht Löchern der "Fehler" (Rücktaste an die Stelle) Stellen überlocht wurde. Eine Acht war das Signal an den Automaten ("NOP") nichts tun.

Der fehlerkorrigierte Lochstreifen sorgte für einen fehlerfreien Brief.

Textbausteine

Textbausteine konnten gestaltet werden

  • indem einzelne vorgefertigte Lochstreifenabschnitte aneinander geklebt wurden oder
  • indem der Quelllochstreifen bis zum Zielpunkt dupliziert wurden und danach der nächste eingelegt wurde.

Serienbriefe

Serienbriefe bedingten zwei Lesestationen.

  1. In der ersten wurde der der Lochstreifen mit den Adressdaten (inklusive individueller variabler Anrede) eingelegt.
  2. In der zweiten den zu einem Ring geklebten Serienbrief.

Steuercodes in beiden Streifen regelten die Kommunikation.

Weblinks

Referenzen

  1. Computerwoche 46/1977: Kennen Sie den Röllchen-Speicher?
  2. Computermuseum der Fakultät Informatik: Friden Flexowriter

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