- Locked Hands
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Blockakkorde sind ausnotierte Akkorde oder Stimmen im Oktavbereich unterhalb der Melodie, um eine vierstimmig harmonisierte Melodie zu bauen. Das Spiel wird auch Locked Hands Stil (verbundene Hände) genannt, weil sich rechte und linke Hand den einzelnen Akkord, der dabei oft über vier Stimmen hinausgeht, teilen und ihn parallel in die gleiche Richtung führen. Blockakkorde mit einer oktavversetzt verdoppelten Melodie werden gerne zur Unterstützung swingender Melodielinien eingesetzt, so dass sie sich vom rhythmischen Hintergrund abheben können. Als Entwickler der Blockakkord-Spielweise gilt der Pianist Milt Buckner. Ein früher Meister dieser Technik war der Pianist George Shearing, der ihr seinen Namen lieh: „Shearing Voicings“.
Blockakkorde findet man oft im Spiel von Oscar Peterson, Count Basie und Duke Ellington.
Inhaltsverzeichnis
Methodik
- Allgemeiner Blockakkord (Generic block chord). Er wird wie oben beschrieben gespielt.
- Verdoppelte Melodie (Double Melodie, gewöhnlich Shearing Voicing genannt) mit einer zusätzlichen fünften Stimme, der eine Oktave tiefer verdoppelten Melodie
- Tiefoktavieren der zweiten Stimme (Drop 2, genaugenommen kein Blockakkord mehr), die zweite Stimme, von der oberen gezählt, wird eine Oktave tiefer gespielt (fallengelassen). Das ergibt einen wesentlich klareren Klang, da hohe Dissonanzen wegfallen.
Wenn die Melodienote schon ein Akkordton des zugrundeliegenden Akkordes ist, werden für die restlichen drei Stimmen auch akkordeigene Töne verwendet.
Die Technik eignet sich für diatonische (nichtchromatische) Melodien und benutzt verminderte Akkorde für akkordfremde Töne der Melodie. Wenn die Melodienote als Durchgangston gedeutet wird, wird die Harmonie mit einem verminderten oder einem chromatisch verschobenen Akkord gebildet. Bevor man die Harmonien bildet können Dreiklänge zu Sextakkorden ergänzt werden, was aber keine feste Regel ist.
Im Prinzip kann die ganze diatonische Tonleiter mit einem Sextakkord harmonisiert werden. Für das einfache Grundprinzip wird deshalb ein einfacher Dreiklang zum Sextakkord erweitert, dann hat man schon vier akkordeigene Töne der Tonleiter. Man kann statt der einfachen Akkorde kompliziertere nehmen, z. B. maj7, maj7 add 9 etc. Der verminderte Akkord übernimmt die Funktion der Dominante; hat also (im ersten Beispiel unten die zweite Zeile) funktionsharmonisch den Ablauf I - V - I - V - I ... Deshalb kann man dafür auch alterierte Dominanten verwenden und sogar Mollakkorde der zweiten Stufe dazwischenschieben, bis man den harmonischen Ablauf bIII - II - V - I erhält. Der bIII Akkord - vermindert oder nicht - substituiert dabei den VI Akkord (Akkord der sechsten Stufe). Man hat dann einen VI - II - V - I turnaround. Hierbei handelt es sich aber schon um eine Erweiterung der hier beschriebenen Technik.
Ein anderer - für seine Blockakkorde berühmter Pianist - war Red Garland, der sieben bis achtstimmige Blockakkorde benutzte, indem er oft einen bestimmten Akkord in der linken Hand (tiefe Töne) rhythmisch mitschlug, während er in der rechten die Melodie zur Oktave verdoppelte; oft baute er dazwischen noch ein bis zwei andere Noten ein. Das ist keine virtuose Variante, aber sie kann trotzdem gut klingen. Auf den Aufnahmen des Miles Davis Quintetts gibt es einige schöne Beispiele dafür.
Selbst für junge Jazzpianisten (z. B. Geoff Keezer) gehört es heute zum Standard, die Melodie parallel akkordisch zu harmonisieren. Dabei können auch zwischen dem tiefen und dem hohen Akkord eine oder mehrere Oktaven Abstand gelassen werden.
Beispiele
Es folgt ein Beispiel einer Harmonisierung einer C Dur Tonleiter in Blockakkorden. Das Beispiel verwendet drei verminderte Akkorde mit den Melodienoten D, F und H. In der zweiten Zeile kommt der verminderte Akkord auf gis dazu. Das ergibt eine rhythmisch symmetrische Harmonisierung dieser Tonart, und zwei zusätzliche, melodiös verwendbare Halbtöne indem sie alle vier verminderten Akkorde benutzt:
Das nächste Beispiel zeigt, wie eine Melodie in F in Blockakkorden geführt wird, indem sie je eine der drei oben beschriebenen Methoden benutzt:
Quelle
- ↑ Jazz Piano, Billy Taylor, Wm. C. Brown Company Publishers, ISBN 0-697-09959-8, enthält das Beispiel
Weblinks
- Hörbeispiel und englische Erklärung von Dick Hyman auf YouTube
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