Loibersdorf (Gemeinde Unterweitersdorf)

Loibersdorf (Gemeinde Unterweitersdorf)
Wappen Karte
Wappen von Unterweitersdorf
Unterweitersdorf (Österreich)
DEC
Unterweitersdorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Oberösterreich
Politischer Bezirk Freistadt (FR)
Fläche 11,4 km²
Koordinaten 48° 22′ N, 14° 28′ O48.36666666666714.466666666667333Koordinaten: 48° 22′ 0″ N, 14° 28′ 0″ O
Höhe 333 m ü. A.
Einwohner 1.942 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 170 Einwohner je km²
Postleitzahl 4210
Vorwahl 07235
Gemeindekennziffer 4 06 22
AT313
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Gusentalstraße 1a
4210 Unterweitersdorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Wilhelm Wurm (SPÖ)
Gemeinderat (2003)
(19 Mitglieder)
11 SPÖ, 8 ÖVP
Lage der Gemeinde Unterweitersdorf
Karte
Ortsmitte von Unterweitersdorf
Ortsmitte von Unterweitersdorf

Unterweitersdorf ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit rund 1900 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Pregarten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Unterweitersdorf liegt auf 333 m ü. A. im Mühlviertel zwischen der Landeshauptstadt Linz und der Bezirkshauptstadt Freistadt an der Kleinen Gusen. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,5 km, von West nach Ost 4,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 11,3 km². 26,5% der Fläche sind bewaldet, 64,6% der Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile

  • Bergen
  • Gauschitzberg
  • Hattmannsdorf
  • Loibersdorf
  • Radingdorf
  • Reitern
  • Unterweitersdorf
  • Wögern

Nachbargemeinden

Alberndorf Neumarkt  
Gallneukirchen Bild:Windrose_klein.svg Hagenberg
Engerwitzdorf   Wartberg

Geschichte

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte das Gebiet seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Erstmals wird "Weitersdorf", ein Landgut, im Jahr 1200 urkundlich erwähnt. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". 1941 bis 1945 war Unterweitersdorf ein Teil der Großgemeinde Pregarten. Nach 1945 lag Unterweitersdorf in der sowjetrussischen Besatzungszone und nach 1955 erfolgte ein Aus- und Neubau der Infrastruktur, insbesondere in den frühen 1980er Jahren mit dem Autobahnanschluss.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[1]
Jahr Einwohner   Jahr Einwohner
1869 629   1951 617
1880 635   1961 768
1890 653   1971 893
1900 649   1981 1.170
1910 682   1991 1.415
1923 662   2001 1.704
1934 651   2008 1.951
1939 625

Entwicklung und Struktur

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 629 Menschen. Bis 1951 stagnierte die Bevölkerung, ab dann setzte ein Wachstum ein. Seit 1971 ist ein höheres Wachstum zu verzeichnen, was auch mit der Errichtung der Mühlkreis Autobahn zusammen hängen kann. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1415 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 1704, was einem Anstieg von 20,4 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 1951 Einwohner, den höchsten Stand in der Geschichte.[1]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 14,6 %; 21,2 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 48,7 %.[2]

Von den 1342 Bewohnern Unterweitersdorfs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 4,1 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 12 % hatten eine Matura absolviert, 51,6 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 33,3 % aller Unterweitersdorfer hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Unterweitersdorf sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,5 % der Unterweitersdorfer gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 1,5 % sprachen andere Sprachen.

Der Anteil der Unterweitersdorfer mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,9 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,2 % der Unterweitersdorfer Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft aus Deutschland und 0,7 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 2,3 % der Unterweitersdorfer in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]

Politik

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP bis 1997 immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde immer die SPÖ, die seit 1997 die stimmenstärkste Partei ist. Andere Parteien spielen bei den Gemeinderatswahlen keine Rolle. 2003 wurde die SPÖ mit 58,5 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[4]

Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 85,5 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteil
Verän-
derung
Sitze im Gemeinderat Verän-
derung
SPÖ 58,5 % +5,4 % 11 +1
ÖVP 41,5 % -5,4 % 8 -1

Bürgermeister der Gemeinde ist seit dem 19. November 2007 Wilhelm Wurm von der SPÖ. Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.

Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig im September 2009 abgehalten.

Wappen

Wappen Unterweitersdorf

Das Gemeindewappen zeigt in Rot ein silbernes, anstoßendes Andreaskreuz, belegt mit zwei schräggekreuzten, blauen Dragonersäbeln. Das Motiv gründet auf die Tatsache, dass am 7. Mai 1809 ein Geplänkel und am 18. Mai 1809 ein Gefecht zwischen den ins Mühlviertel eindringenden Franzosen und österreichischen Husaren im Raume Unterweitersdorf stattfand. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.

Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 18. Juni 1973.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

  • Mühlenmuseum Weiglmühle: Eine Mühle aus dem Jahr 1481

Bauwerke

  • Gusenleithnerhof: Ein 500 Jahre alter Mühlviertler Bauernhof
  • Erlebnispfad Pferdeeisenbahn-Wanderweg mit alten Bauwerken (Bahnwärterhäuser)

Musik

  • Musikverein Unterweitersdorf

Sport

Die Sportunion Unterweitersdorf wurde 1965 gegründet und besteht aus den Sektionen Fußball, Stocksport, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Wandern und Zielsport. Obmann ist Christian Matzinger.

Der Askö Unterweitersdorf bietet die Sektionen Schach, Laufen und Wandern an. Obmann ist Ludwig Künsteiner.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Mühlkreis Autobahn (A7) bietet eine sehr gute Verkehrsverbindung nach Linz. Weiters führt die Prager Straße, die Königswiesener Straße und die Mühlviertler Straße durch das Gemeindegebiet.

Öffentliche Einrichtungen und Bildung

Im Ort stehen ein Kindergarten und eine Volksschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei und eine Nebenstelle der Volkshochschule Freistadt. Es gibt derzeit einen Allgemeinmediziner in der Gemeinde, der auch in Gallneukirchen tätig ist.

Im Gemeindegebiet existiert die Freiwillige Feuerwehr Unterweitersdorf.

Persönlichkeiten

  • Heinrich Schmidinger, (* 1916 Loibersdorf bei Unterweitersdorf - † 1992 Salzburg, begraben Spitz a. d. D.): Historiker, langjähriger Direktor des Österreichischen Kulturinstituts in Rom

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
  2. a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
  3. Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
  4. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Unterweitersdorf (abgerufen am 29. Oktober 2008)
  5. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Unterweitersdorf (abgerufen am 29. Oktober 2008)

Literatur

Weblinks


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