Long Drop

Long Drop
Henkersknoten
Henkersknoten
Typ zuziehende Schlinge
Anwendung Todesstrafe, Strangulation, Dekoration » Warnung
Ashley-Nr 366
Synonyme Henkerknoten, Galgenknoten,
Englisch Hangman's knot, Slipknot

Der Henkersknoten ist ein Knoten, der zum Erhängen von zum Tode Verurteilten am Galgen verwendet wird. Der Knoten besteht aus einer frei laufenden Schlinge, die um den Hals des Verurteilten gelegt wird und sich beim Erhängen durch sein Gewicht zuzieht.

Inhaltsverzeichnis

Namen und Geschichte

Sein Name kommt von der Herstellung durch den Henker. Neun Rundtörns (Wicklungen) um die Schlinge sind vermutlich eine Anspielung auf die Todsünden, von denen man früher neun kannte,[1] oder auf den Volksmund, der manchmal sagt, jemand habe das Leben von neun Katzen.

Abwandlungen

Schlinge in einem britischen Gefängnis

Weiterhin gibt es noch die Variation mit 13 Wicklungen, da die Zahl 13 Unglück bringen soll. Üblich bei den Henkern ist aber der Knoten mit acht Wicklungen. In Großbritannien wurde bis zur Abschaffung der Todesstrafe kein Knoten verwendet, sondern das Seil wurde durch ein in das Seilende eingespleißtes Messingauge (Kausch) geführt.

Anwendung

Herkömmlicherweise wird der Knoten unmittelbar unter und hinter dem linken Ohr angelegt. Durch das Zuziehen der Schlinge wird die Luftzufuhr zur Lunge und die Blutzufuhr zum Gehirn unterbunden, was zum – oft langsamen und qualvollen – Tod des Verurteilten führt (Strangulation). In Kombination mit dem Gebrauch einer Falltür und einem Sturz aus einer berechneten Höhe tritt der Tod durch Genickbruch ein (Long Drop). Ein Knoten der abgebildeten Art entspricht der US-amerikanischen Tradition. In dieser Methode wurden bei den Nürnberger Prozessen Kriegsverbrecher durch den Master Sergeant, John C. Woods hingerichtet. Unterrichtet wurde er von Johann Reichhart, unter dessen Anleitung auch die Galgen für die Exekutionen in Nürnberg errichtet worden waren.

Alternativen

Der Zweistrang-Bändselknoten

Ähnliche Knoten sind die:

Alle diese Knoten sind dreifache Überhandknoten und erfüllen als Schlinge den gleichen Zweck.

Siehe auch

Literatur

  • Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. Sonderausgabe. Hamburg: Edition Maritim, 2005, ISBN 3-89225-527-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aus: Glaubensweg und Alltagsleben: "Das Enneagramm hat verschiedene Wurzeln, unter anderem auch christliche, die ins 4. Jahrhundert zu den sogenananten Wüstenvätern, den ersten christlichen Mönchen, zurückreichen. Einer der bekanntesten, Evagrius Ponticus, zählt z.T. sieben, z.T. acht, z.T. neun verschiedene 'Todsünden' auf, denen jeder Gott suchende Mensch auf seinem Weg begegnet. Daraus hat sich die katholische Lehre der sieben Todsünden und der sieben Kardinaltugenden entwickelt …"

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