Loszainen

Loszainen
Łężany
Łężany führt kein Wappen
Łężany (Polen)
DEC
Łężany
Łężany
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Kętrzyn
Gmina: Reszel
Geographische Lage: 53° 58′ N, 21° 8′ O53.96666666666721.1408333333337Koordinaten: 53° 58′ 0″ N, 21° 8′ 27″ O
Einwohner: 410
Postleitzahl: 11-413
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW590 ReszelBiskupiec
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad

Łężany (deutsch Loßainen oder Loszainen) ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Łężany gehört zum Powiat Kętrzyński in der Gemeinde (gmina) Reszel.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Łężany liegt im Norden Polens, etwa 40 Kilometer südlich der polnischen Staatsgrenze zur russischen Oblast Kaliningrad. Nördlich des Dorfes liegt der See Legińskie (Legienersee)

Geschichte

Gegründet wurde das Dorf im Jahr 1359. Wahrscheinlich gehörte das Dorf zum Grundbesitz Legienen (Leginy).[1]

Ein Gustav Fischer kaufte 1885 das mit dem Vorwerk Plönhöfen 628 Hektar umfassende Gut, sein Sohn, der Reinhold von Fischer-Loßainen ließ hier um 1910 ein neobarockes Schlösschen errichten.[2] Im Januar 1945 nahm die Rote Armee die Gegend ein. In der Folge des Krieges wurde Loßainen als Łężany Teil Polens. Das Schloß hatte den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden. Das Gut wurde von der Landwirtschaftshochschule Olsztyn (Wyższa Szkoła Rolnicza, heute Teil der Universität Ermland-Masuren für Versuchszwecke genutzt.[2] Vor allem durch den Einsatz von Prof. Dr. Dominik Wanic wurde hier bereits zur Zeit der Volksrepublik Polen Renovierungsarbeiten durchgeführt.[3] Ab den 1960er Jahren wurde der Palast, nachdem die Renovierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen waren, von der Universität als Lehrgebäude sowie Wohnheim für die Studenten genutzt.[4] 1973, nach der Auflösung der Gromadas, wurde das Dorf Teil des Schulzenamtes Wola in der Gemeinde Reszel.

Einwohnerentwicklung

1820 wurden 75 Einwohner in neun Häusern gezählt. 1933 waren es 360 Einwohner und 1939 358.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Schloß in Łężany

Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes gehört das 1910 errichtete Schloß. Das Schloß besitzt einen Eckrisalit eine Veranda und ein polygonales Türmchen mit einem Westturm mit Walmdach. Die Spitze des Turmes bildet eine Laterne.[1] Trotz Plünderungen [2] ist die Inneneinrichtung teilweise erhalten. Zu den sehenswerten Details der Innenausstattung gehören die Stuckdecken in den Repräsentationsräumen, Eichenwandtäfelungen, die originalen Kacheln in der Küche und das unveränderte Badezimmer im Obergeschoss. Im Weinkeller des Hauses wurden Wandmalereien entdeckt welche Embleme der Meeresflotte darstellen.[1] Das Haus ist Eigentum der Universität Ermland-Masuren. 1992 pachtete der polnische Politiker Tadeusz Matyjek das Haus und begann umfangreiche Renovierungsarbeiten. 2001 wollte die Universität das Pachtverhältnis beenden, Matyjek weigerte sich und wollte eine Rückgabe nur nach einem finanziellen Ausgleich für seine Investitionen vornehmen. Ein Gerichtsurteil im Jahr 2003 zwang ihn zur Herausgabe des Hauses.[6]

Die Nordfassade des Schlosses

Das Schloß befindet sich in einem Park welcher im Norden von einem Wald abgeschlossen wird. Im Nordosten des Parks befindet sich eine Kapelle welche ursprünglich das Mausoleum der Familie Fischer darstellte.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Łężany führt die Wojewodschaftsstraße 590 (DW590). Über diese ist in südlicher Richtung nach 17 Kilometern die Stadt Biskupiec und in nördlicher Richtung nach etwa neun Kilometern die Stadt Reszel.

Der geographisch nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, der sich etwa 110 Kilometer nordwestlich auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 180 Kilometer westlich gelegene Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.

Bildung

In Łężany gibt es eine Außenstelle der Universität Ermland-Masuren.

Persönlichkeiten

Verweise

Literatur

  • Tadeusz Swat: Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 204–206

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c d arta.olsztyn.pl, ŁĘŻANY LOSSAINEN, Loßainen, abgerufen am 1. Juli 2008
  2. a b c ostpreussen.net, Lezany - Loßainen, 14. Febr. 2004
  3. Swat 2978, S. 204−205
  4. Swat 1978, S. 205
  5. Swat 1978, S. 204
  6. gazeta.pl, Uniwersytet odzyskał Łężany, 1. Juli 2007

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