Loèche-les-Bains

Loèche-les-Bains
Leukerbad
Wappen von Leukerbad
Basisdaten
Kanton: Wallis
Bezirk: Leuk
BFS-Nr.: 6111Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 3954
Koordinaten: (614978 / 136903)46.3833267.6333331402Koordinaten: 46° 23′ 0″ N, 7° 38′ 0″ O; CH1903: (614978 / 136903)
Höhe: 1'402 m ü. M.
Fläche: 67.2 km²
Einwohner: 1563
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.leukerbad.org
Karte
Karte von Leukerbad

Leukerbad (walliserdeutsch: Leiggerbad; französisch: Loèche-les-Bains) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Leuk des Kantons Wallis in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Leukerbad

Der bekannte Wintersport- und Thermalkurort liegt im hinteren Dalatal (vom Fluss Dala abgeleitet) auf einer Höhenlage von 1411 bis 2'700 m ü. M.. Das Tal wird begrenzt durch die Gemmi (siehe auch Gemmipass) auf der einen Seite. Die andere Talseite bildet das Torrenthorn.

Geschichte

Schon seit der Römerzeit waren die heissen Quellen von Leukerbad bekannt und noch heute ist Leukerbad eine beliebte Badedestination.

Als ältestes Hotel in Leukerbad gilt das Maison Blanche. Der Erstbau wurde bereits im 17. Jahrhundert errichtet und nach der Zerstörung durch Lawinen im Jahre 1719 als ein fünfstöckiges Steinhaus mit Satteldach neu erbaut. Es war der Aufenthaltsort der meisten Kurgäste, die bis 1830 anreisten, stand jedoch zunehmend in dem Ruf, nur schlechte und verwahrloste Zimmer anzubieten.

Leukerbad wurde im 18. Jahrhundert insgesamt viermal von schweren Lawinenkatastrophen heimgesucht. Nach 1719, als das Maison Blanche zerstört wurde, erreichten Lawinen auch 1720, 1756 und 1767 den Ortskern und zerstörten zahllose Häuser.

Nachdem das Dorf bis 1830 besseren Lawinenschutz erhalten hatte, wurden mehrere neue Hotels errichtet und auch das alte Maison Blanche komplett überholt. Für ein Walliser Bergbauerndorf ungewöhnlich, entstand zwischen 1834 und 1836 ein klassizistisches Hotel, das Hotel de France. Nach der Errichtung einer befahrbaren Strasse von Leuk nach Leukerbad folgten in den 1840er Jahren zwei weitere klassizistische Bauten, das Hotel des Alpes und das Hotel Bellevue. 1850 besass Leukerbad bereits sieben Hotels und Pensionen und war damit der Vorreiter der Entwicklung des Berg- und Kurtourismus in der gesamten Schweizer Region. Alle Hotels standen neben dem alten Dorfkern. Um den zahlreichen englischen Touristen Rechnung zu tragen, wurde im Ort 1885 sogar eine englische Kapelle errichtet. Gleichzeitig stand Leukerbad in einem guten Ruf als Heilbad. Gemäss dem Schweizer Kur-Almanach von 1886 sollten die Thermalquellen gegen chronische Hautkrankheiten, Rheumatismus, Scrofulose, Nervenleiden, Bleichsucht und geistige Überarbeitung helfen. Bis 1896 war die Elektrifizierung der grossen Hotels weitgehend abgeschlossen. In den 1910er Jahren erhielten die grossen acht Hotels, die insgesamt 900 Betten anboten, alle Zentralheizung, und 1915 wurde eine Zahnradbahn zwischen Leuk und Leukerbad errichtet (1967 Betrieb eingestellt, Trassee abgebrochen). Zwischen 1910 und 1920 wurden im Schnitt 17.000 Gäste gezählt. 1916, mitten in der Zeit des Ersten Weltkrieges, zählte man sogar über 20.000 Besucher. Neben der medizinischen Betreuung im Rahmen des Kuraufenthaltes gehörte bereits zu dieser Zeit auch ein sportliches Programm, das aus Billard, Lawn-Tennis, Croquet, Federball und Ping-Pong bestand, zum Angebot für die Kurgäste.

Rathaus

Grundlegenden Wandel erfuhr der Tourismus in Leukerbad in den späten 1920er und 1930er Jahren. Die wohlhabende Oberschicht, die bis dahin in Leukerbad zu Gast war, hatte zu einem überwiegenden Teil ihr Vermögen verloren. In der Folge änderte sich die Gästestruktur in Leukerbad stark. Leukerbad konzentrierte sich zunehmend auf die Mittelschicht als Gäste. Am 24. Mai 1957 wurde die Luftseilbahn Leukerbad-Gemmipass errichtet und erlaubte den Gästen, auf die Höhe der Gemmiwand zu gelangen, ohne sich dem beschwerlichen Weg den Gemmipass hinauf zu quälen. Sie war ursprünglich nur für den Sommertourismus gedacht. Erst in den 1960er Jahren erfolgte in Leukerbad eine Entwicklung hin zum Skitourismus.

Ab den 1980er Jahren investierte Leukerbad unter Gemeindepräsident Otto G. Loretan massiv in die Infrastruktur. So wurden innerhalb relativ kurzer Zeit das Burgerbad ausgebaut, die Sportarena errichtet, die prunkvolle Alpentherme erstellt sowie das luxuriöse Rathaus und das Parkhaus gebaut. Zur Finanzierung dieser Bauten brauchte die Gemeinde Gelder, die sie auf dem Kapitalmarkt beschaffen musste. Die Schulden der Gemeinde Leukerbad betrugen Ende 1998 346 Mio. CHF (etwa CHF 200,000 pro Einwohner). Leukerbad stand von 1998 bis 2004 als erste Schweizer Gemeinde unter Zwangsverwaltung des Kantons. Im August 2004 wurde im Appellationsprozess zum Leukerbad-Debakel der ehemalige Gemeindepräsident Otto G. Loretan zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.

Tourismus

Bergwelt

Gemmi

Daubensee vom Gemipass

Der Gemmipass war schon im Mittelalter eine wichtige Verbindung zwischen dem Kanton Bern und Wallis.

Heute führt von Leukerbad (1'411 m ü. M.) die Gemmibahn zum Pass (2'314 m ü. M.). Er ist der Ausgangspunkt im Sommer für Wanderer nach Kandersteg, Adelboden, für den berühmten Klettersteig des Daubenhorns und im Winter für Skibergsteiger (Wildstrubel, Daubenhorn, Balmhorn, Steghorn, usw.).

Torrent

Skipisten auf Torrent

Torrent ist das Skigebiet von Leukerbad und verfügt über 50 km Pisten. Von Leukerbad fährt eine Seilbahn zur Rinderhütte (2'340 m ü. M.), Mittelpunkt der Anlagen.

Im Sommer ist die Torrent-Region bei Wanderern sehr beliebt. Die zahlreiche Wandermöglichkeiten bringen die Touristen zum Gipfel von Torrenthorn, auf den Restipass zum Lötschental oder zur Majingalp, Flüealp, usw.


Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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