- Luca di Montezemolo
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Luca Cordero di Montezemolo (* 31. August 1947 in Bologna) ist ein italienischer Industrieller.
Er ist Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Ferrari (seit 1991) und Maserati (seit 1997), Aufsichtsratsvorsitzender von Fiat (seit 2004), Leiter der Internationalen Messe in Bologna, Präsident der Universität La Sapienza in Rom, Mitglied des Verwaltungsrates der Zeitung La Stampa in Turin, von PPR (Pinault/Printemps Redoute), Tod’s, Merloni Elettrodomestici, Campari und des Fußballvereins FC Bologna.
Seit 2003 ist er Präsident der Confindustria, etwa vergleichbar dem Bundesverband der Deutschen Industrie.
In der Vergangenheit war Montezemolo auch Präsident der FIEG (Federazione Italiana Editori Giornali, der italienischen Vereinigung der Zeitungsherausgeber), des Industriellenverbandes der Provinz Modena, Mitglied des Verwaltungsrates der Bankengruppe Unicredit und des Fernsehsenders TF1 sowie Geschäftsführer von RCS Video, des Getränkeherstellers Cinzano International und der ITEDI, einer Holding der FIAT Group, die z. B. die Zeitung La Stampa kontrolliert.
Luca di Montezemolo ist in Italien eine wichtige Person des öffentlichen Lebens und aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten und Positionen ein gern gesehener Interview-Partner zu verschiedensten Themen. Besondere mediale Aufmerksamkeit erreicht er mit seiner Kritik an den politischen Verantwortlichen Italiens in seiner Position als Präsident der Confindustria (2003–2007).
Biographie
Luca di Montezemolo stammt aus einer sehr alten Adelsfamilie des Piemont, die schon sehr lange enge Beziehungen zu der Familie Agnelli hatte. Er studierte an der Universität La Sapienza in Rom Jurisprudenz (Abschluss des Studiums 1971) und an der Columbia University in New York Völkerrecht, wo er entgegen weitverbreiteter Ansicht vieler Internetseiten keinen Master-Titel erhielt.
Für kurze Zeit fuhr er Autorennen für das Lancia-Rallye-Team, doch nach seinem Universitätsabschluss begann er für Fiat zu arbeiten. Fiat gab ihn an Ferrari weiter, wo er im Jahr 1973 Assistent von Enzo Ferrari und 1974 Leiter der Rennsportabteilung Scuderia Ferrari wurde. Nur ein Jahr später wurde Montezemolo zum Leiter aller Rennsportabteilungen von Fiat befördert. Im Jahr 1977 verließ er Ferrari und wurde Verantwortlicher für äußere Beziehungen bei Fiat und anschließend Geschäftsführer der ITEDI (siehe oben).
Im Jahr 1982 kam es zu seinem Engagement bei Cinzano International, das genauso wie Fiat und Ferrari von der Familie Agnelli kontrolliert wird. Im selben Jahr leitete er die Teilnahme des Segelschiffes Azzurra Challenge beim America’s Cup. 1985 wurde er Manager im Planungskomitee für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien.
Im Jahr 1991 machte Giovanni Agnelli Montezemolo zum Vorstandsvorsitzenden von Ferrari, das nach Enzo Ferraris Tod 1988 in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen war, sich allerdings unter Montezemolos Führung rasch erholte, da er Ferrari zu einem profitabelen Sportwagenhersteller machte. 1997 wurde er auch Vorstandsvorsitzender von Maserati. Im Jahr 2000 gewann die Scuderia Ferrari ihren ersten Weltmeistertitel in der Formel 1 seit 1979. Auf seine Intervention hin wurde Michael Schumacher für das Ferrari-Formel-1-Team engagiert.
Im Jahr 2001 lehnte er ein Angebot des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, in die Regierung einzutreten, ab.
Montezemolo ist auch Gründer des Investmentfonds Charme, mit dem er 2003 die Firma Poltrona Frau und 2004 Ballantyne übernahm.
Im Jahr 2004 wurde er von der Financial Times unter die 50 besten Manager der Welt gewählt. Auch heute hat er engsten Kontakt und volles Vertrauen der Agnelli-Familie.
Montezemolo ist Doktor h.c. in Maschinenbau der Universität Modena und Reggio Emilia und in Unternehmensführung der Fondazione CUOA, einer renommierten Wirtschaftshochschule in Vicenza.
Personendaten NAME Montezemolo, Luca Cordero di KURZBESCHREIBUNG italienischer Industrieller GEBURTSDATUM 31. August 1947 GEBURTSORT Bologna
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