- Luis Bleriot
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Auguste Louis Charles-Joseph Blériot (* 1. Juli 1872 in Cambrai; † 2. August 1936 in Paris) war ein französischer Luftfahrtpionier. Mit dem Flugzeug Blériot XI überquerte er am 25. Juli 1909 als erster Mensch in einem Flugzeug den Ärmelkanal. Sein Flug von Calais nach Dover dauerte 37 Minuten bei einer durchschnittlichen Flughöhe von 100 Metern.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seinem Ingenieursstudium stellte Blériot zunächst Autoscheinwerfer in einem von ihm gegründeten kleinen Unternehmen her, hatte sich aber schon immer dem Gedanken ans Fliegen verschrieben. Vergleichbar mit dem Vorgehen vieler anderer Flugpioniere begann er im Jahre 1900 seine Versuche zunächst mit Konstruktionen, sogenannte Ornithopter, bei denen der Flügelschlag der Vögel nachgeahmt wurde, später mit Gleitern, um danach Doppeldeckerflugzeuge zu bauen, wobei seine Vorgehensweise verglichen mit anderen Flugzeugpionieren wie etwa den Gebrüdern Wright relativ planlos war, was sich auch in diversen Fehlversuchen äußerte.
Im Jahre 1908 endete eine kurze Zusammenarbeit mit Gabriel Voisin, einem anderen französischen Flugzeugpionier. Sie konstruierten gemeinsam einige Flugmaschinen, jedoch war diesen Geräten kein großer Erfolg beschieden. Und so trennten sich Blériot und Voisin aufgrund unterschiedlicher Auffassungen vom Flugzeugbau; Voisin schien die Zukunft des Flugzeuges nicht beim Eindecker zu sehen. Er war jedoch anderer Meinung, entwickelte nunmehr Eindecker, und nach einigen weiteren Fehlversuchen war die elfte seiner Konstruktionen, die er ohne Unfall in die Luft brachte, der Eindecker Blériot XI, ein für die damalige Zeit hinsichtlich der Flugleistungen bemerkenswertes Gerät.
Flugleistung
Mit dieser Maschine überquerte Blériot am 25. Juli 1909 als erster Mensch in einem Flugzeug den Ärmelkanal. Sein Flug von Calais nach Dover dauerte 37 Minuten bei einer durchschnittlichen Flughöhe von 100 Metern. Blériot konnte somit den von der englischen Zeitung Daily Mail für die erste Kanalüberquerung ausgelobten Geldpreis von 1.000 Englischen Pfund, heute umgerechnet etwa 100.000 Euro, entgegennehmen. Dies war letztendlich die Rettung seiner finanziellen Probleme, da er praktisch sein ganzes Vermögen einschließlich das seiner Frau Alicia, die er im Jahre 1901 geheiratet hatte, in seinen Traum vom Fliegen gesteckt hatte.
Dieser historische Flug leitete außerdem einen wahren Flugzeugboom ein und brachte Blériot unmittelbar nach dem Flug über 100 Bestellungen der XI ein (insgesamt wurden ca. 800 Stück gefertigt), er wurde somit zum ersten kommerziellen Flugzeughersteller und als "Vater der modernen Eindecker" bezeichnet.
Blériot widmete sich nach diesem Flug verstärkt dem Serienbau von Flugzeugen, eröffnete Flugschulen und einen Produktionsbetrieb in England und erwarb 1914 die französische Flugzeugfirma SPAD, die Société Pour les Appareils Deperdussin und benannte das relativ bekannte Unternehmen in Société Pour L´Aviation et ses Dérives um, so dass die Initialen erhalten blieben. Die Jagdflugzeuge der Firma SPAD waren im Ersten Weltkrieg bekannt und erfolgreich.
Nach dem 1. Weltkrieg gründete Blériot eine neue Firma, die Blériot-Aéronautique, die neben einigen relativ unbedeutenden, da konstruktiv meist veralteten, Bombern hauptsächlich Verkehrsflugzeuge herstellte. Bis zu seinem Tod im Jahre 1936 war Blériot eng mit der Luftfahrt verbunden. Ihm blieb eine große Enttäuschung erspart, denn nur wenige Wochen nach seinem Tod wurde die Verstaatlichung der französischen Luftfahrt und damit auch das Ende seines Unternehmens bekanntgegeben.
Sonstiges
Der Maler Robert Delaunay widmete 1914 dem Flugpionier sein Gemälde "Hommage à Blériot".
Literatur
- Schmitt, G. und Schwipps, W. - Pioniere der frühen Luftfahrt,Gondrom Verlag, Blindlach 1995, ISBN 3-8112-1189-7
Personendaten NAME Blériot, Auguste Louis Charles-Joseph KURZBESCHREIBUNG französischer Luftfahrtpionier GEBURTSDATUM 1. Juli 1872 GEBURTSORT Cambrai STERBEDATUM 2. August 1936 STERBEORT Paris
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