- Lupara bianca
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Lupara Bianca ist die italienische Bezeichnung für einen perfekten Mord, bei dem der Leichnam spurlos beseitigt und somit als belastendes Indiz ausfällt. Das in der Regel dauerhafte Verschwinden der Person und dessen Leiche dient unter anderem dazu, den Hinterbliebenen des Opfers die Möglichkeit der Trauer zu nehmen, indem der Familie die Beerdigung des Toten verwehrt wird. Im Gegensatz dazu steht die Lupara Rossa, die offene Ermordung von Kontrahenten.
Etymologie
Die Lupara ist die Bezeichnung für ein sizilianisches Jagdgewehr. Es handelt sich dabei um eine abgesägte Schrotflinte, die ursprünglich der Wolfsjagd diente, mit der aber auch Gegner ermordet wurden. Das Wort „bianca“ bedeutet ins deutsche übersetzt „weiß“ und deutet auf das Fehlen von Spuren hin.
Beispiele
- Bo Weinberg: Am 9. September 1935 verschwand der Kosher Nostra nach dem Besuch eines Nachtclubs in Midtown Manhattan. Gerüchte besagen, Dutch Schultz hätte die Füße von Weinberg einzementiert und ihn dann in den East River geworfen. George Weinberg wurde nach dem spurlosen Verschwinden seines Bruders ein Informant und Pentito, beging dann aber trotz Polizeischutz Selbstmord.
- Vincent Mangano: Am 19. April 1951 wurde Manganos Bruder Philip nahe Sheepshead Bay (Brooklyn) ermordet aufgefunden. Die Leiche von Vincent - ehemaliger Boss der Gambino-Familie - selbst wurde dagegen nicht mehr entdeckt.
- James Squillante verschwand im September 1960 spurlos. Er wurde häufig als „king of the garbage collection racket“ (engl. „König des Abfallwirtschaftsverbrechen“) bezeichnet und gehörte zu den Killern von Albert Anastasia. Die Infiltration der Müllwerker („labor racketeering“) durch die Mobster in New York City verlief parallel zu der Entwicklung bei der Teamsters-Gewerkschaft insgesamt - zu der die Müllwerker gehörten - und begann bereits 1955.
- Anthony Strollo: Der Mobster verließ 1962 sein Anwesen in Fort Lee (New Jersey) und verschwand spurlos. Seine Leiche wurde nie gefunden. Es wird heute vermutet, dass er im Auftrag von Vito Genovese ermordet wurde.
- Jimmy Hoffa: Der aus dem Gefängnis entlassene Gewerkschafter plante sein Comeback als Präsident der mächtigen Gewerkschaft der Transportarbeiter der Teamsters. Am 30. Juli 1975 verschwand er spurlos von Parkplatz des Machus Red Fox. Das Mysterium um sein Verschwinden ist inzwischen Bestandteil der Pop-Kultur in den USA geworden und wird immer wieder adaptiert.
- 1982 verschwand Filippo Marchese spurlos auf die gleiche Weise wie bis zu 100 seiner Opfer. Marchese war insbesondere postum durch eine spezielle Methode der Lupara Bianca bekannt geworden, da er seine Mordopfer in Säure aufgelöst hatte. Seine Taten waren durch den Pentito Vincenzo Sinagra bekannt geworden. Marchese hatte zusammen mit Pino Greco einen Folterkeller im Hafen betrieben, in dem die Opfer vor ihrem Tod mißhandelt wurden.[1]
Einzelnachweise
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