Lygier

Lygier
Lugier (grüner Bereich)

Die Lugier (Lygier) waren eine ostgermanische Stammesgruppe im 1. Jahrhundert n. Chr. in Germania Magna (Schlesien und Kleinpolen, heute südwestliches Polen).

Im 3. Jahrhundert v. Chr. lebten in Schlesien noch Kelten der La-Tène-Zeit. In der Folge bildete sich die Przeworsker Kultur (von Przeworsk) aus, die hauptsächlich von den Lugiern getragen wurde. Dass eine Besiedlungskontinuität von Kelten zu germanisierten(?) Lugiern bestand, wird besonders durch einige bei Ptolemäus genannte keltische Ortsnamen in Schlesien belegt. Daneben soll der Name der Lugier auf den weit verbreiteten keltischen Gott Lugh weisen. Möglicherweise soll der Name auch aus dem slawischen Wort für „Wiese“ oder „Sumpf“ abstammen (er wäre dann mit dem Namen der Lausitz verwandt), was aber recht unwahrscheinlich ist, da Slawen erst viele Jahrhunderte später dort erschienen. Vom Teilstamm der Silingen wurde vermutlich die Landschaftsbezeichnung Schlesien abgeleitet. Ptolemäus bezeichnet Susudata als Ort der Silingi und beschreibt Vindilici im Riesengebirge als Nachbarn der nördlichen Vindili (Vandali), welche zwischen Albis (Elbe) und Vistula (Weichsel) bis zur Ostsee wohnen.

Tacitus nennt als Teilvölker die Harier, Helvekonen, Manimer, Helisier und Naharnavaler. Als nördliche Nachbarn nennt er die Gotonen. Man geht heute davon aus, dass die Vandalen ebenfalls zu den Lugiern gehörten oder dass Vandalen und Lugier sogar identisch waren. Nach Ptolemäus gehörten die Omanen, Diduner und Buren zu den Lougoi (Lugiern).

Vereinzelte keltische Sprachreste bei den Goten werden speziell dem Kontakt mit den Lugiern zugeschrieben.

Laut Ptolemäus liegt der Ort Lugidunum (Liegnitz) bei Stragona in Germania Magna, wo die Lygii, Lugii, Lugiones zwischen Weichsel und Oder südlich der Vindili wohnen.

Ptolemäus beschrieb Hegitmatia und Calesia (Kalisz) sowie Budorgis oder Budorigum als Ortschaften der germanischen Diduni. Der Versuch, die Namen Brieg oder Breslau daraus abzuleiten, ist jedoch problematisch, da bei beiden die slawische Herkunft belegt ist.


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