Lyssewski

Lyssewski

Dörte Lyssewski (* 1966) ist eine deutsche Schauspielerin.

Dörte Lyssewski studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und erhielt nach dem Studium 1989 ihr erstes Engagement an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin unter Intendant Peter Stein. Unter seiner Regie spielte sie hier u. a. die Warja in Der Kirschgarten von Anton P. Tschechow an der Seite von Jutta Lampe und Peter Simonischek, unter der Regie von Luc Bondy in der Uraufführung von Schlußchor von Botho Strauß und in William Shakespeares Wintermärchen.

Nach einigen Jahren als freie Schauspielerin, wo sie u. a. am Schauspielhaus Zürich spielte, wurde sie von Intendant Matthias Hartmann im Jahr 2000 an das Schauspielhaus Bochum engagiert. Hier brillierte sie in Inszenierungen wie Don Karlos von Friedrich Schiller als Prinzessin Eboli, als Hedda Gabler von Henrik Ibsen und Charlotte in der Bühnenfassung der Wahlverwandtschaften von Goethe. Die Ibsen und Goethe-Inszenierungen fanden jeweils unter der Regie von Ernst Stötzner statt, und für beide Darstellungen wurde sie mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet. Als Botho-Strauß-Interpretin wurde sie bereits von Luc Bondy an der Schaubühne entdeckt. In Bochum spielte sie in der Uraufführung von Der Narr und seine Frau an der Seite von Tobias Moretti unter der Regie von Matthias Hartmann. Seit 2005 ist sie am Berliner Ensemble in der Strauß-Inszenierung von Die eine und die andere durch Luc Bondy als Tochter von Edith Clever zu sehen. Zwischen 1999 und 2001 stellte sie außerdem an der Seite von Ulrich Tukur bei den Salzburger Festspielen die Buhlschaft im Jedermann dar. 2006 spielte sie in der Uraufführungsinszenierung von Yasmina Rezas neuem Stück Der Gott des Gemetzels unter der Regie von Jürgen Gosch. Die Inszenierung wurde für den Nestroypreis 2007 nominiert.

Dörte Lyssewskis Arbeit konzentriert sich vor allem auf die Theaterarbeit. Ihre äußerst variable Stimme erlaubt es ihr jedoch, auch für außergewöhnliche Hörbuchproduktionen zur Verfügung zu stehen; den deutschen Liebhabern der Herr-der-Ringe-Trilogie wird ihre Stimme in Erinnerung sein, da sie Cate Blanchett ihre Stimme für die Verfilmung von Peter Jackson als Synchronsprecherin lieh. Ihre Filmographie ist jedoch eher dünn. Bemerkenswerte Produktionen waren 1994 Die Bartholomäusnacht von Patrice Chéreau, wo sie eine kleine Rolle an der Seite von Isabelle Adjani übernahm und unter Regisseur Michael Haneke in der Kafka-Verfilmung von Das Schloss neben Ulrich Mühe und Susanne Lothar spielte. In dem 2006 produzierten umstrittenen Fernsehzweiteiler Contergan von Adolf Winkelmann spielt sie die gute Seele der Anwaltskanzlei des Protagonisten und zeigt dabei den Facettenreichtum ihres schauspielerischen Könnens.

Auszeichnungen

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