- Légals Matt
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Das Seekadettenmatt − in anderen Sprachen meist unter dem Namen Légals Matt bekannt − beschreibt eine Eröffnungsfalle im Schach, die auf einer Kombination beruht. In der Operette Der Seekadett von Richard Genée aus dem Jahr 1876 wurde diese Partie als Lebendschachpartie aufgeführt, wodurch sie zu ihrem Namen kam.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf der Kombination
Nebenstehendes Diagramm zeigt eine typische Ausgangsstellung. Sie kann aus verschiedenen Zugfolgen entstehen.Weiß opfert mit dem sehr starken Zug 5. Sf3xe5 seine Dame. Er ignoriert die Fesselung, um Matt zu setzen.
Nach dem Schlagen der weißen Dame mit 5. ... Lg4xd1 folgt Matt in zwei Zügen. Schwarz hätte auch dann verlorenes Spiel, wenn er den besten Zug, 5. ... d6xe5, ausgeführt hätte. Es folgt dann 6. Dd1xg4 mit einem Mehrbauern und besserer Entwicklung für Weiß.Durch 6. Lc4xf7+ wird der schwarze König schach gesetzt, worauf es nur eine mögliche schwarze Antwort, nämlich 6. ... Ke8-e7 gibt. Durch 7. Sc3-d5# ist Schwarz matt.
Versionen
Die Urversion spielte in Paris im Café de la Régence der französische Schachmeister Légal gegen den Chevalier de St. Brie, welchem er den Damenturm vorgab.[1] Da der Spieler mit den weißen Figuren seinen Gegner mattsetzte, wurde auch der Name Légals Matt benutzt.
Die Datierung der historischen Partie (irgendwann zwischen 1750 und 1785) ist ungewiss. Der Überlieferung nach wurden folgende Züge gespielt: 1. e2-e4 e7-e5 2. Lf1-c4 d7-d6 3. Sg1-f3 Sb8-c6 4. Sb1-c3 Lc8-g4 5. Sf3xe5 Lg4xd1 6. Lc4xf7+ Ke8-e7 7. Sc3-d5#.[2] Ein Schönheitsfehler dieser Version ist, dass Schwarz, anstatt im fünften Zug die weiße Dame zu schlagen, mittels 5. ... Sc6xe5 eine Figur gewinnen konnte. Weiß spielte aber wie gesagt eine Vorgabepartie (ohne den Turm a1) und versuchte, seinen schwachen Gegner zu überrumpeln.
Zu Lehrzwecken wurde in späteren Veröffentlichungen eine logischere Zugfolge angegeben: 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 d7-d6 3. Lf1-c4 Lc8-g4 4. Sb1-c3 h7-h6 (oder auch g7-g6), womit die obige Diagrammstellung erreicht ist.
Eine abgewandelte Form dieser Falle kam in einer Partie vor, die von Ernst Falkbeer im Jahr 1847 in Wien gewonnen wurde: 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. d2-d4 e5xd4 4. c2-c3 d4xc3 5. Sb1xc3 d7-d6 6. Lf1-c4 Lc8-g4 7. 0-0 Sc6-e5 8. Sf3xe5 Lg4xd1 9. Lc4xf7+ Ke8-e7 10. Sc3-d5 matt
Auch mit vertauschten Farben kann es zu diesem Mattbild kommen: 1. e2-e4 Sg8-f6 2. Sb1-c3 d7-d5 3. e4xd5 c7-c6 4. d5xc6 Sb8xc6 5. d2-d3 e7-e5 6. Lc1-g5 Lf8-c5 7. Sc3-e4 Sf6xe4 8. Lg5xd8 Lc5xf2+ 9. Ke1-e2 Sc6-d4 matt
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Ludwig Bachmann: Das Schachspiel und seine historische Entwicklung, Leipzig und Berlin 1924 (Nachdruck Leipzig 1980), S.36
- ↑ George Walker: A Selection of Games at Chess, Actually Played by Philidor and His Contemporaries, London 1835, S. 91
Weblinks
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