Löffelholz von Colberg

Löffelholz von Colberg
Das Wappen der Löffelholz

Die Löffelholz von Kolberg (auch: Löffelholz von Colberg) sind eine Patrizierfamilie der Freien Reichsstadt Nürnberg. Die Löffelholz waren ab 1440, mit kurzen Unterbrechungen, bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806, im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den „erst zugelassenen“ ratsfähigen Geschlechtern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ursprung der Löffelholz (auch: Loeffelholz, Löffelholtz oder Loeffelholtz) lässt sich erstmals im 13. Jahrhundert unter der Ministerialität der Bischöfe von Bamberg nachweisen. Aufgrund der Kämpfe zwischen den Bischöfen und der Bamberger Bürgerschaft verließen sie Bamberg und siedelten um 1420 nach Nürnberg über. Burkhard und Hans Löffelholz waren die ersten Vertreter des Geschlechts in Nürnberg.

Im Landshuter Erbfolgekrieg führte der Feldhauptmann Thomas Löffelholz (1472-1527) erfolgreich die Truppen Herzog Albrechts IV. und wurde als Anerkennung mit „Schloss Kolberg“ NN in Altötting belohnt, nach dem sich die Familie seither nannte. 1512 wurde der Zusatz auch als Adelstitel anerkannt. Angehörige des Geschlechts waren ab dem 18. Jahrhundert, wegen des Besitzes von Mühlendorf und Erlau, Mitglied im Ritterkanton Steigerwald des Fränkischen Ritterkreises und somit Reichsritter. Schon im 17. Jahrhundert war ein Zweig der Familie vermutlich im Ritterkanton Gebürg immatrikuliert.

Bereits 1708 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, wurden die Löffelholz von Kolberg 1813 in die Freiherrenklasse des bayerischen Adels immatrikuliert.

Ehemalige Besitzungen (Auszug)

In und um Nürnberg herum hatten die Löffelholz große Besitzungen. Ihr Nürnberger Stammsitz war 1455-1945 Gibitzenhof mit dem gleichnamigen Herrensitz. Unter anderem hatten sie folgende Besitzungen:

  • 1463-???? Burg Tennenlohe
  • 1470-1852 Schloss Heroldsbach
  • 1522-1540 den Herrensitz Birnthon
  • 1563-1837 den Herrensitz Zerzabelshof
  •  ????-1609 das Weiherhaus bei Stein
  • 1636-1677 den Herrensitz "Großer Burgstall" in Wendelstein
  • 1642-1739 das Schloss Malmsbach.
  • 1654-1675 das Hammerherrenhaus Rothenbruck, Neuhaus an der Pegnitz (Löffelholz-Tetzel-Kreß-Gesellschaft)
  • 1657-???? das Petzsche Schloss in Schwarzenbruck
  • 1657-1800 das Löffelholz-Schlösschen in Gostenhof
  • 1658-1738 den Herrensitz Steinach (Löffelholz von Colberg auf Steinach)
  • 1695-???? das Zeidlerschloss in Feucht
  •  ????-1743 den Herrensitz Letten bei Lauf an der Pegnitz
  •  ????-1825 Grundherrschaften in Mögeldorf (Linksches Schloss, Bremensitz)
  •  ????-???? das Schloss Kolberg bei Altötting
  •  ????-???? Besitzungen in Belmbrach bei Roth [1]
  •  ????-???? Röthenbach bei Schweinau (Lehnsherren)
  •  ????-???? den Förrenbergerschen Sitz in Erlenstegen
  •  ????-???? den Dietherrschen Sitz in Erlenstegen
  • 1945-1955 den Herrensitz "Neues Schloss" in Vorra

Bekannte Familienmitglieder

  • Wilhelm Löffelholz (1424-1475), Hauptmann, Diplomat und Ratsherr
  • Johann Löffelholz (1448-1509), Rechtsgelehrter, Humanist und Dichter (Pseudonym: "Cocles") [2]
  • Thomas Löffelholz von Kolberg (1472-1527), Feldhauptmann [3]
  • Martin Löffelholz von Kolberg (? -1533), Pfleger des Pflegamts Lichtenau
  • Burkhard Löffelholz von Kolberg (1599–1675), vorderster Losunger und Reichsschultheiß von Nürnberg
  • Freiherr Georg Wilhelm Löffelholz von Kolberg (1661-1719), Kaiserlicher Generalfeldzeugmeister [4]
  • Freiherr Sigmund Friedrich Löffelholz von Kolberg (180?–1874), Forstmann [5]
  • Wilhelm Christian Eberhard Friedrich Freiherr Löffelholz von Kolberg (1809-1891), Fürstlich Oettingen-Wallersteinscher Domanialkanzleirat und Archivar, Vorstand der Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen in Maihingen.

Wappen

Viergeteilter Schild, im ersten und dritten Feld in Rot ein schreitendes silbernes Lamm. Im zweiten und vierten Feld jeweils drei hintereinander liegende Spitzhüte.

Referenzen

Einzelnachweise

  1. Belmbrach
  2. Johann Löffelholz von Kolberg
  3. Thomas Löffelholz von Kolberg
  4. Freiherr Georg Löffelholz von Kolberg
  5. Freiherr Sigmund Löffelholz von Kolberg

Literatur

  • Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000, ISBN 3-921590-69-8

Siehe auch

Weblinks


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