Løjt

Løjt
Dänemark Løjt
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Løjt (Dänemark)
DEC
Løjt
Løjt
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Aabenraa
Koordinaten: 55° 5′ N, 9° 27′ O55.0844444444449.45583333333337Koordinaten: 55° 5′ N, 9° 27′ O

Løjt (deutsch Loit) ist eine Kirchspielsgemeinde in Nordschleswig, Dänemark, die sich nordöstlich an die Stadt Aabenraa (Apenrade) anschließt. Seit 1970 gehörte das Gebiet zur Aabenraa Kommune, die 2007 in einer neuen, vergrößerten Aabenraa Kommune aufgegangen ist.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Der Loit bzw. das Loitland bildet eine Halbinsel zwischen der Apenrader Förde im Süden, dem Kleinen Belt im Osten und der schmalen Gennerbucht im Norden. Nordöstlich vorgelagert ist die kleine Insel Barsö, die ebenfalls zur Gemeinde Loit gehört. Während der Westen der Gemeinde aus relativ ebenem und teilweise moorigem Geestland besteht, besteht der größere östliche Teil aus einer teilweise stark zerklüfteten Moränenlandschaft mit bis durchschnittlich 40-55 Meter hohen Anhöhen, zwischen denen kleinere Wasserläufe teilweise tiefe Schluchten gebildet haben (vor allem im Norden der Halbinsel). Ein solcher findet sich zum Beispiel bei der Rundemühle (heute Heimatmuseum des lokalgeschichtlichen Vereins). Der tiefe Einschnitt des Genner Hoel bildet gleichzeitig die Nordgrenze des Loit. Höchste Erhebung in der Gemeinde ist der Trendberg bei Loit-Schauby mit 92 Metern.

Das Gebiet der Gemeinde Loit umfasst etwa 55,7 km². Bei der letzten Zählung vor der Eingemeindung (1960) wohnten 2600 Bürger in der Gemeinde, inzwischen sind es über 3200 (2005). Siedlungsschwerpunkt ist der Kirchort Loit-Kirkeby, das mit zahlreichen neuen Einfamilienhausquartieren den Großteil der neuen Einwohner aufgenommen hat. Ansonsten bestimmen sehr kleine Dörfer, Streusiedlungen und Einzelhöfe das Siedlungsbild. Das ganz im Osten gelegene zweitgrößte Dorf Barsmark ist ein langgestrecktes, locker bebautes Straßendorf.

In der Kaiserzeit war das Gebiet in die sechs Landgemeinden Bodum, Stollig, Loit-Kirkeby, Loit-Schauby (mit Gut Hökeberg), Barsmark und Barsö aufgeteilt.

Geschichte

Mit seinen fruchtbaren Lehmböden war das Loitland von jeher ein wohlhabendes Bauernland. Zeitweise spielte jedoch auch die Seefahrt eine nicht unbedeutende Rolle. Verwaltungstechnisch gehörte das Gebiet über Jahrhunderte zur Riesharde des Amtes Apenrade. Doch hatten der Schleswiger Bischof und das Schleswiger Domkapitel hier ebenfalls einzelne Besitzungen, während der Adel anders als in den übrigen östlichen Landesteilen des alten Herzogtums Schleswig nur schwach und kurzzeitig vertreten war.

Mit dem Amt Apenrade gehörte das Loitland 1544-1713 zum Teilherzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf. 1864 wurde das ganze Herzogtum Schleswig preußisch, das Amt Apenrade blieb jedoch mit fast unveränderten Grenzen als Kreis Apenrade bestehen. Die sechs Landgemeinden im Kirchspiel Loit bildeten ab 1889 einen eigenen Amtsbezirk.

Bei der Volksabstimmung 1920 standen 353 deutschen Stimmen 1119 dänische gegenüber. Als Teil der 1. Abstimmungszone wurde das Loitland wie ganz Nordschleswig nun Teil des Königreichs Dänemark. Das Amt Apenrade überstand mit wenigen Grenzänderungen auch diese staatsrechtliche Veränderung. 1970 wurden die vier nordschleswigschen Ämter zu Sønderjyllands Amt zusammengefasst. Gleichzeitig verlor Loit seine kommunale Selbständigkeit und wurde ein Teil der Kommune Aabenraa. 2007 wurde diese Kommune mit mehreren Nachbarkommunen zu einer Einheit mit 60.000 Einwohnern vereinigt, die ebenfalls Aabenraa Kommune heißt.

Loit Kirkeby ist heute ein beliebter Wohnort und die größte Siedlung innerhalb der alten Kommune Apenrade außerhalb der Stadt. Das übrige Loitland ist landwirtschaftlich geprägt, an den Küsten gibt es mehrere touristische Einrichtungen, namentlich an den Stränden von Loddenhoi, Sandskier und Scharref.

Verkehr

Hauptverkehrsader ist die Fernstraße 170, die bis zur Fertigstellung der Autobahn (E 45) Teil der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung in Dänemark war. Sie verläuft im Westen der Gemeinde in Nord-Süd-Richtung durch Bodum und verbindet die Nachbarstädte Apenrade und Hadersleben miteinander. Da das Loitland eine Halbinsel bildet, haben die übrigen Straßen nur lokale Bedeutung.

Eine Fähre verbindet die kleine Insel Barsö (25 feste Einwohner) mit dem Festland. Der Fährplatz Barsø Landing liegt zwischen Sandskær und Loddenhøj im Nordosten der Halbinsel.

Von 1901 bis 1926 durchzog die Strecke Apenrade-Lügumkloster der Apenrader Kreisbahn das Loitland. Die Verbindung war jedoch sehr langsam, da die Bahn große Umwege nahm. Allein im Kirchspiel Loit gab es sechs Haltepunkte, nämlich Knapp, Stollig, Loit-Schauby, Barsmark, Loit-Kirkeby und Loit-Norby. Schon 1926 wurde die Bahn als erste Verbindung in Dänemark überhaupt ersatzlos aufgegeben. Während der westliche Teil der Schmalspurbahn zu einer Staatsbahn auf einer ziemlich geraden Strecke zwischen den beiden Endstationen umgebaut wurde, verlor das Loitland seinen Eisenbahnanschluss für immer, denn man setzte verstärkt auf den Ausbau des Straßenverkehrs.

Wirtschaft

Die fruchtbare Halbinsel Loit ist traditionell ein wohlhabendes Bauernland. Zwar hat die Landwirtschaft hier wie überall an Bedeutung verloren, ist aber nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. An Bedeutung zugenommen hat der Tourismus, und zwar sowohl durch Badeurlaub an den Stränden des Kleinen Belt und der Apenrader Förde (ein Schwerpunkt ist Loddenhøj im Nordosten) als auch durch Urlaub auf dem Bauernhof. Die Fülle an ländlichen Baudenkmälern und landschaftlicher Schönheit zieht auch zahlreiche Tagesgäste aus anderen Gebieten an. Loit-Kirkeby ist Einkaufsort für die gesamte Halbinsel, sofern sich die Bewohner nicht nach Apenrade wenden.

Bildung und Kultur

Die meisten für Loit zuständigen Kultur- und Bildungseinrichtungen befinden sich heute in Apenrade. In Loit-Kirkeby befindet sich jedoch eine Dörfergemeinschaftsschule für die gesamte Gemeinde, an die auch eine Bibliothek angeschlossen ist (deren Existenz durch die ab 2007 gültige Strukturreform allerdings gefährdet ist). In Loit-Schauby liegt ein deutscher Kindergarten. Die Kinder gehen später allerdings in Apenrade zur Schule. Aubek im Süden der Gemeinde ist Standort einer Nachschule.

Sehenswürdigkeiten

Die romanische Nikolaikirche gilt als eine der schönsten im gesamten Schleswiger Land. Sie besteht aus Schiff und Chor sowie später hinzugefügten Kreuzarmen, Sakristei, Vorhalle und einem eindrucksvollen gotischen Turm, der dem im Nordwesten des alten Herzogtums vorherrschenden Törninglehn-Typus ähnelt. Berühmtestes Ausstattungsstück ist der spätgotische Flügelaltar, der an Größe sogar die Altäre der benachbarten Stadtkirchen übertrifft.

Das Loitland ist überreich mit eindrucksvollen Bauernhöfen ausgestattet, von denen nicht wenige die im übrigen Schleswig ungewöhnliche Vierflügelform zeigen. Viele wurden in den letzten Jahren restauriert. Auch in Loit Kirkeby gibt es einige eindrucksvolle Reetdachbauten.

Das zweitgrößte und am weitesten östlich gelegene Dorf Barsmark weist ein nahezu vollständig erhaltenes historisches Ortsbild aus eindrucksvollen Vierseithöfen, aber auch kleineren Katen- und Insthäusern auf, denen nur wenige jüngere Bauten gegenüberstehen. Im September beeindruckt die Allee aus alten Mehlbeerbäumen, die sich entlang der Hauptstraße des langgestreckten und relativ locker bebauten Dorfes zieht.

In der Nähe von Stollig liegt die alte Wassermühle Knapp. Das Restaurant wurde vor einigen Jahren im alten Stil restauriert und zählt heute wieder zu den bekanntesten Gaststätten im Landesteil. Unweit von hier lag eine Station der Apenrader Kreisbahn. In der Nähe wird die Landstraße nach Stollig und Loit-Kirkeby (Stennevej) von einem vorbildlich erhaltenen Viadukt überspannt, einem der schönsten Denkmäler der alten Kleinbahn.

In der alten Wassermühle Rundemühle (Rundemølle) im Norden der Landschaft befindet sich ein kleines Heimatmuseum. Oberhalb der Schlucht liegt ein Parkplatz, von dem man den wohl schönsten Ausblick im ganzen Landesteil hat.

Das Hügelland verfügt über eine außergewöhnliche Fülle an Naturschönheiten. Dazu gehören die teilweise recht steilen Hügel, mehrere Bachschluchten, regelrechte Hohlwege, Wälder und Strände. Auch die Bahntrasse ist teilweise als besonders schöner Rad- und Wanderweg erhalten (Knappstien). Ein besonderes Naturerlebnis ist schließlich die Insel Barsö.

Entlang der Ostseeküste gibt es mehrere Badestrände, von denen die bei Loddenhøj und Scharref (Skarrev) die bekanntesten sind.

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