Lünerseefabrik

Lünerseefabrik
Wappen Karte
Wappen von Bürs
Bürs (Österreich)
DEC
Bürs
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Vorarlberg
Politischer Bezirk Bludenz (BZ)
Fläche 24,62 km²
Koordinaten 47° 8′ N, 9° 48′ O47.1333333333339.8570Koordinaten: 47° 8′ 0″ N, 9° 48′ 0″ O
Höhe 570 m ü. A.
Einwohner 3.028 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 123 Einwohner je km²
Postleitzahl 6706
Vorwahl 05552
Gemeindekennziffer 8 01 06
AT341
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Dorfplatz 5
6706 Bürs
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Helmut Zimmermann (SPÖ)
Gemeinderat (2005)
(24 Mitglieder)
14 SPÖ, 9 ÖVP
1 FPÖ,
Lage der Gemeinde Bürs
Karte
Bürs – Dorfkern von Norden gesehen
Bürs – Dorfkern von Norden gesehen

Bürs ist eine Gemeinde auf 570 Metern Höhe und gehört zum Bezirk Bludenz in Vorarlberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Gemeindegebiet liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, in einer Höhe von 555–2643 m ü. M. und hat eine Fläche von 24,6 km². 46,0 % der Fläche sind bewaldet, 16,0 % der Fläche Alpen.

Politik

Der Gemeinderat besteht aus 24 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2005 ist:

  • SPÖ: 14 Sitze,
  • ÖVP: 9 Sitze,
  • FPÖ: 1 Sitz.

Bürgermeister ist Helmut Zimmermann (SPÖ).

Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 3.105.414 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 7.120.119 €. Der Schuldenstand betrug 2001 4.867.961 €.

Geschichte

Das Dorf „Puire“ mit Kirche wurde bereits um 820-830 erwähnt. Im Mittelalter dürfte in Bürs auch Eisenbergbau eine gewisse Rolle gespielt haben (1355 urkundlicher Hinweis auf den „Ysenberg zu Bürs“). Im Gebiet von Bürs waren auch zwei Burgen entstanden, die Feste Bürs (um 1405 zerstört) und die Burg Holenegg (später Schloss Rosenegg).

1548 wurde Bürs durch Abtrennung von Bludenz selbständige Gemeinde. Zu diesem Zeitpunkt gehörten auch noch die heute selbständigen Gemeinden Bürserberg und Brand zum Gemeindegebiet. Der Ort war früher wiederholt von Hochwasserkatastrophen betroffen, z. B. 1762 und 1910 durch den Alvierbach.

Ab 1804 führten große Murenabgänge im Schesatobel zum größten Murbruch Europas; der Abriss ist heute noch weithin sichtbar. Durch umfangreiche Wildbachverbauungen seit der Jahrhundertwende ließen sich die Gefahren soweit eindämmen, dass sich die Besiedlung nach 1950 zum Schesatobel hin ausdehnen konnte. Zwischen 1951 und 1991 hat sich der Häuserbestand von Bürs mehr als verdoppelt.

1969 entstand auf Bürser Gemeindegebiet ein Teil der Arlbergschnellstraße. In den siebziger Jahren erhielt der Ort eine neue Pfarrkirche, ein Schul-, ein Sport- und ein Einkaufszentrum, 1987 ein neues Gemeindezentrum. 1991 Neuanlage der Brandnerstraße als Ortsumfahrung.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2006 3.005
2001 3.115
1991 2.954
1981 2.799
1971 2.775

Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 3.162 Einwohnern. Der Ausländeranteil lag 2002 bei 14,5 %.

Wirtschaft

Durch Vermurung der besten Böden auf dem Schesatobel-Schwemmkegel wurde die Landwirtschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts hart betroffen. Die Ansiedlung von Industrie war daher gerade zu dieser Zeit sehr willkommen. 1826 Gründung der Spinnerei Getzner, Mutter & Cie.; inzwischen weiterentwickelt mit Buntweberei und Gründung von Getzner-Chemie. Entwicklung zum relativ wohlhabenden Industriedorf auch durch Ansiedlung mehrerer kleinerer Industrie- und Gewerbebetriebe verschiedener Branchen im ursprünglichen Weideland zwischen Bludenz und Bürs. Außerdem Vermehrung der Handelsgeschäfte (seit 1976 mit Interspar). Im Elektrizitäts-Fernverkehr ist Bürs mit zwei Umspannwerken ein Hauptknotenpunkt.

Am Ort gab es im Jahr 2003 74 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 1.012 Beschäftigten und 123 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.379.

Landschaftliche Besonderheiten

Bürser Schlucht

In der teilweise durch einen Wandersteg erschlossenen Bürser Schlucht am Eingang des Brandnertales kann eine einzigartige eiszeitliche Landschaftsgestaltung (Bürser Konglomerat, Moränen, Findlinge) besichtigt werden. Das Berggebiet hat noch einen weitgehend unversehrten Charakter und eine ungewöhnliche Biotopvielfalt (z. B. Großbiotope Ochsenälpele-Nonnenalpe und Sarotlatal).

Sport

Der grösste und bekannteste Sportclub in Bürs ist der ISB SK Bürs, ein 1971 gegründeter und ca. 300 Mitglieder zählender Fussballclub.

Bemerkenswerte Bauten

Kirchen

Gotischer Hochaltar in der Martinskirche
Pfarrkirche St. Martin
1347 wurde hier die erste Kirche erbaut und um 1480 erfolgte ein Neubau, von dem noch der Chor erhalten ist. Dieser gotische Bau des 15. Jahrhunderts wurde 1768 barockisiert und nach einem Brand 1843 wurde das Langhaus angebaut und verlängert.
Der Hochaltar ist ein neugotischer Aufbau (1886) mit Teilen des ehem. spätgotischen Flügelaltares von 1480.
Die Kreuzwegstationen stammen von Josef Anton Bertle aus Schruns (1846).
Pfarrkirche zu Maria, Königin des Friedens (Friedenskirche)
Diese Kirche im Siedlungsgebiet im Westen des Dorfes wurde erbaut 1968 bis 1973 nach Plänen von Walter Moser.

Bauten

In Bürs stehen einzelne bemerkenswerte Walgauhäuser und auch alte Doppelhäuser sowie Industriebauten des 19. Jahrhunderts (Spinnerei und Weberei der Textilwerke Getzner sowie Arbeiterwohnhäuser).

Schloss Rosenegg
Hauptartikel: Burg Rosenegg (Walgau)
Diese mittelalterliche Burganlage wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut.
Während des Appenzellerkriegs wurde die Burg 1405 zerstört und snschließend wiederaufgebaut. Sie verfiel jedoch noch vor 1600.
In den Jahren 1898 bis 1900 kam es zu einem Wiederaufbau des Bergfriedes im neugotischen Stil und 1939 erfolgte ein neuerlicher Um- und Ausbau.
Lünerseefabrik
Spinnereigelände in Bürs
Die Spinnerei liegt am Ortseingang, zwischen Zimbapark und Lünerseepark.
Das Gebäude wurde 1836/38 erbaut, 1850 und 1856/57 erweitert. Dieser sechsgeschossige Industriehochbau beheimate bis in die 1980er Jahre die Spinnerei und Weberei der Firma Getzner, Mutter & Cie und der Betrieb wurde 1985 stillgelegt.
Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Die Fassadengestaltung mit 20 Fensterachsen an der Längsseite und 4 an der Querseite entspricht der damaligen einfachen Industriebauweise – mit glatten Putzflächen und kleingesprossten barockisierenden Holzfenstern.
Heute ist in diesem Areal ein Gewerbepark errichtet – der Fabriksschornstein wurde als industrielles Signal erhalten und durch eine Lichtinstallation der Künstlerin Brigitte Kowanz neu interpretiert.

Ortsansichten

Weblinks



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