M2HB

M2HB
Browning M2
Browning M2 HB
Hersteller: RAMO Defence, General Dynamics, FN Herstal und weitere Lizenzbauer
Kaliber: 12,7 x 99 mm (.50 US / .50 BMG
Länge: 1651 mm
Lauflänge: 1143 mm
Züge: 8 rechts
Masse: 38,14 kg
Dreibein: 19,86 kg
komplett: 58 kg
Munition: Metallgurt mit 110 Schuss
Kadenz: 600 Schuss/Minute
Reichweite: 6800 m
V0: 895 m/s
Browning-M2-Maschinengewehr auf einer Ausstellung im Yad la-Shiryon Museum, Latrun, Israel

Das Browning M2 ist ein schweres Maschinengewehr und wird in verschiedenen Ausführungen von vielen Streitkräften der Welt eingesetzt. Die neuesten Versionen des M2 sind das M2 HQCB und M3M. Beim österreichischen Bundesheer ist es als überschweres Maschinengewehr (üsMG) klassifiziert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Waffe ging aus den Erfahrungen des US-Militärs im Ersten Weltkrieg hervor. Hier musste man sich gegen gepanzerte Fahrzeuge wehren, hatte aber nicht die geeigneten Waffen dafür. Dieses sollte sich ändern, als Colonel John Parker, ein Offizier der MG-Schule der US-Armee in Frankreich, auf französische 11-mm-Munition aufmerksam wurde, die von den Franzosen gegen gepanzerte Ziele und Aufklärungsballons eingesetzt wurde.

Die französische Munition wurde aber als zu leistungsschwach beurteilt, so wurde John Moses Browning mit der Entwicklung eines überschweren Maschinengewehrs beauftragt, die Winchester Repeating Arms Company (New Haven, Connecticut) sollte die dafür geeignete Munition entwickeln. Nach einigen Quellen sollen Browning und Winchester zu dieser Zeit bereits an einer derartigen Waffe ähnlicher Konzeption gearbeitet haben, als der offizielle Auftrag erteilt wurde, jedoch handelte es sich hierbei noch um das Kaliber .30 in einer stärkeren Version der Patrone .30-06.

Die ersten Tests im Oktober 1918 zeigten nicht alle gewünschten Resultate – insbesondere war die Geschossgeschwindigkeit zu gering und die Waffe nur schwer zu kontrollieren – trotzdem wurden 10.000 Stück des Modells Browning M1918 (Kaliber .30-06, mit Wasserkühlung) von der US-Armee bestellt. Erst nachdem eine deutsche Panzerbüchse (Tankgewehr Modell 18) mit Munition im Kaliber 13 mm erbeutet wurde, gelang es, eine Munition mit ausreichenden Leistungen zu entwickeln, um die damals üblichen Panzerungen zu durchschlagen. Es handelte sich dabei um die noch heute produzierte Patrone .50 US Browning M2.

Das neue Maschinengewehr wurde ab 1921 produziert, mehrmals überarbeitet und erst 1933 in seiner endgültigen Version übernommen. Die eingeführten Versionen waren: M1921, M1921 A1, M2 und M2 HB. Im Unterschied zum M2 hat die HB-Variante (engl. heavy barrel = schwerer Lauf) einen längeren Lauf. Der Lauf ist nur bei der Standardversion mit einem gelochten Mantel umgeben, um die Kühlung zu verbessern. Die Maschinengewehre wurden bei der Infanterie, auf Schiffen, auf Fahrzeugen und in Panzern sowie in Flugzeugen eingesetzt.

Die luftgekühlte Version des M2 wurde während des gesamten Zweiten Weltkriegs als Bordwaffe von Flugzeugen mitgeführt. Hier kam es als fest eingebaute Version in Jagdflugzeugen oder als Defensivbewaffnung in Drehtürmen oder -lafetten von Bombern zum Einsatz. Die wassergekühlte Version des M2 wurde vor allem als leichtes Flugabwehrmaschinengewehr verwendet. Den Lauf umhüllte ein Tank mit Kühlflüssigkeit, die aus Frostschutzgründen zu 60 % aus Wasser und zu 40 % aus Alkohol bestand. Die Kühlflüssigkeit zirkulierte im Inneren des Tanks und schützte das MG vor dem Überhitzen. Das MG wurde bei der US Navy 1942 durch die 20-mm-Oerlikon-Maschinenkanone ersetzt.

M2 HQCB und M3M

Die traditionelle Version des M2-Maschinengewehres blieb bis in die achtziger Jahre hinein bei der US-Armee und Streitkräften anderer Länder im Einsatz. Die belgische Firma Herstal (früher besser als Fabrique Nationale oder FN Herstal bekannt) entwickelte in den siebziger Jahren die modernisierte Version M2 HQCB. Die Modernisierung des M2 war notwendig, um einen kostengünstigen Kompromiss zwischen den schweren Maschinengewehren und den sowohl bei der Herstellung als auch bei der Munition teureren Maschinenkanonen zu erreichen. Bei der neuen Version wurde es möglich, den Lauf innerhalb von Sekunden zu wechseln, da für das Lösen und Befestigen jeweils nur zwei Handgriffe nötig waren und der Lauf auch nicht justiert werden musste. Unterschiede gibt es ansonsten in dem zusätzlichen Transportgriff, einer Hartverchromung des Laufes zur Erhöhung der Lebensdauer und einigen kleineren Änderungen. FN Herstal lieferte sogar ein Set, um alte M2 nachrüsten zu können.

Seit 2001 ersetzen die amerikanischen Streitkräfte ihre alten M2HB und HQCB durch das neue M3M, eine weiter modernisierte Version von FN Herstal.

Technik

Metallgurtglieder- und Patronenhülsenülsenauswurf beim Abfeuern des M2

Das M2 ist ein Rückstoßlader mit kurz zurückgleitendem Lauf (etwa 20 mm) und verriegelt über einen Horizontalblockverschluss mit Fallriegel. Die Patrone zündet bereits, wenn sich die Waffe noch schließt. Hierdurch und durch einen hydraulischen Dämpfer werden Teile des Rückstoßes ausgeglichen. Wegen dieses frühen Zündens ist es sehr wichtig, den Verschlussabstand genau einzustellen. Ebenfalls ist das M2 ein Mehrlader. So wird der Verschluss nach jedem Schuss in hinterer Position gehalten. Um das M2 als Maschinengewehr nutzen zu können, gibt es eine Art Spange, mit der der Verschlusslösehebel ständig gedrückt werden kann und somit den Verschluss ständig entriegelt. Dies ermöglicht erst Dauerfeuer. Die geringe Kadenz ist auf die Munition zurückzuführen. Aufgrund der hohen Durchschlagsleistung (auf 500 m bis zu 34 mm Panzerung) verlangt diese eine stabile Konstruktion der Waffe.

Verwendung

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das M2 von der US Army vielseitig eingesetzt. Der Infanterie diente es als schweres Maschinengewehr, bei den Panzerstreitkräften fand es Verwendung als Flugabwehr-MG, bei der Navy wurden es ebenfalls als Flugabwehr-MG benutzt; insbesondere bei den PT-117 Torpedobooten wurde es schnell zu einer von den Japanern gefürchteten Abwehrwaffe.

Viele US-Jagdmaschinen wie die P-38 Lightning benutzten das M2 als Hauptbewaffnung. Bei den US-Bombern wurde es zur Verteidigung gegen feindliche Jäger eingesetzt. Der B-17-Bomber, der den Beinamen „Flying Fortress“ (dt.: Fliegende Festung) erhielt, besaß ab der E-Version 13 Stück M2-Brownings, was den Bomber für Jäger der Achsenmächte zu einem schwer zu bekämpfenden Gegner machte.

M2HB auf einem HMMWV

Das M2 wird in vielen Varianten eingesetzt. So gibt es beim US-Militär zwölf Bezeichnungen für die Waffe, je nach Einsatzgebiet und Version. So findet sich das M2 als Hubschrauberbewaffnung am OH-58 Kiowa Warrior in den sogenannten Gunpods, als Bordschützenbewaffnung unter der Bezeichnung GAU-18/A, auch bekannt unter M3M von FN im HH-60G Pave Hawk der US Air Force.

In Deutschland ist das M2HB unter der Bezeichnung MG50-1 vergleichsweise selten vorzufinden. Unter anderem dient es auf einzelnen Fregatten und besonders Schnellbooten der Marine als Nahbereichswaffe und beim Heer beim KSK als Hauptwaffe auf dem Serval. Mit dem Einsatz in der Operation Enduring Freedom wurde das M3M als Hubschrauberbewaffnung eingeführt und befindet sich seitdem bei der deutschen Marine und beim deutschen Heer im Einsatz. Ursprünglich fand es als Bordbewaffnung des M47 und M48 Patton-Panzers Eingang in die Bundeswehr, die es auch zu Anfang als Vierlings-Fla-Geschütz einsetzte.

Insgesamt gibt es ungefähr 20 Staaten, die das M2 nutzen, darunter fallen Österreich, Luxemburg, Schweiz, Dänemark, Norwegen, Israel, Italien, Japan, Südkorea und Vietnam.

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