- MAD-Zeitschrift
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MAD, Zeitschrift für Materialien, Analysen, Dokumente war eine anarchistische Publikation die von 1971 bis 1973 veröffentlicht wurde und später den Untertitel Anarchistische Hefte bekam. Herausgeber war die Gruppe Föderation Neue Linke (FNL) in Hamburg.
Geschichte
Die Hamburger Gruppe Föderation Neue Linke die sich als Föderation autonomer, anarchistischer Stadtteil- und Basisgruppen sah, veröffentlichte 1971 die erste Ausgabe von MAD. Nachdem die FNL eingestellt war, bekam die Zeitschrift den Untertitel Anarchistische Hefte; sie war die Basis für die Verlagsgründung. Die erste Ausgabe hatte zum Inhalt die internationale Lage der Radikalen und autonomen Klassenkämpfe unter dem in den 1960er Jahren bekannten Ausruf: Dranbleiben, einmal klappts bestimmt. Die Herausgeber waren der Meinung das eine Verbindung von Revolution und Poesie durchaus möglich sei; das der Neo-Anarchismus mit dem Surrealismus und dem Dadaismus zusammengeführt werden sollte. Publiziert wurden Artikel über die Situationisten; über Taktiken und Strategien der Betriebskämpfe und anarchistische Propagandatexte. Außer in libertären Gruppen fand MAD ebenfalls in der Alternativbewegung der 1970er Jahre Verbreitung. Hiermit wollte das MAD-Kollektiv das theoretische Wissen und die Erfahrungen mit dieser Zeitschrift weitergeben. In den Jahren 1968 und 1969 beteiligten sich nicht nur Studenten, sondern auch Schüler und Jungarbeiter bei den Demonstrationen und Diskussionen. In Hamburg bestanden zu dieser Zeit anarchistische und zum Anarchismus tendierende Gruppen zu denen u.a. auch Uwe Timm gehörte. Es fanden regelmäßige Treffen libertärer Gruppen statt.
Die einzelnen Ausgaben von MAD erschienen mit jeweiligen Themenschwerpunkten; Nr. 1: Theorien der Rätebewegung; Nr. 2: Solidarität mit dem Georg von Rauch-Haus; Nr. 3: Über die Gewalt und Nr. 4/5: Kritik des Bolschewismus. Mit diesen Themen sollten Materialien und Analysen zur Propaganda erstellt werden. Lutz Schulenburg, M. K. Markunin und Pierre Gallissaires bildeten die Redaktion und gaben außerdem zu den Themen „Knast“, „Pariser Mai“ u.a. die MAD-Falttexte und das MAD-Zirkular [1] heraus. Ein Flugblatt [2] mit dem Titel Ratgeb das zur Betriebsspionage aufrief wurde konfisziert. Die gleichnamige deutschsprachige satirische Zeitschrift „MAD“ ging gegen die Anarchistischen Hefte gerichtlich vor, was sich nachteilig für die Zeitschrift auswirkte. Mit der Doppel-Nr. 4/5 1973 stellten die Anarchistischen Hefte ihr Erscheinen ein. Nachfolger war die Zeitschrift Revolte (1973 - 1982). Bis zur Ausgabe 6, 1973, hatte sie den Untertitel Anarchistische Zeitschrift. In der Edition Nautilus von Hanna Mittelstädt und Lutz Schulenburg erschien Revolte von 1977 bis 1982. Der Inhalt sollte vorbehalten sein für Diskussionen über theoretische und praktische Problemansätze. Die libertäre Publikation Die Aktion (Nautilus), Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst wird seit 1981 von der Edition Nautilus verlegt.
Weblinks
- MAD im Archiv der Bibliothek der Freien
- Kurzinformation über die Zeitschrift MAD in der Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus
- Interview von Bernd Drücke mit L. Schulenburg und H. Mittelstädt in Graswurzelrevolution Nr. 292, Oktober 2004
Quelle
- ↑ Kurzinformation über die MAD-Falttexte in der Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DaDa). Abgerufen am 29. April 2009
- ↑ Kurzinformation in der Dada. Abgerufen am 29. April 2009
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