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Das ADM-160 Miniature Air Launched Decoy (MALD) ist eine in der Entwicklung befindliche Radarköderdrohne des US-Konzerns Raytheon.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Radarköderdrohnen werden eingesetzt, um die Effizienz der feindliche Luftabwehr zu verringern. Zu diesem Zweck besitzt eine solche Drohne ein sogenanntes Signature Augmentation System (SAS), welches in der Lage ist, den Radarquerschnitt der Drohne um ein vielfaches zu steigern. Des Weiteren soll MALD in der Lage sein das genaue Radarprofil eines Kampfflugzeuges oder Bombers zu simulieren. Folglich sieht eine MALD-Drohne auf dem Radar aus, wie ein normales Kampfflugzeug (z.b. F-16 oder F-15). Diese Eigenschaft eröffnet vielfältige Möglichkeiten, um die feindliche Luftabwehr zu schwächen und zu täuschen. So kann man mit MALD-Drohnen feindliche Jäger von den eigenen Flugzeugen weglocken, wodurch diese ungehindert ihre Ziele erreichen können. Auch lässt sich die feindliche Luftabwehr mit MALD-Drohnen „sättigen“, d.h. man bietet dieser mehr Ziele an, als es bekämpfen kann. Diese Sättigung kommt den eigenen Flugzeugen zugute, da diese nun gar nicht oder nur eingeschränkt bekämpft werden können.
Entwicklung
Der Vorgänger der MALD-Drohne ist die ADM-20 Quail-Drohne, welche 1978 außer Dienst gestellt wurde. Die Entwicklung von MALD begann Mitte der 1990er-Jahre, als Teledyne Ryan und andere Unternehmen um Vorschläge für einen kleinen, luftgestarteten Täuschkörper gebeten wurden. Im Mai 2003 wurde der Konzern Raytheon von der US Air Force als Produzent ausgewählt, die Leitung des Projekts obliegt der DARPA. Bis heute (Februar 2008) waren 33 von 35 Flugtests erfolgreich, welche seit Juni 2007 durchgeführt werden. Des Weiteren wurde Raytheon im April 2008 beauftragt, die Entwicklung der MALD-J Variante zur aktiven Radarstörung bis 2011 abzuschließen. Inzwischen wurde das Programm vom US-Verteidigungsministerium verifiziert, sodass die Vorserienproduktion 2008 beginnen wird. Im Januar 2009 bekam Raytheon 12 Mio. US$ zur Verfügung gestellt, um Studien zu einer verbesserte „Block II“-Variante durchzuführen, welche über einen neuen Datenlink und erhöhte Abstrahlleistung verfügen soll.
Aktuell liegt eine Bestellung über 1.500 MALD's zu einem angepeilten Stückpreis von ca. 30.000 US$ vor. Die Auslieferung von mindestens 96 Vorserienmodellen soll bis Ende 2009 abgeschlossen sein. Am 17. März 2009 akzeptierte die US Air Force die ersten Kleinserienmodelle.
Technik
Die Drohne wird von einem sehr kleinen TJ-50 Turbojet mit 0,22 kN Schub angetrieben, welches ein Produkt des DARPA Small Engine Advanced Program ist und von Hamilton Sundstrand geliefert wird. Kern der Drohne ist das SAS (Signature Augmentation System), welches für das Radar beinahe jedes beliebige Flugzeug simulieren kann. Aufgrund der modularen Elektronik ist es auch möglich, andere Nutzlasten wie z.b. aktive Radarstörer einzubauen. Zur Navigation verwendet MALD ein gekoppeltes GPS/INS-System. Es lassen sich des Weiteren bis zu 256 Wegpunkte vor dem Start festlegen. MALD kann aufgrund seiner Schwenkflügel von beinahe jedem US-Flugzeug eingesetzt werden, sogar von der F-22 (intern).
Technische Daten
Raytheon ADM-160 Miniature Air Launched Decoy
Kenngröße Daten Länge 2,85 m Breite 0,50 m Höhe 0,39 m Spannweite 0,0 - 1,71 m (Schwenkflügel) Startgewicht ca. 115 kg Geschwindigkeit bis Mach 0,9 Dienstgipfelhöhe >10.670 m Lenkung GPS, INS Reichweite ca. 900 km Belastbarkeit >2g Antrieb Hamilton Sundstrand TJ-50 mit 0,22 kN Schub SAS-Frequenzbereich ca. 0,03 - 30 GHz Weblinks
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