ME-08

ME-08
Herceg Novi
Херцег Нови
Wappen fehlt
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Herceg Novi (Montenegro)
DEC
Basisdaten
Staat: Montenegro
Koordinaten: 42° 27′ N, 18° 32′ O42.45305555555618.5322222222225Koordinaten: 42° 27′ 11″ N, 18° 31′ 56″ O
Höhe: m ü. A.
Einwohner: 12.739 (2003)
Kfz-Kennzeichen: HN
Struktur und Verwaltung
Webpräsenz:
Blick von der Festung

Herceg Novi (kyrillisch Херцег Нови; ital. Castelnuovo) ist eine Stadt im Westen Montenegros mit etwa 12.700 Einwohnern. Es liegt an der Adria und am Eingang der Bucht von Kotor. Der Ort ist vor allem für den Tourismus bedeutend.

Bekannt ist das Kurzentrum "Dr. Simo Milosevic", das den leicht radioaktiven Meeresschlamm als Grundlage für vielfältige Therapien verwendet.

Die Stadt ist terrassenförmig angelegt, Mittelpunkt ist der 3 Kilometer lange Spazierweg "Pet Danica", auf dessen Meerseite sich der über 2 Kilometer lange, meist betonierte Strand befindet. Gesäumt wird der Spazierweg von unzähligen Restaurants und Verkaufsständen, sowie diversen Diskotheken und Hotels. Der Kurbetrieb hält das ganze Jahr an, etwa Mitte Juni strömen die Sommergäste nach Herceg Novi.

Es gibt außerdem eine sehenswerte Altstadt. Besonders in letzter Zeit ist Herceg Novi zum Ziel des Massentourismus geworden. Diese Entwicklung hat dem Ruf der Stadt als Urlaubsziel geschadet. Eines der bekanntesten Hotels ist das Hotel "Plaza". Für einen Badeurlaub scheint Herceg Novi nicht gut geeignet, doch die Landschaft der Umgebung und die Altstadt sind sehr reizvoll.

Schönere Bademöglichkeiten gibt es an der Ostseite von Herceg-Novi, wo die Orte Meljine, Zelenika und Bijela sich an der Küste erstrecken und auch zur Popularität des Wasserballs in der Region beitrugen. Der heimische Klub PVK Jadran Herceg Novi wurden mehrmals Meister Jugoslawiens und Montenegros und standen 2004 im Finale der Euro League.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Strand

Gemäß Volkszählung 2003 betrug die Einwohnerzahl insg. 33.971. Davon waren:

Geschichte

Castelnuovo (um 1700)
Kirche

Der Ort wurde 1382 als Sveti Stjepan vom bosnischen König Tvrtko I. gegründet, der sich einen eigenen Hafen verschaffen wollte, damit er nicht mehr auf die autonomen Handelsstädte Dubrovnik und Kotor angewiesen wäre.

Der bis heute gebräuchliche Name Herceg Novi erinnert daran, dass die Stadt im 15. Jahrhundert dem Herzog Stjepan Vukčić Kosača gehörte, von dessen Titel sich auch der Name der Herzegowina herleitet. Herceg Novi ist die jüngste Stadtgründung im Adriaraum, wo die meisten Städte auf die Antike zurückgehen und nur ganz wenige im Mittelalter hinzukamen. Wenn auch eine slawische Gründung, so erhielt Herceg Novi doch Kommunalstatuten, die denen der alten Städte glichen und damit von der römischen Rechtstradition geprägt waren (z.B. Budva oder Bar).

Als einziger fester Ort an der Bucht von Kotor fiel Herceg Novi nach 1420 nicht an die Venezianer; vielmehr wurde die Stadt 1482 von den Türken eingenommen, als diese die Herzegowina eroberten. In ihrem Besitz blieb Herceg Novi mit einer Unterbrechung (1538/1539) bis zum Großen Türkenkrieg (1683–1699). 1687 konnte Gerolamo Cornaro, der Provveditore generale von Dalmatien, „Castelnuovo“ (so jetzt genannt) für die Republik Venedig erobern. Die „Serenissima“ schlug ihre Neuerwerbung zum so genannten Venezianischen Albanien, das von Cattaro aus verwaltet wurde.

Nach dem Fall der Markusrepublik (1797) und wechselnden Herren zu Zeiten der Napoleonischen Kriege kam der Ort, der weiterhin Castelnuovo genannt wurde 1815 für ein Jahrhundert unter österreichische Herrschaft und wurde 1919 Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Erst seit diesem Zeitpunkt galt wieder der Name Herceg Novi.

Im Zweiten Weltkrieg zunächst italienisch (1941–1943) dann deutsch besetzt, wurde die Stadt am 28. Oktober 1944 von den kommunistisch-jugoslawischen Partisanen erobert und unmittelbar danach zur Teilrepublik Montenegro geschlagen.

Persönlichkeiten

  • Gottfried von Banfield‎, österreichischer Offizier
  • Der Filmregisseur Emir Kusturica verbringt seit vielen Jahren seine Ferien in Herceg Novi. Er hat dort in einem alten Bahnhof das Kulturzentrum Zhalo eingerichtet, das auch das Kino Aurora betreibt.[1]

Einzelnachweise

  1. Homepage von Kusturica mit Hinweis auf Herceg Novi

Literatur

  • Ratomir Rade Radanović: Herceg Novi. 1918 - 1945. (=Edicija "Hronika gradova". 7). Beograd [u.a.] 2005. ISBN 86-7596064-6
  • Tomo Krstov Popović: Herceg-Novi. Istorijske biljeske. Bd.1: 1382-1797. Herceg-Novi 1924.
  • Nicolo Barnaba Gjonovic: Castelnuovo (Hercegnovi). Topographisch geschichtl. Beschreibung. Graz 1902.

Weblinks


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