MK-21

MK-21
Debar
Дебар
Dibra
Wappen von Debar
Debar (Mazedonien)
DEC
Basisdaten
Staat: Mazedonien
Koordinaten: 41° 31′ N, 20° 32′ O41.52472222222220.527777777778145Koordinaten: 41° 31′ 29″ N, 20° 31′ 40″ O
Höhe: 145 m ü. A.
Fläche: 85 km²
Einwohner: 19.542 (2002)
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+389) 046
Postleitzahl: 1250
Kfz-Kennzeichen: OH
Struktur und Verwaltung (Stand: BDI)
Gemeindeart: Opština
Gliederung: keine
Bürgermeister: Argëtim Fida (DUI-BDI)
Webpräsenz:
Stausee mit Stadt im Hintergrund
Stausee (1986)

Debar (mazedonisch: Дебар, albanisch: Dibra/Dibër) ist der Hauptort der politischen Gemeinde Debar, im Westen Mazedoniens.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2002 waren von 19.542 Einwohnern 11.348 Albaner (62 %), 3.911 Mazedonier (18,8 %), 2.648 Türken (11 %) und 1.080 Roma (6,4 %). Albaner, Türken und rund ein Drittel der Roma sind Muslime. Auch ein Großteil der Mazedonier in und um Debar sind Muslime, sogenannte Torbeschen.

Geographie

Die Stadt liegt auf einem Hügel oberhalb des Debarsko Ezero/Liqeni Dibres (Debar-See), der den Schwarzen Drin staut, in einer gebirgigen Region, die ebenfalls den Namen Debar/Dibra trägt. Bis zur albanischen Grenze sind es nur sieben Kilometer. Die Region bietet außer einigen Minen, Wasserkraftwerken und bescheidenem Tourismus kaum Arbeitsplätze, so dass viele Menschen in Mitteleuropa Arbeit suchten.

Infrastruktur

Die Straßen nach Debar sind 2008 neu asphaltiert und verbreitert worden. Die aus Gostivar herführende Straße ist ebenfalls neu asphaltiert. Die andere Strecke aus Struga ist schlecht und wird wenig befahren. Eine Zollstation an der Grenze zu Albanien ist etwa zwei Kilometer von Debar entfernt. Von dort führt eine Straße nach Peshkopia und eine durch die Berge über Burrel nach Tirana, die zurzeit ausgebaut wird. Auch eine Zugverbindung soll in ferner Zukunft Debar mit Tirana und Skopje verbinden.

Geschichte

Erstmals wird Debar im 5. Jahrhundert v. Chr. von Herodot als Ort Dober erwähnt. Im 1. Jahrhundert erwähnt auch Strabon den Ort. Dieser erwähnt den illyrischen Stamm der Doberer, welcher in der Region von Dober siedelte. Ptolemäus beschriftet auf einer seiner Karten den Ort Doberus/Dober, welcher vom illyrischen Stamm der Doberer besiedelt wird ebenfalls Archäologische Ausgrabungen haben gezeigt, dass das antike Dober der Vorgänger der heutigen Stadt Debar ist. Etymologisch gesehen, ist das Wort Debar/Dibra vom illyrischen Dober abgestammt. Debar war in seiner Region ein bedeutender Handelsort. Debar war zur römischen Zeit eine kleine Stadt an einer Römerstraße mit dem Namen Deborus. In byzantinischer Zeit wurde eine Burg errichtet. Im Jahr 1502 ist die Stadt unter den Namen Dibri von Felix Petancic erwähnt.

Die Feier des Exarchen Josef I. im Jahre 1902

Zu einem regionalen Zentrum mit großem Markt und vielen Läden entwickelte sich der Ort während der osmanischen Herrschaft. In diese Zeit fällt auch die Entstehung der Kunstschule von Debar, die vor allem für ihre Holzschnitzereien und Ikonostase berühmt ist. Im 15. Jahrhundert hatte der türkische Feldherr Hajredin Pasha versucht, Debar anzugreifen und die Stadt einzunehmen. Dieser Krieg wird im bekannten albanischen Lied Hajredin Pasha besungen, das zuletzt von Sinan Hoxha und Ermal Fejzullahu aufgenommen wurde. Die Osmanen verloren den Kampf gegen die Albaner auf den Fusha e Korabit und 12.000 Türken waren Opfer des blutigen Krieges. Weitere 1000 wurden in Debar ansässig. Debar war Zentrum des Bulgarisches Exarchats, das hier für die bulgarische Bevölkerung ein Gymnasium und drei Grundschulen leitete.[1] Anfang des 20. Jahrhundert sind mehrere Aufstände gegen den Sultan bekannt. In dieser Zeit beträgt die Einwohnerzahl um die 15.000, wobei die Albaner die Mehrheit stellten [2].

Nach der Ausrufung der albanischen Unabhängigkeit im November 1912 war die Mehrheit der Bürger für die Zugehörigkeit ihrer Stadt zu diesem neuen Staat. Serbien konnte aber bei den Großmächten durchsetzen, dass Debar wie das gesamte albanischsprachige Gebiet der heutigen Republik Mazedonien unter seine Herrschaft kam. Deshalb kam es 1912/13 in der Region von Debar zu heftigen Aufständen zwischen den albanischen Einwohner Debars gegen die jugoslawische Regierung. Durch die Lage unmittelbar an der Grenze wurde Debar vom größten Teil seines Hinterlands auf der albanischen Seite abgeschnitten. Während des Zweiten Weltkrieges schlug Italien 1941 das Gebiet dem von Italien besetzten Albanien zu. Seit 1944 gehörte die Stadt zur jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien und seit 1991 zur unabhängigen Republik Mazedonien.

Sehenswürdigkeiten

Das Kloster Sveti Jovan Bigorski in der Nähe von Debar

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann I. Debranin (1018–1037), Erzbischöf von Ohrid
  • Eqrem Basha (* 1948), albanischer Schriftsteller
  • Fuad Dibra (1886-1944), albanischer Nationalist[3]


Siehe auch

Liste der Gemeinden Mazedoniens

Einzelnachweise

  1. D.M.Brancoff: La Macédoine et sa Population Chrétienne. Paris, 1905, р.152-153.
  2. Васил Кънчов. „Македония. Етнография и статистика“. София, 1900, стр.259.
  3. Fuad Dibra und seine Taten

Weblinks


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