MMSC

MMSC
Beispiel I - MMS-Bild
Beispiel II - MMS-Bild

Der Multimedia Messaging Service (MMS) ist als Weiterentwicklung von SMS (Short Message Service) und EMS (Enhanced Message Service) anzusehen und bietet die Möglichkeit, mit einem Mobiltelefon multimediale Nachrichten an andere mobile Endgeräte oder an normale E-Mail-Adressen zu schicken. Als MMS-Postkarte kann seit 2003 auch ein gedrucktes Endprodukt über die Briefpost versendet werden. MMS wird von 3GPP und OMA standardisiert.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang des MMS

Konnten beim Angebot Short Message Service (SMS) nur kurze (in der Regel 160 Zeichen), formatlose Textnachrichten verfasst werden, erlaubte EMS bereits das Erzeugen von längeren Nachrichten, die auch Formatierung (fettgedruckt, schräggestellt u. ä.) und kleinere Bilder (Emoticons) enthielten.

Mit MMS ist es nun möglich, nahezu beliebige Nachrichten mit multimedialem Inhalt zu verschicken. Eine Multimedia Message (MM) darf dabei aus beliebig vielen Anhängen beliebigen Typs bestehen. Damit ist es möglich, simple Texte, komplexe Dokumente, Bilder und sogar kurze Videosequenzen an einen oder mehrere Empfänger zu verschicken. Eine prinzipielle Größenbeschränkung gibt es nicht, allerdings können Endgeräte nur MMs mit einer maximalen, endgeräteabhängigen Größe verarbeiten. Aus diesem Grund versuchen die Netzbetreiber, den Inhalt der zu empfangenden MM im MMSC (Multimedia Messaging Center) an das empfangende Endgerät anzupassen. Diese Funktionalität wird Transcoding genannt und funktioniert z. B. über das Verkleinern von Bildern. Derzeit haben alle deutschen Netzbetreiber eine maximale Nachrichtengröße von 300 kByte implementiert.

Um zu beschreiben, wie die Multimediaelemente dem Empfänger angezeigt werden, wird die Beschreibungssprache SMIL verwendet. SMIL, ein XML-Format, definiert den Ablauf der Slideshow, also in welcher Reihenfolge, Anordnung und für wie lange die einzelnen Elemente dem Empfänger angezeigt werden.

MMS ist nicht kompatibel zu SMS oder EMS, Endgeräte müssen MMS explizit unterstützen. Aktuelle Endgeräte bieten meist optional oder fest eingebaut eine Kamera, um selbst Bilder oder Videos aufnehmen zu können.

Technisch baut MMS an vielen Stellen auf bestehende Standards auf: Die Übertragung der Daten erfolgt über GPRS, zur Kommunikation mit dem Endgerät wird WAP verwendet, die Spezifikation beinhaltet Schnittstellen zur Kommunikation mit E-Mail-Gateways und anderen MMSCs, die auf SMTP beruhen. Zur Kommunikation mit so genannten VAS (Value Added Services) wird SOAP benutzt. Die Kodierung des Nachrichtenbodies basiert auf MIME. Im Vergleich zu SMS ist MMS sehr viel stärker an E-Mail angelehnt.

In Deutschland wurden 2004 nach Angaben des Branchenverbandes VATM 116 Millionen Multimedia Messages verschickt (zum Vergleich, im gleichen Zeitraum wurden 23 Milliarden SMS-Nachrichten versendet). 21,5 % der deutschen Handybesitzer nutzen ihr Handy zum Versenden von Bildern per MMS.[1] MMS-Anwendungen liegen aber nur bei ca. einem Prozent der Dienste-Umsätze im Mobilfunkbereich, was u. a. am deutlich höheren Preis – meist das Vierfache einer SMS – liegen dürfte.

Handy-Konfiguration

Für den MMS müssen die mobilen Endgeräte entsprechend eingestellt werden. In der Regel werden Geräte, die direkt vom Mobilfunkbetreiber vertrieben werden, entsprechend vorkonfiguriert ausgeliefert.

Eingestellt werden müssen abhängig vom Mobilfunkbetreiber:

  • GPRS-Datendienst (APN)
  • WAP-Gateway (IP-Adresse)
  • MMS-Server (URL)
  • Bei manchen Netzbetreibern (z. B. E-Plus) funktioniert der MMS-Empfang erst, nachdem selbst eine verschickt wurde.

Protokolle

In Verbindung mit dem MMS-Standard wurden mehrere Protokolle definiert:

  • EAIF – Nokia's External Application Interface
  • MM1, MM2, MM3, MM4, MM5, MM6, MM7, MM8

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nutzung von Bildversand per MMS, Typologie der Wünsche 2006/2007

Weblinks


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