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Sarawak Flagge Wappen Bersatu, Berusaha, Berbakti
(Malaiisch: Vereinigt, Fleißig, Engagiert)Hauptstadt Kuching Gouverneur T.Y.T Tun Datuk Patinggi Abang Muhammad Salahuddin Ministerpräsident Pehin Sri Dr. Haji Abdul Taib bin Mahmud Fläche 124.450 km2 Bevölkerung 2.357.000 Einwohner (2006) Sprachen Malaysisch, Iban und Weitere Höchste Erhebung Gunung Murud (2423 m) Längster Fluss Rajang (563 km) Sarawak ist der größte malaysische Bundesstaat und bildet zusammen mit Sabah den östlichen Teil von Malaysia. Es liegt im Nordwesten der Insel Borneo, welche außerdem die Staaten Brunei und Teile von Indonesien beherbergt.
Sarawak gehörte einst zum Sultanat Brunei, ehe es Mitte des 19. Jahrhunderts als persönliches Lehen an die britische Familie Brooke vermacht wurde, welche es für beinahe ein Jahrhundert als Weiße Rajas regierten. In Sarawak lebt eine große Zahl indigener Volksgruppen, die zu den Dayak gezählt werden, und die anders als die Malaien, die im Rest von Malaysia politisch und kulturell dominieren, weder dem Islam angehören noch das Malaysische als Erstsprache sprechen.
Sarawak ist als Bumi Kenyalang („Land der Nashornvögel“) bekannt, der Rhinozerosvogel ist auch das Wappentier des Staates.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sarawak befindet sich am Südchinesischen Meer auf der Insel Borneo und bildet zusammen mit Sabah, an das es im Nordosten grenzt, den Osten von Malaysia. Die Hauptstadt ist Kuching. Im Norden umschließt Sarawak das kleine Sultanat Brunei vollständig, während es im Süden und Westen eine lange Grenze mit Indonesien hat.
Topografisch kann Sarawak in drei Regionen unterschieden werden: die Küstenregion, das bergige Landesinnere und ein hügeliges Gebiet zwischen Küste und Bergen. Sarawak besteht zum Großteil aus bis zu knapp 2500 m aufsteigenden Regenwaldbergen, die an der Küste in Sumpfland übergehen. Um den zweit höchsten Berg von Sarawak, dem im Norden liegendem Gunung Mulu mit seinem bedeutendem Höhlensystem, ist ein National Park eingerichtet worden.
Das tropisch feuchtheiße Klima hat im Jahresmittel Temperaturen von 27 °C.
Bevölkerung
Sarawak hat etwa 2.357.000 Einwohner (Stand 2006). Die zahlenmäßig größte Ethnie ist die indigene Volksgruppe der Iban, die mit knapp 680.000 Angehörigen etwa 29 % der Bevölkerung Sarawaks ausmachen. Weitere größere Gruppen sind Chinesen (26 %), Malaien (22 %) und zwei weitere indigene Völker, die Bidayuh (8 %) und die Melanau (5,5 %). Der Rest der Bevölkerung wird abgesehen von ausländischen Einwanderern von kleineren indigenen Völkern gebildet.[1] Anders als in Westmalaysia machen Inder in Sarawak nur einen sehr geringen Teil der Bevölkerung aus.
Insgesamt werden im Artikel 161A 3(7) der malaysischen Verfassung 21 Volksgruppen genannt, teilweise noch mit mehreren Untergruppen, die als Einheimische Sarawaks (malay.: anak negeri, wörtl. „Kinder des Landes“) gelten. Diese sind:
Bukitan · Bisayah · Dusun · Dayak · Iban · Bidayuh · Kedayan · Kelabit · Kayan · Kenyah (inkl. Sabup & Sipeng) · Kajang (inkl. Sekapan, Kejaman, Lahanan, Punan, Tanjong & Kanowit) · Lugat · Lisum · Malaien · Melanau · Lun Bawang · Penan · Sihan · Tagal · Tabun · Ukit
Wirtschaft
Sarawak hat Vorkommen an Erdöl und Erdgas, die hauptsächlich im Umfeld der Stadt Miri im Norden des Landes gefördert werden. Darüber hinaus werden Pfeffer und Kautschuk angebaut sowie Tropenholz exportiert. Zudem spielen in der Wirtschaft der Fischfang sowie Bauxit-Vorkommen eine Rolle.
Der Staat Malaysia plant ein riesiges Wasserkraftwerk (Bakun-Projekt) in Sarawak zu errichten. Weil der Strom auf der gesamten Insel Borneo nicht genügend Abnahme fände, ist geplant, den Strom über ca. 600 km Seekabel mit Kryotechnik auf die Malaiische Halbinsel zu verbringen. Wegen verschiedener Finanzierungsprobleme der privaten Generalunternehmen sind die zwei bislang hierfür getätigten Anläufe jeweils auf Eis gelegt worden. Der erste Projektanlauf hatte um 1995 ein Volumen von 10 Mrd. malaysischen Ringgit, nach damaligem Wert ca. 4 Mrd. US-Dollar. Allein ein Drittel dieser Summe hätte sich gemäß den Planungen aus dem Holzeinschlag des zu flutenden Tales finanzieren lassen. Dieser Plan ist niemals gänzlich fallengelassen worden: das Tal soll, nach dem chinesischen Dreischluchtendamm, die zweitergiebigste Stromgewinnungschance der Erde bieten. Jedoch widersetzen sich die indigene Bevölkerung einer Umsiedlung; die Diskussionen um Vor- und Nachteile dieses Dammes sind phasenweise heftig in der malaysischen Öffentlichkeit (Stichwort Technikethik). Auch international wurde dieses Projekt kritisiert.
Der Holzeinschlag der Äquatorial-Regenwälder in Sarawak steht ebenso im Fokus der Öffentlichkeit: Wenn auch die malaysische Gesetzgebung heute ein abgestimmtes Vorgehen zur Holz-Erschließung vorsieht, so ist doch erkennbar, dass die (von chinesisch-stämmigen Firmenpatronen dominierten) Holzfirmen einen erheblichen ökologischen Schaden anrichten, weil oftmals die staatliche Überwachung gezielt beeinflusst und ausmanövriert wird, und die Methoden der Unternehmen allgemein mit „ruppig“ nur unzureichend beschrieben sind.
Der Tourismus stellt in Sarawak einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der größte Flughafen ist der Kuching International Airport, der sich in Kuching befindet. Sehenswert sind die Höhlen von Niah, in denen von den hohen Decken in gefährlicher Turnerei auf Leitern und an Stricken die Nester der Salangane geerntet werden, die berühmten Schwalbennester für die gleichnamige Suppe.
Geschichte
Im 15. Jahrhundert erreichte der Islam über Sumatra, Java und die Malaiische Halbinsel auch die Küsten Borneos. Das Sultanat Brunei entstand, welches das heutige Gebiet von Sarawak ehedem beanspruchte.
Im 19. Jahrhundert bereiste der englische Abenteurer James Brooke die Nordküste von Borneo, in einer Zeit, in der der Sultan von Brunei erhebliche Probleme mit dem Dayakvolk der Bidayuh hatte. Brooke half dem Sultan, die Streitigkeiten zu befrieden. Der Sultan machte ihn 1842 zum Lehnsmann, und drei Generationen der Brookes verwalteten eigenständig das riesige Gebiet des heutigen Sarawak, welches ab 1888 formal britisches Protektorat war. Die Brookes wurden die weißen Rajas von Borneo genannt. Charles Vyner Brooke, der dritte weiße Raja, wurde durch die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg 1942 vertrieben. Er kehrte 1945 nach Sarawak zurück, übergab aber 1946 die Herrschaft offiziell an die Briten, wodurch Sarawak Kronkolonie des Vereinigten Königreichs wurde. 1963 wurde Sarawak zum Bundesstaat des neu entstandenen Malaysia. Das flächenmäßig kleine Sultanat Brunei blieb selbständig. Heute umschließt Sarawak die zwei kleinen, durch ein Flusstal getrennten Gebiete des Sultanates Brunei vollständig.
Literatur
- Julitta Lim Shau Hua: „Pussy's in the well“: Japanese occupation of Sarawak, 1941 - 1945. Research and Resource Centre SUPP Headquarters, Kuching 2006, ISBN 983-419982-1
Weblinks
- Provinzregierung Sarawak (engl.)
Einzelnachweise
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