Maarup

Maarup
Ehemalige Kirche Mårup bei Lønstrup

Mårup ist ein ehemaliger Kirchort auf dem Gebiet der heutigen Großkommune Hjørring im Vendsyssel im Norden von Jütland in Dänemark.

Hier befindet sich Lønstrup Klint, die eindrucksvollste Steilabbruchkante der gesamten Nordseeküste, die weiter nach Süden in die Wanderdünenlandschaft des Rubjerg Knude übergeht. Im 20. Jahrhundert ist die Küste um 300 Meter zurückgewichen. Die heute einsam gelegene romanische Kirche von Mårup aus dem 13. Jahrhundert musste 1926 aufgegeben werden, eine neue Kirche wurde im benachbarten Lønstrup errichtet. Das alte Kirchengebäude wird jedoch weiterhin gepflegt und steht unter der Obhut des dänischen Nationalmuseums. 1998 fanden umfangreiche archäologische Arbeiten statt.

Der Ort bietet wie kaum ein anderer in Dänemark das eindrucksvolle Schauspiel der Naturgewalten und wird daher häufig von Touristen besucht. Die schweren Stürme der letzten Jahre haben die Küste inzwischen so weit abgetragen, dass bereits eine Ecke des Kirchhofs angegriffen ist. Das Meer ist nun nur noch zehn Meter vom Gebäude entfernt, jedoch versucht ein dänisches Unternehmen jetzt den Küstenstreifen zu schützen und somit eine weitere Sandabtragung zu verhindern[1]. Im August 2007 lehnte das Dänische Nationalmuseum den Vorschlag, die Kirche in das Freilichtmuseum bei Lyngby zu versetzen, unter Hinweis auf zu hohe Kosten und Widerstand in der lokalen Bevölkerung ab. Ende November 2007 beschloss die für Kultur- und Landschaftsschutz zuständige Behörde jedoch den kontrollierten Abbau der Kirche. Dachstuhl und Inneneinrichtung wurden im Herbst 2008 abgebaut und eingelagert. Die Mauern bleiben stehen, bis sie ins Meer stürzen.[2] Bislang ist noch nicht entschieden, wann und wo die Kirche wieder aufgebaut werden soll.

Baubeschreibung

Die Kirche von Mårup ist ein recht kleiner romanischer Ziegelbau, der das einfachste Muster jütischer Dorfkirchen zeigt. Er besteht aus Schiff und Chor. Ein früher vorhandener Turm wurde im 18. Jahrhundert abgetragen und durch einen hölzernen freistehenden Glockenstuhl ersetzt. Bemerkenswert ist die Gestaltung der Norwand mit rundbogigen Lisenen. Die Einrichtung der Saalkirche wurde 1926 nach Lønstrup überführt. Es befindet sich nur einfaches, tragbares Gestühl in der Kirche, in der bis in die jüngste Zeit zu besonderen Anlässen Gottesdienste gefeiert werden, zuletzt zu Ostern 2008.

Einzelnachweise

  1. DN: Kyrka störtar ned i havet
  2. Politiken: Mårup Kirke venter på havet, 29. Dezember 2008

Weblinks

57.4617338888899.7843987Koordinaten: 57° 27′ 42″ N, 9° 47′ 4″ O


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