- Maccabiade
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Die Makkabiade, auch Makkabia oder Makkabiah genannt, ist die größte internationale jüdische Sportveranstaltung und ist ähnlich wie die Olympischen Spiele konzipiert. Sie zählt zu den 5 größten internationalen Sportereignissen der Welt und wird vom Makkabi-Weltverband (MWV) organisiert. Das erste Mal wurde sie 1932 in Tel Aviv veranstaltet. Seit 1953 wird sie regelmäßig alle vier Jahre in Israel veranstaltet. Die letzte war die 17. Makkabiade im Jahr 2005.
Die Makkabiade entstand während der Zionismusbewegung aus der jüdischen Makkabi-Sportbewegung.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der Name der Sportveranstaltung Makkabiade wurde nach dem Anführer eines jüdischen Aufstandes gegen die Griechen Judas Makkabäus benannt, nach dem auch der Aufstand benannt ist (Makkabäeraufstand).
Geschichte
Auf dem Weg zur Makkabiade steht die Ausbildung jüdischer Turn- und Sportvereine (u.a. Makkabi-Bewegung).
Die Juden waren im 19. Jahrhundert zahlreich in den europäischen Turnvereinen vertreten. Die Gründe der Errichtung solcher jüdischen Vereine liegen in push- und pull-Faktoren. Push-Faktor war der von Beginn an schon vorhandene aber nun auch zunehmende Antisemitismus in den nationalen Turnvereinen. Ein drastisches Beispiel ist Österreich, dort wurden 1901 die Juden aus den österreichischen Turnvereinen ausgeschlossen. Pull-Faktor war der aufkommende eigene Nationalismus bei einigen Juden.
1895 wurde in Konstantinopel der erste jüdische Turnverein gegründet, doch von diesem Verein ging keine Signalwirkung aus. Erst nach Max Nordaus Rede auf dem zweiten Zionistischen Kongress über das „Muskeljudentum“, in der er das körperliche Training der Juden forderte, wurde 1898 in Berlin der Turnverein Bar Kochba gegründet. Deutschland und insbesondere Berlin spielten für die Bildung der zionistischen Turnvereine und für die Bildung der Makkabia die zentrale Rolle, von hieraus ist die zionistische Sportzeitung „Jüdische Turnzeitung“ (JTZ) verlegt worden und die leitenden Mitglieder hatten wichtigen Einfluss auf die Gründung anderer Vereine (z.B. sind die ersten Turnvereine in Palästina unter tatkräftiger Hilfe von Elias Auerbach und Ernst Hermann, zwei ehemalige Berliner Bar Kochba Mitglieder, entstanden), dem Makkabi-Weltverband (MWV) und schließlich der Makkabia. Im Zuge dieses Vereins wurden in ganz Deutschland und im Ausland weitere Vereine gegründet.
Für die zionistische Bewegung war turnerische Übung wichtig, was man an den Reden und Veranstaltungen an den Kongressen sehen kann. Am 6. Zionistischen Kongress 1903 hielt Mandelstamm eine Rede, in der er genauso wie zuvor Nordau die körperliche 'Hebung' der Juden forderte. Außerdem wurden turnerische Vorführungen veranstaltet und auf diesem 6. Kongress die „Jüdische Turnerschaft“, der Verband zionistischer Turnvereine gegründet, der später der Makkabi-Weltverband geworden ist. 1921 wurde bei dem 21. Zionistischen Kongress in Karlsbad der Makkabi-Weltverband gegründet. In den Vereinen sollte der jüdischen Jugend der Zionismus nahe gebracht werden, denn das körperliche Training wurde nicht als Selbstzweck betrachtet, sondern propagiert um den `Volkskörper` zu gesunden und um die Jugend an die körperliche Arbeit in Palästina zu gewöhnen. Die Makkabibewegung arbeitete deswegen eng mit der zionistischen Jugendorganisation Hapoel Hazair und den Hachschara-Zentren (Ausbildungszentren zur Auswanderung nach Palästina) zusammen. Einzelne jüdische Turntage werden in Europa abgehalten wie der Turntag 1930 in Antwerpen. Die hier aufgereihte Geschichte der Makkabi-Sportvereine ist nur ein Teil der gesamten jüdischen Turnbewegung, neben den Makkabivereinen gab es z.B. noch die Arbeitersportvereine „Hapoel“ (gegründet 1924), den „Reichsbund Deutscher Jüdischer Frontsoldaten“ (RDjF), die revisionistischen Sportvereine „Brith Trumpeldor“ (gegründet 1924) und den religiösen Sportverein „Elizur“ (gegründet 1939). An den ersten beiden Makkabiaden nahmen der RDjF und der Brith Trumpeldor nicht teil, sandten aber Vertreter zu den Eröffnungsfeierlichkeiten. Die jüdische Sportwelt war also ähnlich zersplittert wie das politische Leben der Juden. Diese Aufsplitterung zeigt das auch kulturelle Bereiche wie der Sport politisiert wurden, diese Aufsplitterung sollte sich erst lange nach der Staatsgründung lösen.
Bei Tel Aviv wurde zu der ersten Makkabiade das erste Sportstadion des Landes gebaut und vom 28. März bis zum 31. März 1932 fand diese erste Makkabiade mit 20.000 Besuchern in Palästina statt, eine symbolisch gelegtes Jahr, nämlich genau 1800 Jahre nach dem Beginn des Aufstandes von Bar Kochba gegen die Römer. Drei Jahre später fand vom 2.-7. April 1935 die zweite Makkabiade mit 40.000 bis 50.000 Besuchern und 5.000 Sportlern aus 30 Ländern statt. Danach kam es aufgrund der nationalsozialistischen Schrecken und den Kriegswirren der Unabhängigkeit erst wieder 1950 zu einer Makkabiade. Die nächste folgte 1953 und daraufhin regelmäßig alle vier Jahre.
Siehe auch
Weblinks
- Maccabi World Union (Englisch)
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