- Machine Object
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GNU gettext Entwickler: Das GNU-gettext-Team (Maintainer: Bruno Haible) Aktuelle Version: 0.17
(27. November 2006)Betriebssystem: Unix-artige Betriebssysteme, Windows (s. Weblinks) Kategorie: Lokalisierung Lizenz: GPL Deutschsprachig: nein GNU gettext Homepage GNU gettext ist die GNU-Internationalisierungsbibliothek. Normalerweise wird sie zur Entwicklung von mehrsprachigen Programmen genutzt. Die derzeit aktuelle Version ist 0.17.
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsablauf
Programmierer
Zuerst wird der Quelltext so modifiziert, dass er die GNU-gettext-Funktionen aufruft. Dies wird bei den meisten Programmiersprachen durch Wrappen der Strings erreicht, die durch gettext ausgegeben werden sollen. Um Zeit beim Programmieren zu sparen, ist diese Funktion normalerweise auch unter dem Namen _ ansprechbar, so dass das folgende Codebeispiel (in C) von
printf("Mein Name ist %s.\n", mein_name);
in
printf(_("Mein Name ist %s.\n"), mein_name);
geändert werden müsste. Dieses ist gleichbedeutend mit
printf(gettext("Mein Name ist %s.\n"), mein_name);
GNU gettext ist außer in C mittlerweile auch in C++, Objective-C, sh script, Bash script, Python, Ruby, GNU CLISP, Emacs Lisp, librep, GNU Smalltalk, Java, GNU awk, Pascal, Delphi, wxWidgets (mit Hilfe der wxLocale-Klasse), YCP (der YaST2-Sprache), Tcl, Perl, PHP und Pike verfügbar. Die Benutzung von gettext in diesen Systemen ist dabei in der Regel sehr ähnlich zu C.
Mit xgettext werden die Quelldateien analysiert, um eine .pot-Datei (Portable Object Template) zu erzeugen, die eine Liste aller übersetzbaren Texte (Strings) enthält. Für das obige Beispiel würde der Eintrag in der .pot-Datei in etwa so aussehen:
#: src/name.c:36 msgid "Mein Name ist %s.\n" msgstr ""
Übersetzer
Der Übersetzer erstellt eine .po-Datei (Portable Object) aus der Vorlage mit dem Programm msginit und erstellt anschließend die Übersetzungen. msginit initialisiert die Übersetzung, wenn man also eine englische Übersetzung erstellen möchte, müsste man msginit wie folgt aufrufen:
msginit --locale=en --input=name.pot
Dieser Aufruf würde die Datei en.po erstellen, ein Eintrag in dieser Datei würde z. B. so aussehen:
#: src/name.c:36 msgid "Mein Name ist %s.\n" msgstr "Mein Name ist %s.\n"
Der Übersetzer müsste dann entweder manuell oder mit einem Werkzeug wie poEdit oder KBabel die entsprechenden Texte ersetzen. Nach getaner Arbeit würde der Beispieleintrag so aussehen:
#: src/name.c:36 msgid "Mein Name ist %s.\n" msgstr "My name is %s.\n"
Abschließend werden die .po-Dateien mit msgfmt in binäre .mo-Dateien (Machine Object) übersetzt. Diese können nun mit dem Softwarepaket ausgeliefert werden.
Es empfiehlt sich häufig auch für deutsche Programmierer, die Originaltexte auf Englisch zu verfassen, ansonsten müsste ein Übersetzer sowohl Deutsch als auch die Zielsprache beherrschen. Eine alternative Strategie ist, statt ganzen Sätzen kurze Begriffe zu verwenden (z. B. „form_submit“), was den Vorteil hat, dass diese generischen "Schnipsel" an mehreren Stellen im Code verwendet werden können, aber in der Lokalisierungsdatei nur einmal übersetzt werden müssen. Um denselben Effekt mit ganzen Sätzen zu erzielen, müssten diese Zeichen für Zeichen identisch sein, was recht fehleranfällig ist.
Benutzer
Der Benutzer auf einem Unix- (oder Unix-ähnlichen) System definiert die Locale mithilfe der Umgebungsvariablen LC_ALL, LC_MESSAGES bzw. LANG. Das Programm gibt die Texte in der entsprechenden Sprache aus, sofern für diese eine .mo-Datei existiert.
Siehe auch
Weblinks
- Mirko Dölle: Sprachgenie – Mehrsprachige Linux-Programme und -Skripte mit Gettext in c't 8/08
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