- Madīna al-Faiyūm
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Lage in Ägypten
Fayyum (auch Fayum, Faijum, Fajum oder Fajjum, arabisch الفيوم al-Fayyūm) ist eine Großstadt mit 306.400 Einwohnern (Stand 2005) im nördlichen Ägypten, etwa 90 Kilometer südwestlich von Kairo. Sie liegt in der gleichnamigen, großen Senke in nur 24 m über dem Meeresspiegel, obwohl sie 250 km von der Mittelmeerküste entfernt ist.
Die seit mindestens 6.000 Jahren besiedelte Oasenstadt am fruchtbaren Rand der Libyschen Wüste ist heute die Hauptstadt des Gouvernements al-Fayyum. Seit den 50er-Jahren hat ihre Bevölkerung auf das vierfache zugenommen. Archäologisch ist das Gebiet u.a. durch die zahlreich aufgefundenen Mumienbildnisse bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Fayyum-Becken
Die Stadt und ihr Umland bilden das Zentrum des 1.827 Quadratkilometer großen oasenartigen Fayyum-Beckens, das über den Bahr Yusuf (Josefs-Kanal) mit dem Nil in Verbindung steht. Im Norden befindet sich in einer Depression der abflusslose Qarun-See (Karunsee, Birkat al-Qarun), der vor etwa 3.900 Jahren künstlich als zusätzliches Überschwemmungsgebiet für den Nil angelegt wurde.
Das Fayyum-Becken (koptisch: pa iom „der See“) gilt als „Gemüsegarten Kairos“ und war in prädynastischer Zeit ein ausgedehntes Sumpfland. Im Mittleren Reich wurden diese Sümpfe unter den Königen Amenemhet II. und Sesostris II. durch Kanalanlagen und Deiche trockengelegt, um das Gebiet für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.
Geschichte und Archäologie
Innerhalb des Beckens
Im Fayyum-Becken befand sich das von Herodot und Strabon beschriebene Labyrinth, der Totentempel von Pharao Amenemhet III. aus der 12. Dynastie. Er baute in Hawara seine zweite Pyramide, der das Labyrinth vorgelagert war. Den Berichten zufolge soll es mehr als 3.000 (Herodot) bzw. mehr als 1.500 (Strabon) Räume gehabt haben, und laut Herodot haben „die oberen Räume das Maß von Menschenwerk überstiegen“.
Östlicher Talausgang
Am östlichen Taleingang des Fayyum-Beckens liegt das heutige El-Lahun, in dessen Nähe eine antike Nekropole des Mittleren Reiches und die antike Stadt Hetep-Sesostris mit zahlreichen bedeutenden Funden entdeckt wurde.
Beckenumgebung
Ausgrabungen in den Friedhöfen um das Fayyum-Becken haben farbige Holztafeln (Mumienporträts) aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten zu Tage befördert, die heute unter anderem im Louvre zu sehen sind. Es sind in großen, einfachen Formen gemalte porträtähnliche Bildnisse, die in einem schmalen Format dargestellt sind. Zu den Künstlern, die sich in ihren Selbstporträts davon unter anderem inspirieren ließen, zählt unter anderem Paula Modersohn-Becker.
29.30777777777830.84Koordinaten: 29° 18′ N, 30° 50′ O
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