- Mae Chee
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Mae Chi (auch Mae Ji, Mae Chee, Thai: แม่ชี - [mɛ̂ː-ʧiː]) sind buddhistische Frauen in Thailand, die auch als „Nonnen“ bezeichnet werden. Sie führen allerdings ein Leben am Rand der Gesellschaft, da sie weder Laiinnen (upasika) noch buddhistische Nonnen (bhikkhuni), oder auch nur Novizinnen (samaneri) sind. Sie genießen zwar weder das Ansehen noch die Privilegien der Mönche, haben aber ebenso wie diese kein Wahlrecht. Die Herkunft des Ausdrucks ist umstritten. Mae Chi halten 8 oder sogar 10 Ordensgelübde, tragen zumeist weiße Ordenskleidung, ihr Haupthaar ist geschoren. Mae Chi leben zumeist in Gemeinschaften, oft auf dem Tempelgelände, aber deutlich abseits der Mönchsgemeinde. Mae Chi sind traditionell in weltlichen wie auch spirituellen Bereichen sehr unzureichend gebildet und erfüllen üblicherweise Hilfsaufgaben und niedrige Dienste im Tempelbereich.
Geschichte
Die Transmissionslinie des Dharma brach im Nonnenorden der vollordinierten buddhistischen Nonnen (Bhikkhuni) des Theravada ab, daher gelten die Mae Chi als Laien, die nicht die Rituale und Aufgaben erledigen können, die Vollordinierte praktizieren. Mae Chi dürfte es in Thailand dennoch schon seit Generationen (ca. 300 Jahren) geben. Insbesondere ältere und unverheiratete Frauen dürften diese Gemeinschaft aufgesucht haben. Ihr Sozialprestige war trotz ihrer Anzahl (ca. 15.000) immer äußerst gering und der Weg in die echte buddhistische Nonnenordination stand ihnen nie offen, da die siamesiche Gesellschaft, die im Buddhismus von Anfang an übliche Vollordination der Frauen nie kannte.
21. Jahrhundert
An der Schwelle zum 21. Jahrhundert war das Problem „Mae Chi“ nicht mehr zu ignorieren. 1969 kam es erstmals zu einem nationalen Treffen der Mae Chi auf Initiative des obersten Rates des Mönchordens und auch zur Gründung des „Thai Institute of Mae Chis“. Der Ruf nach besserer Bildung ging einher mit der Übernahme neuer Aufgaben in der Betreuung von Mädchen und Frauen. Auch der radikalere Ruf nach Vollordination als Nonne (bhikkhuni) ließ nicht lange auf sich warten.
Bhikkhuni Dhammananda, die als hochgeschätzte Akademikerin Dr. Chatsumarn Kabilsingh eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens war, durchbrach das große Tabu, indem sie 2001 in Sri Lanka als erste thailändischer Frau die Vollordination als Theravada-Nonne erhielt. So setzte sie konsequent den Pionierweg ihrer Mutter Voramai Kabilsingh († 24. Juni 2003, 95-jährig) fort, die Ende des 20. Jahrhunderts die Nonnenordination in der Tradition des Mahayana genommen hatte.
Wenn auch dieser Versuch, den Bhikkhuniorden in Thailand einzuführen, wie auch die Versuche, auf parlamentarischem Weg eine Besserstellung der Mae Chi zu erreichen, keineswegs auf ungeteilte Zustimmung stoßen, so ist doch eine Aufbruchsstimmung in Kreisen der Mae Chi deutlich wahrnehmbar. Unterstützung erhalten sie dabei nicht nur von Organisationen wie dem buddhistischen Frauennetzwerk Sakyadhita, sondern auch von westlichen Buddhisten und vereinzelt auch von thailändischen Mönchen.
In der thailändischen Waldtradition (Forest Sangha), die den traditionellen Werten von Einfachheit und Meditation verbunden und durch den großen Erneuerer Ajahn Chah bekannt geworden ist, werden die Mae Chi in weiß gekleidete Anagarika (Acht Gelübde Nonnen) und in braun gekleidete (wie die Mönche!) Siladara (Zehn Gelübde Nonnen) unterschieden. Diese genießen in der Waldtradition praktisch die gleiche Ausbildung, wie die Mönche und genießen weitgehend den Status von Bhikkhunis, ohne an das heikle Tabu selbst anzustreifen. Insbesondere für „Westler“ in Thailand und für die Klostergemeinschaften im Westen (z.B. Amaravati, UK) gelten die Siladara als vollwertige Nonnen (engl. nun).
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