Magenatonie

Magenatonie

Bei einer Magenlähmung ist die Beweglichkeit des Magens (Gaster, Ventriculus) aufgehoben oder vermindert, so dass es zu einer Magenentleerungsstörung kommt. Die Magenlähmung wird in der medizinischen Fachsprache als Gastroparese oder Magenatonie (Atonie: von griech. spannungslos) bezeichnet, die Lähmung als Parese (von griech. Errschlaffen).

Inhaltsverzeichnis

Pathologie

Eine Lähmung des Magens kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten ist eine Schädigung des vergetativen und des enterischen Nervensystems für eine Magenlähmung verantwortlich. Dies wird auch als autonome Neuropathie bezeichnet. Beide Nervensysteme sind an der Innervation des Magens beteiligt und steuern sowohl die Beweglichkeit als auch die funktionellen Aufgaben, wie die Sekretion der Magensäure. Zu einer Schädigung dieser Nerven kann es vor allem im Rahmen eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kommen. kommen. Seltenere Ursachen sind Operationskomplikationen sowie chronischer Alkohol- und Nikotinmissbrauch.

Neben den Nerven kann auch die glatte Muskulatur des Magens verantwortlich sein. Es gibt zahlreiche Muskelerkrankungen, die zu einer Magenlähmung führen können, beispielsweise die progressive Muskeldystrophie.

Symptome

In Folge einer Magenlähmung kann es zu vielfältigen Störungen, einer Beeinträchtigung der Lebensqualität sowie selten zu ernsthaften Komplikationen kommen. Die Hauptsymptome sind Übelkeit, Völlegefühl, Appetitverlust, Erbrechen unverdauter Nahrungsbestandteile und Gewichtsabnahme. Eine häufige Komplikation ist die Entstehung einer Refluxösophagitis, die Sodbrennen, Blutungen und Karzinome verursachen kann.

Diagnose

Die Diagnose kann durch Bestimmung der Magenentleerungszeit gestellt werden, die bei einer Magenlähmung verlängert ist. Die Magenentleerungszeit kann mit Magenentleerungszeit erfolgt mit 13C-Oktansäure oder mit 13C-Natriumacetat bestimmt werden.

Therapie

Es gibt keine spezifische Therapie zur Behandlung einer Magenlähmung. Ist die Ursache bekannt, wird die Grunderkrankung behandelt. Darüber hinaus kann mit so genannten Prokinetika versucht werden, die Peristaltik des Magen-Darm-Trakts anzuregen oder zu beschleunigen. Wichtige Bestandteil der Therapie sind außerdem eine Ernährungsberatung, die Vermeidung von Risikofaktoren sowie die bei Vorliegen eines Diabetes mellitus, eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels.

Quellen

  • K. Poeck, W. Hacke: Neurologie. Springer-Verlag 2006, 12. Auflage. ISBN 3-540-29997-1
  • Classen, Diehl, Kochsiek: Innere Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer-Verlag München 2006. ISBN 3-437-44405-0
  • Artikel des Universitätsklinikums Heidelberg

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Magenatonīe — Magenatonīe, s. Magenerweiterung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Magenatonie — Magenatonīe, s. Magenerweiterung …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Magenatonie — Magen|atonie,   Gastroparese, Magenlähmung, schlaffe Lähmung der Magenmuskulatur mit der Folge einer Magenerweiterung; Ursache ist eine Schädigung des Vagus bei operativen Eingriffen (Bauchschnitt, Magenresektion) oder durch Infektionen… …   Universal-Lexikon

  • Gastroparese — Bei einer Magenlähmung ist die Beweglichkeit des Magens (Gaster, Ventriculus) aufgehoben oder vermindert, so dass es zu einer Magenentleerungsstörung kommt. Die Magenlähmung wird in der medizinischen Fachsprache als Gastroparese oder Magenatonie… …   Deutsch Wikipedia

  • Magenlähmung — Bei einer Magenlähmung ist die Beweglichkeit des Magens (Gaster, Ventriculus) aufgehoben oder vermindert, so dass es zu einer Magenentleerungsstörung kommt. Die Magenlähmung wird in der medizinischen Fachsprache als Gastroparese oder Magenatonie… …   Deutsch Wikipedia

  • Strychnīn — C21H22N2O2, Alkaloid, findet sich, meist an Äpfelsäure oder Kaffeegerbsäure gebunden, neben Brucin in den Brechnüssen (Krähenaugen) von Strychnos nux vomica (1,28–2 Proz.) und in der Rinde dieses Baumes (falsche Angosturarinde), in den… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Magenerweiterung — (Dilatatĭo ventricŭli), stärkere Ausdehnung des Magens, wodurch die Magenwand an Zusammenziehungskraft einbüßt, so daß der Mageninhalt nur träge und unvollständig in den Dünndarm übergeführt wird. Ursachen: chronischer Magenkatarrh mit… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Atonie — Schwäche; Schlaffheit; Laschheit * * * Ato|nie 〈f. 19; Med.〉 Erschlaffung (des Zellgewebes der Muskeln usw.) [<A1... + grch. tonos „Spannung“] * * * Ato|nie, die; , n [zu griech. átonos = abgespannt, schlaff] (Med.): Schlaffheit, Erschlaffung… …   Universal-Lexikon

  • Magenerweiterung — Ma|gen|er|wei|te|rung 〈f. 20; Med.〉 durch Überfüllung mit Speisen u. Getränken od. durch Verschluss des Magenausgangs verursachtes Magenleiden, das von Verdauungsstörungen u. abnormen Gärungen begleitet ist, Gastrektasie * * *… …   Universal-Lexikon

  • Gastroparese — Gastroparese,   die Magenatonie. * * * Gas|tro|pa|re|se, die; , n [↑Parese] (Med.): Erschlaffung der Magenmuskulatur …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”