Maghrebländer

Maghrebländer

Unter Maghreb (auch Maghrib; arabischالمغرب‎ al-maghrib, DMG al-maġrib, „der Westen“, abgeleitet vom Verb gharaba / ‏غرب‎ / ġaraba /„weggehen, untergehen (Sonne)“) versteht man vor allem die drei nordafrikanischen Länder Tunesien, Algerien und Marokko, teilweise auch noch Libyen und Mauretanien, die aufgrund ihrer Geschichte viele Gemeinsamkeiten haben. Im Arabischen versteht man unter Maghreb in der Regel Marokko, das das westlichste arabische Land ist und dessen Eigenbezeichnung ebenfalls al-Maghrib lautet. Ein arabisches Sprichwort lautet: Der Maghreb ist ein heiliger Vogel. Sein Leib ist Algerien, sein rechter Flügel Tunesien, sein linker Marokko.

Das Gegenstück zu Maghreb ist Maschrek (arabischالمشرق‎ al-Maschriq, DMG al-Mašriq, „der Osten, Orient“, abgeleitet vom Verb aschraqa / ‏أشرق‎ / ašraqa /„aufgehen (Sonne)“).

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte und Geschichte

Illustration der Geschichte von Bayâd und Riyâd; maghrebinisches Manuskript, 13. Jahrhundert

Die Kulturen im Maghreb waren zunächst rein afrikanischer Natur. Mit Ausbreitung des Ackerbaus gelangten orientalische Einflüsse nach Ägypten und im Zuge der Ausbreitung der Cardial- oder Impressokultur auch in den Maghreb. Dieser war im Altertum zuerst unter phönizischem Einfluss. Karthago, die größte und mächtigste „punische“ Stadt befand sich in Tunesien. Nach den Punischen Kriegen kam die gesamte Region zu Rom. Das Gebiet, hauptsächlich von Berbern bewohnt, war weitgehend christianisiert (Augustinus!), als es mit der Ausbreitung des Islam im 7. Jahrhundert unter arabischen Einfluss geriet; doch sprechen bis heute verschieden große Minderheiten die autochthonen Berbersprachen. Der anschließende jahrhundertelange osmanische Einfluss ging durch die europäische Kolonisation im 19. und 20. Jahrhundert zurück. Die heutige Grenzziehung der Mitgliedsstaaten basiert zum Teil auf osmanischen, zum Teil auf europäischen Entscheidungen.

Die Arabische Maghreb-Union

Hauptartikel siehe Arabische Maghreb-Union

Die Staaten Algerien, Mauretanien, Marokko (nur aus marokkanischer Sicht einschließlich der Westsahara), Libyen, Tunesien haben 1989 die internationale Organisation Arabische Maghreb-Union gegründet.

Sprachen

Die maghrebinischen Dialekte des Arabischen bilden eine eigene Dialektgruppe und sind gegenseitig weitestgehend verständlich. Sie sind stark von den Berbersprachen geprägt worden, die aber weitgehend in unzugänglichere Gebiete zurückgedrängt wurden. Das Maltesische war ursprünglich ein maghrebinischer Dialekt, der aber zu einer modernen Standardsprache ausgebaut wurde. (Siehe auch: Ausbausprache) Französisch ist in den Maghrebstaaten als Handels-, Bildungs- und Kultursprache entscheidend.

Anmerkung:
gh ist sehr weich und entspricht fast einem deutschen Zäpfchen-R, r einem sogenannten Zungen-R. Wenn man das Wort korrekt aussprechen will, muss man zuerst ein Zäpfchen-R und direkt danach ein Zungen-R aussprechen.

Staaten

Siehe auch

Weblinks


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